Bürgerbefragung „Plätze in Offenbach: Stadthof und Aliceplatz"
Die Lokale Agenda 21 hat im Juni 2008 Bürgerinnen und Bürger befragt, wie der Stadthof und Aliceplatz nachhaltig entwickelt werden kann. Es gab 300 Rückmeldungen.
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Hintergrund: Plätze in Offenbach
Die Lokale Agenda 21 stellt sich der Aufgabe, Stadtentwicklung-Plätze mit den Aspekten der Nachhaltigkeit zu verbinden. Plätze haben für ein nachhaltiges Miteinander in der Stadt eine Schlüsselfunktion. Sie bieten Raum für ein soziales Miteinander, Austausch und Kommunikation, bieten Erholung und sind ein Wirtschaftsraum. Sie können nach ökologisch nachhaltigen Kriterien gestaltet werden und dienen als Visitenkarten der Stadt. Um Nachhaltigkeit von Plätzen zu erreichen, müssen sich Bürger mit ihren Ansichten und Wünschen einbringen.
Fragebogenaktion im Juni 2008
Die Fragebogenaktion diente dazu, Bürger einzubeziehen sich aktiv an der Entwicklung und Gestaltung ihrer Stadt zu beteiligen und Meinungen und Wünsche einer repräsentativen Anzahl Bürger zum Stadthof und Aliceplatz aufzunehmen. Diese Ergebnisse sind mehrheitlich auf andere Plätze übertragbar. Insgesamt wurden etwa 300 Fragebogen mit 40 Einzelfragen, entsprechend 12.000 Antworten, abgegeben. Viele Bürger ergänzten die Mehrfachauswahlfragen mit Kommentaren und Vorschlägen.
Ergebnisse: Kernaussagen
- Für die Mehrheit der befragten Bürgerinnen und Bürger erfüllen die Plätze nur eine Durchgangsfunktion. Die Verweildauer liegt unter 15 Minuten. Die Aufenthaltsfreude auf den Plätzen wird mit „eher nicht so gerne“ und „gar nicht gerne“ angegeben.
- Sitz- und Verweilmöglichkeiten sind den Befragten auf beiden Plätzen sehr wichtig. Sie sollen so angeordnet sein, dass die Sitzenden den Platz gut überblicken können und eine Kommunikation untereinander gut möglich ist.
- Wasserspiele und Brunnen werden als ein besonders optisch wichtiges Gestaltungselement bewertet.
- Der Zugang zu aktueller Information auf den beiden Plätzen wird als sehr wichtig eingestuft. Die Mehrheit wünscht sich ein visuelles Stadtinfo (Termine, was ist los in der Stadt) und lehnen Werbeflächen mehrheitlich ab.
- Die Begrünung beider Plätze wird mehrheitlich als sehr wichtig eingestuft. Bevorzugt wird eine Bepflanzung mit einheimischen Arten. Etliche Bürgerinnen und Bürgern hätten auch gerne Informationen über die Pflanzen (Bezeichnung und Herkunft).
- Typ und Optik des Platzbelags ist den Befragten sehr wichtig. Sie wünschen sich einen rutschfesten Belag, der bei Regen nicht matschig wird und langlebig (da kostensparend) ist. Das Material soll nicht anfällig für Flecken sein.
- Lärm wird auf den Plätzen als unangenehm empfunden. Als besonders störend werden Verkehrslärm und Maschinenlärm angeführt. Grundsätzlich wird eine Einflussnahme der Stadt auf Lärmregelungen gut geheißen.
- Die Sauberkeit von Plätzen wird als sehr wichtig eingestuft. Die Mehrheit nutzt vorhandene Müllbehälter. Klar bevorzugt werden optisch ansprechende Müllbehälter und eine Mülltrennung wird - auch auf Plätzen - als wichtig angesehen. Eine klare Mehrheit will, dass Einweggeschirr in der Gastronomie vermieden wird und befürwortet das Einführen von Bußgeldern für das wilde Wegwerfen von Müll.
- Die Beleuchtung von Plätzen ist sehr wichtig, ebenso die Energieeffizienz dieser Beleuchtung. Neben der gestalterischen Funktion der Beleuchtung ist die Helligkeit der Beleuchtung der Hälfte der Befragten wichtig.
- Sichtbare Uhren im öffentlichen Raum sind einer klaren Mehrheit wichtig, sie wünschen sich daher eine Uhr im Bereich Platz der Deutschen Einheit / S-Bahn Station Marktplatz zurück.
Bewertung der Befragung
Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich schönere, optisch ansprechend gestaltete Plätze mit visuell ansprechenden Brunnen und optisch angenehmen Mülleimern, die eine Mülltrennung erlauben. Einheimisches Grün soll den Platz mitgestalten, Sitzgelegenheiten sollen mit Blickachsen versehen, zum Beobachten und Verweilen einladen. Die Sitzgelegenheiten sollen so platziert werden, dass sie die Gelegenheit eröffnen mit anderen Bürgern zu kommunizieren. Die Beleuchtung soll energieeffizient und hell sein sowie den Platz optisch mitgestalten. Lärm und vor allem Verkehrs- und Maschinenlärm sind auf Plätzen nicht gewollt, ebenso keine Parkplätze, kein Durchgangsverkehr und keine Werbeflächen. Stattdessen wird viel Wert auf eine optische Stadtinformation „Was ist wo los in der Stadt, Stadtplan, Fahrtzeiten, Infos und Adressen von Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten in der Stadt“ und auf Uhren im öffentlichen Raum gelegt. Den Belag der Plätze wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger rutschfest, bei Regen nicht matschig, langlebig (da kostensparend) und vor allem fleckenunanfällig.
Die Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich saubere und müllfreie Plätze; ein großer Teil der Bürgerinnen und Bürger ist bereit, sich dafür einzubringen. Zum Beispiel Personen anzusprechen, die etwas wild wegwerfen. Eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist überzeugt, dass die Stadt durch das Verhängen von Bußgeldern für das Wegwerfen von Müll Einfluss auf die Sauberkeit nehmen kann. Weiter ist ein Großteil gewillt auch Einschränkungen zum Beispiel kein Parken auf dem Platz und nur Mehrweggeschirr in der Gastronomie zu befürworten.
Viele Aspekte der Nachhaltigkeitskriterien, wie sie von der Lokalen Agenda 21, AG „Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr“ entwickelt wurden, und an den Agenda 21-Ständen öffentlich gemacht wurden, haben sich damit mehrheitlich als bürgerkonsensfähig erwiesen.
Nachhaltigskeitskriterien für Plätze
Die Nachhaltigskeitskriterien für Plätze mit Verweilfunktion haben die AG Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr und die Lokale Agenda 21 Offenbach gemeinsam entwickelt.