Der Offenbacher Methodenkoffer zur Gewaltprävention

Theater spielen oder ein Instrument beherrschen können Gewalt nicht verhindern, tragen aber in begrenztem Maße zur Gewaltprävention bei. Denn, und da sind sich auch Experten einig, pädagogische Konzepte, die mit Rollenspielen Situationen erlebbar machen und die Frage des was-wäre-wenn oder „was hättest Du getan“ stellen, wirken. Darauf baut auch der Methodenkoffer, den das Jugendamt seit 2005 punktgenaue für die Anforderungen im Jugendbildungsbereich „gepackt“ hat. Darin enthalten ist ein ganzes Bündel unterschiedlicher Projekte, die überwiegend in drei Grundschulen, allen IGS-, Haupt- und Realschulen sowie einigen Gymnasien der Stadt Offenbach zum Einsatz kommen.

So gibt es beispielsweise mit „PIT – Prävention im Team“ ein fünftägiges Training für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 oder 7, das im Umgang mit Gewalt im öffentlichen Raum sensibilisiert und schult, Workshops mit pro familia, die sexuelle Übergriffe thematisieren, Supervisionsangebote für Lehrerinnen und Lehrer, Theaterprojekte wie „Trau Dich“ im vergangenen Jahr an der Schillerschule oder die Hundestunde mit Therapiehund an der Eichendorffschule. „Die Schulen können Projekte direkt bei uns beantragen, deshalb deckt der Methodenkoffer auch eine inhaltlich große Bandbreite ab“, erklärt Gaby Meier. Sie ist beim Jugendamt für besondere Kooperationsprojekte der Jugendhilfe Schule verantwortlich. Möglich sei dies mit dem von der Stadt bereitgestellten Budget in Höhe von 40.000 Euro sowie aus den Mitteln des Fördervereins Sicheres Offenbach, so Meier weiter. Der 2002 gegründete Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei Bedarf schnell und möglichst unbürokratisch zu helfen und unterstützt präventive Projekte mit rund 55.000 Euro pro Jahr.

Damit konnte auch der Sambé-Workshop an der Mathildenschule durchgeführt werden, der rund 80 Kinder des Jahrgangs 4 in der benachbarten Musikschule über das ganze Schuljahr in einem wöchentlichen Percussion-Workshop Lebensfreude, Sozialkompetenz und Selbstwirksamkeit vermittelte. Zusammen mit den beiden Musikpädagogen Amandou Diallo für Djemben zuständig und Daniela Ehwein für Samba-Instrumente zeigten sie unlängst bei einem Konzert in der Aula der Schule, was sie gelernt haben. Im Sommer ist eine Abschlussvorstellung beim Sommerfest der Musikschule geplant, dann können auch die Eltern erleben, wie viel Freude beim Trommeln aufkommt: „Sambé!“