Luzia Rott tritt als Fachreferentin für die Umsetzung der Istanbul-Konvention an

Seit Oktober verstärkt Luzia Rott das Frauenbüro als Fachreferentin für die Umsetzung der Istanbul-Konvention und die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt. Das 2014 in Kraft getretene Übereinkommen wurde 2011 von 13 Mitgliedern des Europarats unterzeichnet. Inzwischen haben sich 45 Staaten zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt verpflichtet, 34 Länder, darunter auch Deutschland, haben es ratifiziert. Die Istanbul Konvention definiert klare Handlungsrichtlinien, für deren Umsetzung wurden auf Bundes- als auch auf Landesebene bereits Koordinierungsstellen ins Leben gerufen und erste Maßnahmen etabliert. Darüber hinaus bringen sich auch zahlreiche Kommunen aktiv in die Umsetzung vor Ort ein.

„Der Schutz vor Gewalt gegen Frauen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die alle Menschen verantwortlich sind. Als Oberbürgermeister freue ich mich, dass die Stadt Offenbach durch die Einrichtung der Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention einen weiteren wichtigen Schritt zur Gewaltprävention geht“, sagt der Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. Diese bündelt Kräfte, damit kann Gewaltschutz ganzheitlich und interdisziplinär angegangen werden und mit den Ämtern, der Justiz, den Polizeibehörden sowie gemeinnützigen Institutionen wie Fachberatungsstellen oder Schutzunterkünfte konstruktiver und zielgerichteter zusammen gearbeitet werden.

„Das Offenbacher Frauenbüro und der Arbeitskreis gegen häusliche und sexualisierte Gewalt Offenbach haben bereits eine Bestandsaufnahme durchgeführt, die sich an den Artikeln der Istanbul-Konvention orientiert. Hierbei wurden Lücken im Hilfesystem identifiziert, um die Umsetzung der Konvention zu unterstützen. Die neu geschaffene Koordinierungsstelle kann an diese Ergebnisse anknüpfen“, erklärt Dr. Inga Halwachs, die Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, „und mit der Erziehungswissenschaftlerin Luzia Rott konnten wir eine fachkompetente und kommunikationsstarke Persönlichkeit gewinnen, die auch eine hohe persönliche Motivation für diese bedeutende Aufgabe mitbringt.“  Luzia Rott vereint akademische Expertise im Bereich geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt mit praktischen Erfahrungen aus der Arbeit im Hilfe- und Unterstützungssystem. „Mit der Istanbul-Konvention haben wir ein kraftvolles und verbindliches Instrument, um das unverzichtbare Recht auf ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben für Frauen und Mädchen zu verwirklichen“, sagt Rott. „Mein Ziel ist es, die Konvention in Offenbach mit Leben zu füllen und das bestehende Netzwerk weiter zu stärken und auszubauen, damit Frauen und Mädchen in jeder Lebenslage die Sicherheit und Freiheit genießen können, die ihnen zusteht.“