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Stadt Offenbach

Offenbacher Bildhauer Gassenmeyer schuf den Brunnen am Marktplatz

Im Wettbewerb um die schönste Brunnenanlage für den neugestalteten Offenbacher Marktplatz entschied sich eine Jury im Mai 1969 für den Entwurf des Bildhauers Ottomar Gassenmeyer. Sein Brunnen aus Bronzeguss sollte eine Höhe von 3,80 Meter erreichen und mit drei Stelzenbeinen auf dem genauen Schnittpunkt der Frankfurter Straße mit dem Marktplatz aufgestellt werden. Von dieser Idee wich man allerdings in mehreren Punkten ab.

Brunnen Marktplatz

Der Brunnen wurde 1971 auf der Fußgängerfläche in Richtung Große Marktstraße aufgestellt – erheblich kleiner als ursprünglich vorgesehen. Der Sprudelstein bestand aus Kostengründen nicht aus Bronze, sondern aus Muschelkalk.

Die Brunnenanlage hat die Ausmaße zwei Meter auf 2,5 Meter und eine Blickhöhe von 83 Zentimetern. Der Brunnenstein misst zusammen mit den vier Stahlstützen, auf denen er ruht, etwa 73 Zentimeter und steht auf einem zehn Zentimeter hohen Podest.

Ursprünglich waren verschiedene Ebenen geplant, das Wasser sollte von Plattform zu Plattform ablaufen. Nun wird
der Stein von einer zentralen Wasserstelle aus überspült. Der Brunnenstein ist aus Kirchheimer Muschelkalk, der sich in seiner bläulich- grauen Struktur vom Beton des Marktplatzes abhebt. Erhöhungen und Aushöhlungen in dem unregelmäßig behauenen Stein sollen Spannungen erzeugen. Stein ist, nach Aussage des Künstlers Gassenmeyer, eines der wenigen Materialien, das gut altert.

Gräben und hochstehende Nuppen im Zentrum der Anlage umgeben den Wasseraustritt. Von hier aus überfluten sprudelnde Rinnsale den Stein, sammeln sich in Vertiefungen und überspulen schließlich den Betonsockel des Brunnensteins. Der 1930 in Offenbach geborene Ottomar Gassenmeyer machte von 1946 bis 1949 eine Bildhauerlehre, der sich von 1955 bis 1962 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste (Städelschule Frankfurt, Professor Mettel) anschloss. 1958 erhielt der Meisterschüler ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, 1964 bis 1965 schloss sich ein Stipendium der Villa Massimo in Rom an. Seit 1965 ist Gassenmeyer als freischaffender Bildhauer tätig.

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Bildnachweise