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Stadt Offenbach

Zeitlos schönes Jubiläum: Broschüre und Film zum Feuerwehr-Geburtstag

Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr. Und meistens ziemlich schnell. Dass das nicht immer so war, dass die Brandbekämpfer auch in anderen Notfällen Hilfe leisten und das Leben auf der Feuerwache nach anderen Gesetzmäßigkeiten funktioniert, darüber berichtet die Broschüre, die anlässlich des 100. Geburtstags der Berufsfeuerwehr Offenbach (BFO) und gleichzeitig 175. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr produziert und unlängst erst veröffentlicht wurde.

Die Corona-Pandemie forderte auch hier ihren Tribut, so konnten weder der Tag der offenen Tür noch die anlässlich des Jubiläums geplante akademische Feier stattfinden. „Corona hat auch uns herausgefordert, wir waren unter anderem mit dem Aufbau und Betrieb des Impfzentrums beschäftigt“, erklärt Uwe Sauer, Leiter der BFO. „Aber wir sind stolz auf die Broschüre und den Film, der gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der August-Bebel-Schule gedreht wurde. Beide sind im vergangenen Jahr entstanden und geben einen spannenden und gleichsam informativen Einblick in unsere tägliche Arbeit, auch weit über das Jubiläum hinaus.“  

Die Broschüre war denn auch eine Herzensangelegenheit, schon früh traf sich ein Redaktionsteam aus Mitgliedern der unterschiedlichen Wachgruppen und der Verwaltung der Feuerwehr und stellte erste inhaltliche Überlegungen an. Geschichte abbildend, aber in erster Linie zukunftszugewandt sollte die Publikation werden, Bürgerinnen und Bürger informieren und für den Beruf interessieren. Denn auch wenn die meisten Jungs und Mädchen als Kind Feuerwehrmann beziehungsweise – frau werden wollen, haben die Brandschützer Nachwuchsprobleme. Die Anforderungen an körperliche Fitness sind hoch, zudem schrecke der Schichtbetrieb wahrscheinlich erst einmal ab, vermutet Thomas Picard, Familienvater, federführendes Mitglied des internen Redaktionsteams und leidenschaftlicher Brandschützer. „Natürlich sind Einsätze manchmal lang und fordernd, aber wenn es darum geht, Leib und Leben zu schützen, schaut man nicht auf die Uhr. Zumal es dann Ausgleichszeiten gibt.“ 
Dass der Beruf vielfältige Qualifikationen erfordert, zeigen die Porträts, die in den sechs Kapiteln untergebracht sind. Darunter ist kaum Jemand, der oder die nicht vorher in einem anderen Beruf gearbeitet hätte und/oder nicht schon bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert war und ist. „Beides ist eng miteinander verwoben, aber eine abgeschlossene Ausbildung ist Voraussetzung für eine Bewerbung bei der Feuerwehr“, erklärt Sauer, „wir sind Allrounder und wissen selten, was uns vor Ort erwartet.“ 
Manchmal auch exotische Tiere. Deshalb wendet sich die Broschüre auch mit praktischen Tipps an alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt und informiert über das richtige Verhalten im Brandfall. Denn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte kann wertvolle Zeit vergehen, durchschnittlich nur 120 Sekunden bleiben im Brandfall, um sich in Sicherheit zu bringen. „Feuer wird gemeinhin unterschätzt“, weiß Picard, „aber schnell wird aus einem brennenden Papierkorb ein Zimmerbrand“. Deshalb trainieren die Feuerwehrleute und proben in unregelmäßigen Abständen auch den Katastrophenfall. Auch darüber informieren die Jubiläumsbroschüre und der Film. Ebenso wie über den Brandschutz, Beschaffung, Katzenrettung und natürlich darüber, was genau passiert, wenn die Notrufnummer 112 gewählt wurde. 

Denen, die durchs Feuer gehen, über die Schulter geschaut

Rund 170.000 Notrufe gehen pro Jahr in der Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr Offenbach in der Rhönstraße ein. Das Filmteam um Xenia Heiber, Schülerin an der August-Bebel-Schule Offenbach, hat den Kolleginnen und Kolleginnen über die Schulter geschaut und die Dynamik des Geschehens auf der Wache mit der Kamera eingefangen. Dann wird alles stehen und liegen gelassen, in Windeseile die Stange hinabgerutscht, Schutzkleidung angelegt und mit Blaulicht zum Einsatz gefahren. Aber auch die Arbeit jenseits von Einsätzen haben die Assistentinnen und Assistenten für Gestaltungs- und Medientechnik eingefangen. Es wird repariert, werden Schläuche gewaschen und getrocknet und natürlich immer wieder der Ernstfall geübt. Atemschutzübungen, der Umgang mit gefährlichen Stoffen und sogar den Besuch des Brandhauses in Hanau haben Heiber und ihr Team begleitet. Fachlich wurden sie beim Dreh des 15-minütigen Films von Brandoberinspektor a.D. Norbert Habenstein unterstützt. 

Video anlässlich des 100. Geburtstags mit Rede OB und Feuerwehrleiter und viel Infos zum Beruf

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Das Filmteam der August-Bebel-Schule Offenbach hat die Dynamik auf der Wache mit der Kamera eingefangen.

„Wir können froh sein, dass die Berufsfeuerwehr nicht nur Brände löscht und Menschen aus dem Feuer rettet, sondern auch für die Abwendung und Bekämpfung vieler anderer Gefahren zur Verfügung steht“, weiß auch Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister und oberster Dienstherr der Feuerwehr, „und das 24/7. Die Arbeit als Feuerwehrmann oder –frau im Schichtdienst ist zweifellos eine besondere Härte, gerade für diejenigen, die Familie haben. Viele Abende, Wochenenden und auch Feiertage wie Weihnachten oder Silvester können nicht zu Hause verbracht und gefeiert werden.  Besonderer Dank gehört in diesem Zusammenhang auch allen Mitgliedern unserer drei Freiwilligen Feuerwehren in Bieber, Rumpenheim und Waldheim, die mit viel Engagement auch die Jugend- und Kinderfeuerwehren betreuen. Es ist fantastisch, dass die Feuerwehr bei uns in Offenbach so fest in der Mitte der Gesellschaft unserer Stadt verankert ist.“

Die 75–seitige Broschüre „100 Jahre Berufsfeuerwehr Offenbach, 175 Jahre Freiwillige Feuerwehr“ steht hier zum Download bereit: 

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