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Stadt Offenbach

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke war mit seinem Team in Bieber „vor Ort“

16.11.2021 – „Die Bremerstraße ist eine Rennstrecke, warum kontrolliert das keiner?“, „Warum ist die Unterführung ständig vermüllt?“ oder „Was passiert am Ostendplatz?“: Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke hatte Biebererinnen und Bieberer zum Austausch in den Pfarrsaal der Sankt Nikolaus-Kirche geladen und beantwortete bei „OB vor Ort“ alle Fragen und nahm Stellung. Vorher erläuterte er traditionell den Anwesenden die „großen strategischen Linien“ der Stadtpolitik, von Wirtschaftspolitik über Digitalisierung bis zu Innenstadt-Entwicklung und Vereinsförderung. Offenbach leidet noch immer unter Finanznot als Folge des Strukturwandels.

Erklärtes Ziel des Oberbürgermeisters: „Ich will, das Offenbach irgendwann eine finanziell halbwegs normale Stadt ist.“ Diese Entwicklung hat zumindest begonnen. So sorgte insbesondere die Ansiedlung des weltweit operierenden Ventiltechnikunternehmens Samson AG bundesweit für Aufmerksamkeit, denn damit ziehen 2.000 Arbeitsplätze von weltweit 4.500 und die Firmenzentrale von Frankfurt auf den zukünftigen Innovationscampus. Ein Erfolg, der sich finanziell zwar erst in drei bis fünf Jahren in der Bilanz der Stadt Offenbach niederschlagen wird, der aber, so das Kalkül des Stadtoberhaupts, sicher auch Nachahmer finden wird.

Schließlich soll das 35 Hektar große Gelände in den kommenden Jahren Platz für weitere Unternehmen mit modernen Produktionsanlagen bieten. Auch ein paar Meter weiter auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs tut sich etwas, hier soll nach den Plänen des 2016 angestoßenen Masterplans „Industrie 4.0“ angesiedelt werden, während die Kreativwirtschaft im Nordend und im Hafen mit dem Neubau der HfG gute Bedingungen findet. Der Kaiserlei soll zugleich als klassischer Bürostandort gestärkt werden.

Ärgernis Ostend-Platz und sichere Schulwege

Jetzt ist er in Bieber, will wissen, „wo der Schuh drückt“ und hat ein Team aus den Fachämtern dabei. Zudem: Man kennt sich, für Schwenke, der in Bieber und Waldhof mehr als 35 Jahre verbracht hat, ein Heimspiel, etliche der angesprochenen Themen sind ihm bestens bekannt. Die Schlaglöcher im Heusenstammer Weg zum Beispiel und die Schulwegführung rund um die Grundschule Bieber-Nord. „Wir kennen das Problem und natürlich wollen wir, dass alle Kinder heil und sicher ankommen“, stimmte Schwenke einem Vertreter aus der Elternschaft zu. Problematisch sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt die noch hohe Bautätigkeit in dem Gebiet, aber er versprach, Kontakt zum Stadtschulamt herzustellen, damit die Eltern immer möglichst eng in die Entwicklung einbezogen werden. Geprüft werden soll auf Wunsch von Anwesenden auch eine Einbahnstraßenregelung in der Vilbeler Straße, sagte Jan Schmidbauer von der Straßenverkehrsbehörde beim Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement zu.

Komplizierter sind die gewünschten Geschwindigkeitskontrollen in der Bremer Straße, diese ließen sich dort durch die Rechtslage leider nicht an allen Orten ohne Genehmigung der Polizeiakademie Hessen so umsetzen, wie sich das Bürgerschaft und Politik wünschen, erklärt Peter Weigand, Leiter des Ordnungsamts: „Die Straße ist schon immer ein Thema und dort wird immer wieder geblitzt.“  Für den mobilen sogenannten Enforcement Trailer, das ist der mobile Blitzer, gibt es aktuell nur sechs genehmigte Standorte im Stadtgebiet, zu denen die Bremer Straße nicht gehört. Die Stadt versucht immer wieder, neue Standorte genehmigt zu bekommen.

Zum Ärgernis geworden ist der Ostendplatz mit den umliegenden Wettbüros und Shisha-Bars. Ob die Stadt hier nicht Abhilfe schaffen oder öfter kontrollieren könne? Moniert werden in diesem Zusammenhang auch die Altkleidercontainer, die Kindern die Sicht auf die Straße versperren und zudem „überquellen und zu selten geleert werden.“ Die Container wurden inzwischen vom Ordnungsamt umgesetzt, um die Sicht zu verbessern.

Marion Rüber-Steins kennt die Probleme des Stadtteils: „Wir sind dran“, so die Leiterin des Bereichs Stadtentwicklung und Städtebau. „Wir haben einen Beteiligungsprozess angestoßen, um den Ortskern neu zu entwickeln. Teil des Konzepts ist die Beauftragung eines Kernbereichsmanagers, der ab 1. Januar als Ansprechpartner antritt und sich auch um die Aufwertung der gewerblichen Qualität kümmern wird.“ Der Zustand der Ortsteile werde bei allen Aktionen berücksichtigt, ergänzt Schwenke: „Auch, wenn es erklärtes und zentrales Ziel unseres Zukunftskonzeptes Innenstadt ist, dass die Menschen wieder gerne in die Innenstadt kommen, haben wir die Stadtteile immer mit im Blick und diese natürlich auch bei der Gutscheinaktion, bei der Tombola und dem unlängst vorgestellten Einkaufsführer mitberücksichtigt.“

Was die wahrgenommene Vermüllung der Unterführung zur S-Bahn angeht, versprach Anne-Katrin Kaiser, Leiterin der Abteilung Qualitätssicherung beim ESO, eine Überprüfung des Reinigungsintervalls: „Normalerweise sind wir alle 14 Tage dort.“

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