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Stadt Offenbach

Buch!Kunst!

Offenbach hat gute Gründe, der Buch- und Schriftkunst das Wort zu reden. Unbedingt gehört zur Geschichte des Buches nicht nur der Text, sondern – und das wird meist unterschätzt – ebenso das Ornament, die Illustration, ja schließlich das Bild. Was der Buchmalerei von der Frühromantik bis zur ausgehenden Gotik geläufig war, Platz für opulente Malerei zu bieten, ging in den folgenden Jahrhunderten verloren. Es bleib nur noch die grafische Illustration, die sich als erläuterndes Hilfsmittel zum Text verhielt. Erst im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der Bildsprache neuer Rau und neue Freiheit gewährt.

Oskar Kokoschka, Träumende Knaben, Wiener Werkstätten 1908

In Offenbach förderte Karl Klingspor – eben nicht nur der Schrift-Mann, sondern auch der Bücherfreund – diese Entwicklung. In seiner Sammlung findet sich nicht umsonst das zauberhafte Buch „Träumende Knaben“, mit dem der noch ganz junge Maler Oskar Kokoschka beispielhaft die Wirkmöglichkeit des Bildes aufzeigte. Rudolf Koch schrieb und kolorierte Bücher, und das Klingspor Museum war von Beginn seiner Gründung darauf aus, hochrangige Buchkunst zu erwerben.

Der Pressendruck, das Maler- und schließlich das Künstlerbuch steigerten das Verständnis dafür, dem bildschaffenden Künstler das Buch als Trägerform seiner Arbeit neues Gewicht zu verliehen. Die Künstlerbuch-Sammlung des Klingspor Museums zählt – sowohl hinsichtlich in Auflage gedruckter wie als Einzelstück gefertigter Werke – zu den bedeutendsten ihrer Art weltweit. In regelmäßigen Ausstellungen und Publikationen kommen zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der vergangenen Jahrzehnte und der Gegenwart mit ihren Bucharbeiten im Museum zu Wort und Anschauung.  

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