Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Interaktiv die Finanzen der Stadt verstehen

13.11.2023

Wer nicht täglich zum Beispiel beruflich mit Begriffen wie Liquidität, Ergebnishaushalt, Schlüsselzuweisungen, Ertrag oder Aufwand zu tun hat, dem kann es schwerfallen, die Finanzierung einer Stadt zu verstehen. „Alle Offenbacherinnen und Offenbacher aber haben ein Recht darauf zu verstehen, wie der Haushalt einer Kommune funktioniert und wofür die Stadt Geld ausgibt“, sagt Offenbachs Stadtkämmerer Martin Wilhelm. Aus diesem Grund präsentierte er nun zusammen mit der Kämmerei den digitalen Haushalt der Stadt.

Bisher hat die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern bereits mit der kleinen Broschüre „Haushalt Offenbach – Was macht die Stadt mit unserem Geld“ einen verständlichen Überblick über die Finanzsituation der Stadt gegeben. Die Broschüre erläutert, wie der Offenbacher Haushalt aufgebaut ist und welche Aufgaben von der Stadt wahrgenommen werden. Auch ein einfach verständliches Erklär-Video ist im städtischen Internetportal eingestellt. Nun erhält das beliebte Heft digitale Verstärkung: Das Team der Kämmerei hat den Haushalt für die Online-Darstellung aufbereitet und Interessierte können die Software-Anwendung auf offenbach.de nutzen, um sich in verständlicher Art und Weise durch die komplexe Welt der Zahlen und Berechnungen führen zu lassen. Die Anwendung steht ab sofort allen Bürgerinnen und Bürger genauso wie den Stadtverordneten selbst, die jährlich über den Haushalt entscheiden, für eine einfachere Arbeit zur Verfügung.

„Mit der Visualisierung des Haushalts sorgen wir für noch größere Transparenz und einen leichteren Einstieg in das umfangreiche Zahlenwerk“, sagt Wilhelm. „Schon bisher war der Haushalt in gedruckter Form oder als PDF öffentlich zugänglich, aber man musste sich durch tausend Seiten mit Tabellen arbeiten. Jetzt kann man sich zum Beispiel bequem von zu Hause detailliert ansehen, wie viel Geld die Stadt wofür ausgibt und dafür auch Visualisierungen und eine Suchfunktion nutzen.“

Grafiken und Tabellen schlüsseln in der Web-Anwendung anschaulich Erträge (Einnahmen) und Aufwendungen (Ausgaben) der einzelnen Bereiche auf, markieren Veränderungen und stellen die Entwicklung über mehrere Jahre dar. Verständlich wird das sehr umfangreiche Zahlenwerk über eine Vielzahl von Diagrammen und Graphen, die es im bisherigen gedruckten Haushalt nicht gab. Über ein Menü können einzelne Produktgruppen des Haushalts wie Sportförderung, soziale Leistungen, Umweltschutz oder Rettungsdienst ausgewählt und eingesehen werden. Kreisdiagramme zeigen in Farben, wofür wieviel Geld ausgegeben und wieviel Geld eingenommen wird. Ein Suchfeld ermöglicht es, nach einzelnen Schlagworten zu recherchieren und nach gewünschten Bereichen zu filtern. Die integrierte Suchfunktion erläutert in einer Art Frage-und-Antwort-Katalog Nutzungsoptionen und einzelne Funktionen. Die externe Anwendung, die in vielen weiteren Kommunen bereits zum Einsatz kommt, ist barrierearm: Es gibt eine Vorlesefunktion und die Möglichkeit, Kontraststärke und Schriftgröße anzupassen.

„Mit der Einbindung des neuen Tools kommt die Stadt in Sachen Digitalisierung ein großes Stück weiter“, so Wilhelm. „Die Nutzerinnen und Nutzer können sich interaktiv mit dem Haushalt auseinandersetzen und am Ende die Zusammenhänge besser verstehen. Denn nur, wenn wir transparent und verständlich kommunizieren, können uns die Bürgerinnen und Bürger folgen, Fragen stellen und sich einbringen. Viele wünschenswerte Vorhaben in Offenbach können oft nicht umgesetzt werden, weil das Geld fehlt. Mit dem digitalen Haushalt wird es leichter nachvollziehbar, wofür die Stadt bereits Geld für eigene freiwillige Vorhaben und für Pflichtausgaben bereitstellt – etwa, wenn es wie in den Bereichen Soziales, Jugend oder Familien gesetzliche Vorgaben dazu gibt.“

Aufgrund der extrem umfangreichen Daten, die jeder kommunale Haushalt enthält, sind die öffentlich nutzbaren Funktionen der Anwendung aus anbietertechnischen Gründen begrenzt: Im Ergebnishaushalt werden nicht die unzähligen Produktkonten dargestellt, die jedes einzelne Amt der Verwaltung besitzt. Wenn es um die Frage geht, wieviel Geld die Stadt Offenbach zum Beispiel für ihre Straßensanierungsmaßnahmen ausgibt, werden im Ergebnishaushalt die Gesamtsummen in Form eines Ergebnisplans dargestellt. Die Aufwendungen für die Instandhaltung für Straßen laufen beispielsweise in die Zeile 13 „Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen“. Diese Gesamtsumme resultiert aus den Ansätzen einzelner Produktkonten, die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen vorsehen. Für Details zu den jeweiligen Produktkonten empfiehlt sich dann weiterhin der Blick in das Druckwerk oder die PDF des Gesamthaushalts. Eine detaillierte Übersicht online bietet dagegen der besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehende Finanzhaushalt – dieser umfasst alle Baumaßnahmen (zum Beispiel an Schulen und Kitas) und weitere Investitionen, die die Stadt im kommenden Jahr und danach geplant hat.

Hier findet sich auch die Broschüre „Haushalt Offenbach – Was macht die Stadt mit unserem Geld“ zum Herunterladen, die außerdem in Druckform in vielen Ämtern der Stadtverwaltung sowie in den Stadtteilbüros und in einigen Jugendzentren ausliegt. Zusätzlich findet sich online das Erklärvideo „Der Haushalt der Stadt verständlich erklärt“.

Erläuterungen und Hinweise