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Stadt Offenbach

Offenbach-Schriftzug kehrt zurück

11.07.2023 – Eines der meistfotografierten und überregional bekanntes Wahrzeichen der Stadt Offenbach kehrt zurück:

In Kürze steht der Offenbach-Schriftzug wieder – dann aber an seinem neuen Standort an der Berliner Straße. Zum symbolischen Foto anlässlich der Wiedererrichtung kamen zusammen: (von rechts) Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, Bürgermeisterin Sabine Groß, die Initiatoren der Aufstellung Prof. Heiner Blum (Hochschule für Gestaltung) und Loimi Brautmann (ehemaliger Schüler der HfG), Stadtrat Paul-Gerhard Weiß sowie Stadtrat Martin Wilhelm.

„Schon lange bevor wir Offenbach selbstbewusst als ,Soul OF Hessen‘ positioniert haben, spielte der an Hollywood angelehnte Offenbach-Schriftzug bewusst ironisch mit dem besser gewordenen Image der Stadt. Lange mussten die Offenbacherinnen und Offenbacher auf dieses Symbol unseres Selbstbewusstseins verzichten – jetzt ist der Schriftzug endlich wieder da“, sagt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke sichtlich erfreut anlässlich der lange vorbereiteten Wiedererrichtung der Buchstaben an neuer Stelle. Prägnant am Eingang zur Innenstadt, auf der Grünfläche entlang der Berliner Straße / Ecke Kaiserstraße, begrüßt der Schriftzug in Kürze wieder alle Ankommenden und macht deutlich: 

„Sie sind jetzt in Offenbach!“

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke

Bekanntlich musste der gut zehn Jahre alte Schriftzug im Februar 2020 seinen alten Standort am Marktplatz verlassen. Er wich dem Abriss und geplanten Neubau des früheren Toys’R’Us-Gebäudes und wurde bis jetzt vom dortigen Vorhabenträger in Abstimmung mit der Stadt Offenbach sicher eingelagert.

 „Auf dem ehemaligen Feldherrn-Hügel am Marktplatz hatte der Schriftzug zugegebenermaßen einen idealen Standort. Aber es war von Anfang an klar: Dort wird er nur vorübergehend bleiben können – bis zum allseits herbeigesehnten Abriss des lange verschmähten Schandflecks im Herzen unserer Stadt“, erinnert Paul-Gerhard Weiß, Dezernent für Planen und Bauen. Er resümiert, was danach folgte: „In enger Abstimmung mit den Initiatoren des Schriftzuges wurde zeitnah die Suche nach neuen Standorten aufgenommen. Die Suche erwies sich im dicht bebauten Innenstadtbereich jedoch schnell als echte Herausforderung.“

Viele Bürgerinnen und Bürger reichten bereits Anfang 2020 Standortvorschläge in den Sozialen Medien und über die Offenbach-Post ein. „Die allermeisten Standorte, die im ersten Moment als geeignet erschienen, erwiesen sich schnell als nicht zu verwirklichen. Gründe dafür waren entweder eine zu kleine Fläche, eine weniger gut eingeschätzte Sichtbarkeit, zu wenig Publikumsverkehr oder andere Konflikte, die eine Errichtung nicht zuließen. Am Ende blieb eine Handvoll Standorte übrig, die intensiver planerisch geprüft und bewertet werden konnten“, erläutert Weiß.

Zu den Kriterien für einen gut geeigneten neuen Standort zählten insbesondere eine ausreichend große Fläche, ein urbanes Umfeld mit abwechslungsreicher Architektur und eine gute Erreichbarkeit, denn auch künftig wird der Schriftzug (auch bekannt als „Offenbach-Hills“) gewiss ein beliebtes Selfie-Fotomotiv sein. Die Standortkriterien waren gemeinsam mit den Initiatoren um Heiner Blum aus dem Umfeld der Hochschule für Gestaltung, dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit, dem Amt für Kulturmanagement, dem Amt für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung sowie dem Amt für Planen und Bauen ausgearbeitet worden. Heiner Blum betont: „Uns war es vor allem sehr wichtig, einen sehr zentralen und gut erreichbaren Platz zu finden, der die ursprüngliche Intention am alten Standort aufgreift: Das Spiel mit den städtebaulichen und architektonischen Brüchen in unserer Stadt.“

Acht Standorte wurden vom Referat Freiraumplanung und Stadtgrün des Amtes für Planen und Bauen planerisch geprüft und teilweise bei Vor-Ort-Begehungen begutachtet. In der engeren Auswahl standen unter anderem der künftige Dünenpark auf der Inselspitze im Hafen, der aber aufgrund verschiedener Kriterien am Ende nur Rang Zwei einnahm. Befürchtet wurde der Verlust der Aussagekraft des Schriftzuges in diesem komplett neu gestalteten Areal, das zudem vergleichsweise abseits liegt und aufgrund der noch anstehenden Bautätigkeiten auf absehbare Zeit noch nicht genutzt werden kann. Gute Chancen hatte auch die Freifläche mit dem Parkplatz zwischen Berliner Straße und Domstraße – ein stadträumlich spannendes Umfeld, das durchaus der Ursprungsintention, mit den Brüchen der Stadt zu spielen, entspricht, aber aufgrund der geplanten künftigen Neugestaltung ebenfalls noch nicht zur Verfügung steht und eine Sichtbarkeit nur stadtauswärts zugelassen hätte.

Ebenfalls in die engere Betrachtung genommen, aber letztlich verworfen, wurden Standorte am Mainufer sowie an der Carl-Ulrich-Brücke. Gründe hierfür sind die dortige Hochwassergefahr und damit verbundene Auflagen für bauliche Installationen sowie die beginnende, mehrjährige Maindeichsanierung. Weiterhin wurden diese Standorte in Bezug auf die Zentralität, Sichtbarkeit und die fehlenden architektonischen Bezüge im unmittelbaren Umfeld als weniger gut geeignet beurteilt. Auch der Kaiserlei war als Schnittstelle zwischen Frankfurt und Offenbach im Fokus – dort fehlt es aber an städtischen Flächen, die für einen solchen Zweck genutzt werden könnten. Die im Zuge des Umbaus neu gewonnenen Flächen für die Stadt Offenbach (im Bereich des früheren Kaiserlei-Kreisels) sind einer baulichen Nutzung vorbehalten. Hinzu kam, dass es dort im Vergleich zur Innenstadt eine deutlich geringere Frequenz von Passanten gibt. Aus den ähnlichen Gründen schieden auch eine Installation im Quartier 4.0 am ehemaligen Güterbahnhof und an der Bismarckstraße in Nähe des Hauptbahnhofes aus.

„Der jetzt gewählte Standort fand nach einer Vor-Ort-Begehung sofort Zustimmung unter allen Beteiligten“, berichtet Oberbürgermeister Schwenke, der den hauptamtlichen Magistrat in die Prüfung und Bewertung auf Fachebene von Anfang an einbezogen hatte. „Wir sind sehr erfreut, dass der Schriftzug nun nach der notwendigen Prüfungs-, Abstimmungs- und Planungszeit wieder an die Menschen zurückgegeben werden kann“, sagt Professor Heiner Blum.

Die etwa 1,0 Meter breiten und 1,35 Meter hohen Buchstaben sollen auch weiterhin als „Offenbach-Hills“ wahrgenommen werden. Dafür wird das Gelände der Grünfläche auf einer Länge von 14 Metern um rund 75 Zentimeter erhöht. Die neun Buchstaben werden in den kommenden Tagen auf dieser Anhebung in jeweils leicht variierender Höhe errichtet. Im Erdwall verankert werden sie auf zwei Meter langen Stahlprofilen in entsprechenden Fundamenten. Vereinzelt angeordnete Steinquader können als Bank für ein Fotomotiv mit den Buchstaben dienen. Vor der dauerhaften Begrünung im kommenden Herbst wird der Hügel aus insgesamt 24 Kubikmetern Erdreich zunächst mit Phacelia – einer sogenannten Bienenweide – zwischenbegrünt. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die von Bienen besonders für die Erzeugung von Honig bevorzugt werden und auch den Boden weiter verbessern können.

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