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Stadt Offenbach

Integrationsmonitoring: Fortschreibung für 2021/2022 veröffentlicht

08.09.2023

Die Fortschreibung des Offenbacher Integrationsmonitorings mit den Daten für 2021 und 2022 ist nun erfolgt. Alle zwei Jahre erscheint der Bericht, der durch den Integrationsbeauftragten und die Koordinatorin des WIR Programms verfasst wird und präsentiert aktuelle Zahlen rund um die Situation von Integration vor Ort. So werden neben der Zusammensetzung der Offenbacher Stadtgesellschaft auch Indikatoren wie Erwerbsbeteiligung, Identifikation mit Staat und Gesellschaft oder Fallzahlen der hiesigen Migrationsberatungsdienste betrachtet. Für Akteurinnen und Akteure aus Staat, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft sollen die Daten eine Orientierungshilfe bei der Entwicklung von Maßnahmen sein. 

So besitzt zum Beispiel die Stadt unter den kreisfreien Städten in Deutschland mit derzeit 65,8 Prozent einen der höchsten Anteile an Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Dieser Anteil steigt seit Jahren kontinuierlich an. Wegen des Ukraine Krieges hat sich beispielsweise die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer im Jahr 2022 von 334 Personen um 992 auf 1326 Ukrainerinnen und Ukrainer erhöht. Die Gruppe der Deutschen ohne Migrationshintergrund ist weiter rückläufig und hatte 2022 einen Anteil von etwas über 34,26 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

Integrationsdezernent Martin Wilhelm kennt die Chancen und Herausforderungen, die Migration mit sich bringt. „Damit Integration gelingt und die Gesellschaft von der Zuwanderung profitiert, müssen wir wichtige Aufgaben wie Sprachförderung, Begleitung und Orientierung der Zugewanderten möglichst effektiv erfüllen“, so Wilhelm. „Die Menschen kommen aus verschiedenen Teilen der Welt mit unterschiedlichen Hintergründen und Weltanschauungen. Der Prozess der Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Offenbach mit vielen Stellen und Angeboten intensiv unterstützt.“

In Offenbach hat das Migrationsgeschehen infolge der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 an Dynamik verloren mit Ausnahme der Zugewanderten aus Deutschland. Die Zuwanderungsdynamik von Menschen aus dem Ausland ist im Jahr 2022 wieder stark angestiegen. Mit 14.198 Zugewanderten in letzten Jahr war sie fast wieder so hoch wie im Jahr 2016 mit 14.260 Zugewanderten.

Die meisten Zuzüge verzeichnete Offenbach mit 12.148 Zuzügen aus Europa. 4.499 sind davon aus Deutschland zugezogen. Viele Personen ziehen wieder weg. Über die Gründe lässt sich keine gesicherte Aussage machen. Aus den Zu- und Fortzügen ergibt sich das sogenannte Wanderungssaldo, d.h. die Personen, die über das gesamte Jahr in Offenbach gemeldet waren. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 belief sich das Wanderungssaldo auf 2.595 Personen. Der größte Saldo bildet die Altersgruppe der 25 bis 65-jährigen mit 1.877 Personen.

Die Dynamik, entstehend durch das Hinzukommen, Niederlassen und Weggehen von Menschen, wirkt tief in das gesellschaftliche Leben hinein. Damit ein gutes Zusammenleben für alle Einwohnerinnen und Einwohner möglich ist, gilt es diese Prozesse genau zu beobachten. Aus dieser Motivation heraus führt die Stadt Offenbach den Weg, ein eigenes lokales Integrationsmonitoring aufzubauen, weiter fort und stellt die Ergebnisse für Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung zur Verfügung.

Dabei gilt es immer zu bedenken, dass es sich beim Integrationsthema um ein sozial sehr komplexes, dynamisches Feld handelt. Was man unter Integration versteht und wie man dieses Phänomen bemisst, ist oft Gegenstand öffentlicher Debatten. Es wird auch Aufgabe zukünftiger Monitoringberichte sein, Indikatoren mitzudenken, weiterzuentwickeln und messbar zu machen, die ein vollständigeres Bild von Integrations- und Teilhabeprozessen in einer vielfältigen Gesellschaft zeichnen können und Entscheidungsprozesse einleiten helfen, für die Ausrichtung und Umsetzung einer zielgerichteten und erfolgreichen Integrationsarbeit.

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