Say Their Names: Bundesweite Gedenkdemonstration am 17. Februar in Hanau
13.02.2024 – Say their names – Sage ihre Namen: Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtović, Ferhat Unvar, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov. Neun Namen, die sich mit dem rassistisch motivierten Anschlag am 19. Februar 2020 in Hanau ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben haben.
Neun Namen, die sich einfügen in eine Reihe gemeiner Attentate auf Menschen, die in Deutschland eine Heimat gefunden hatten oder sogar hier geboren und aufgewachsen sind. Die Mordserie des NSU, die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen und Erfurt, die Brandanschläge von Mölln und Solingen oder auch das, was unter dem Namen NSU 2.0 die Gerichte beschäftigte: Eine rassistisch motivierte Chatgruppe in der Hitler-Bilder, Hakenkreuze und offene Menschenverachtung ausgetauscht und Drohbriefe unter anderem an eine türkischstämmige Rechtsanwältin aus Frankfurt verschickt wurden.
„Eine schon lange bekannte Kette, die mit dem Bekanntwerden der Recherche des Redaktionsnetzwerks Correctiv zum Geheimtreffen von Vertretern der AfD mit Rechtsextremen und deren dort besprochenen Maßnahmen zu geschönt genannten „Remigration“, gemeint ist Deportation, erneut einen bitteren Beleg für gefährliche Tendenzen in unserem Land bekommen hat. Denn wenn sich Menschen treffen, um Listen zu erstellen, wer demnächst aus Deutschland vertrieben werden soll und das Ganze dann schön technisch harmlos „Remigration“ heißt, dann sage ich: Offenbach ist seit der Integration der Hugenotten vor mehr als 300 Jahren Heimat für Menschen jeden Einkommens und jeder Herkunft. Offenbacher ist, wer sich hier einbringt, wer hier lernt und arbeitet", so Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Insofern“, fährt Schwenke fort, „ist die Jährung des Attentats von Hanau ein Anlass, noch einmal deutlich zu betonen: Deutscher ist in Deutschland, wer Deutscher sein will. Wenn sich jemand wirklich als deutscher Patriot sieht, respektiert er das Grundgesetz. Und das Grundgesetz sortiert nicht nach Hautfarbe oder Geburtsort von Oma und Opa. Punkt.“
Erinnern heißt verändern: Vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 hatte die Initiative 19. Februar Hanau für Samstag, 17. Februar 2024 zur bundesweiten Gedenkdemonstration um 14 Uhr auf den Kurt-Schumacher-Platz geladen. Am Montag, 19. Februar 2024, um 11 Uhr werden der stellvertretende Hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori und Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf dem Hanauer Hauptfriedhof an die Opfer erinnern, Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat ihre Teilnahme zugesagt.