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Stadt Offenbach

14 neue Stolpersteine erinnern an weitere Opfer des Nationalsozialismus

09.05.2022

Zehn mal zehn Zentimeter groß sind die Messingplatten, die sich auf Gehwegen in zahlreichen Orten Europas und natürlich auch in Offenbach finden lassen. Sie markieren die Leerstellen, die der Nationalsozialismus hinterlassen hat. Eben jene Häuser, in denen vom NS-Regime verfolgte Menschen lebten, bis sie zur Emigration gezwungen oder deportiert und ermordet wurden. Verfolgt, weil sie Juden, Roma, Sinti, Gewerkschaftler, Kommunisten, Zeugen Jehovas oder körperlich beziehungsweise psychisch eingeschränkt waren. 90.000 solcher Erinnerungsstellen hat Künstler Gunter Demnig seit 1996 europaweit in 1.800 Kommunen verlegt. 200 davon in Offenbach, am Donnerstag, 12. Mai 2022, kommen weitere 14 Steine hinzu. Mit ihnen erinnert die Geschichtswerkstatt an drei jüdische Familien, einen jüdischen Dozenten und eine junge Frau, die wegen ihrer Behinderung in Hadamar ermordet wurde. Demmig beginnt mit der Verlegung um 9 Uhr vor dem Haus im Engelsgässchen 19 in Bürgel, dann folgen im zeitlichen Abstand von circa 30 bis 45 Minuten die Stolpersteine in der Kaiserstraße 82, Lützowstraße 4, Hermannstraße 35 und Frankfurter Straße 25. Den letzten Stolperstein verlegt Gunter Demnig gegen 12 Uhr an diesem Tag in der Schlossstraße 31 vor der Hochschule für Gestaltung zur Erinnerung an den früheren Dozenten. Daran wird der amtierende Präsident der HfG Bernd Kracke teilnehmen. Bei den Stolpersteinverlegungen in der Kaiserstr. 82 und der Lützowstraße 4 werden auch Angehörige der Opfer anwesend sein. 

Zum Abschluss lädt die Geschichtswerkstatt um 18 Uhr ins Haus der Stadtgeschichte. Dort werden die Personen, an die mit den neuen Stolpersteinen erinnert wird, nochmals vorgestellt.

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