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Stadt Offenbach

Weitere Fördermittel für die Offenbacher Innenstadt / Zusätzliches Geld vom Bund nach Kaufhof-Schließung

01.09.2023

Die Stadt kann mit weiterem Geld des Bundes zur Entwicklung und Aufwertung der Offenbacher Innenstadt rechnen. Als Reaktion auf die Schließungswelle von Galeria Karstadt Kaufhof im Frühjahr 2023 hatte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ihr laufendes Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) erweitert und zusätzliche Mittel für Städte mit Kaufhaus-Standorten bereitgestellt. Damit soll negativen Effekten auf die Innenstädte im Zuge der Schließungen entgegengewirkt werden. Davon profitiert auch Offenbach. Stadtkämmerer Martin Wilhelm: „Aus dem erweiterten Fördertopf kann die Stadt mit weiteren rund 1,144 Millionen Euro rechnen. Mit dem Eigenanteil, den die Stadt hierfür zu leisten hat, stehen dann 1,525 Millionen Euro für die Entwicklung der ehemaligen Kaufhof-Immobilie in der Fußgängerzone zur Verfügung, wenn die Stadtverordnetenversammlung in ihrer September-Sitzung dem Antrag des Magistrats und dem Eigenanteil zustimmt.“

Die Stadt Offenbach hatte sich bereits 2021 erfolgreich um Mittel aus dem Bundesförderprogramm ZIZ beworben. Das bewilligte Geld in Höhe von 350.000 Euro (inklusive Eigenanteil) fließt im Wesentlichen in die Planungen zur Umnutzung und Umgestaltung des Rathaus-Pavillons sowie in Öffentlichkeitsarbeit in diesem Zusammenhang. Auf Initiative von Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke hatte sich die Stadt Offenbach jetzt erneut um weitere Mittel aufgrund der Kaufhof-Schließung beworben. Die nun in Aussicht gestellten zusätzlichen Fördermittel des Bundes sollen bis Ende 2024 dazu verwendet werden, verschiedene Varianten für eine Nachnutzung der ehemaligen Kaufhof-Immobilie auszuarbeiten. Dazu gehört auch die konzeptionelle Betrachtung des Umfelds, die Prozessbegleitung, eine breite Öffentlichkeitsarbeit sowie mögliche bauliche Maßnahmen. Für Zwischennutzungen in der ehemaligen Kaufhof-Immobilie können Einheiten bis 300 Quadratmeter gefördert werden. Für größere vorübergehende Nutzungen kann die Stadt darüber hinaus auf weitere Fördermittel zurückgreifen, die das Land Hessen jetzt zusätzlich über das Städtebauprogramm „Zukunft Innenstadt“ für Städte mit Kaufhof-Standorten bereitstellt (siehe die heutige gemeinsame Pressemitteilung von Limburg, Hanau und Offenbach).

Allein durch das Förderprogramm des Bundes und die städtischen Eigenmittel stehen der Stadt damit 1,875 Millionen Euro für die Entwicklung der Kaufhof-Immobilie und des Rathauspavillons und damit zur Stärkung der Innenstadt zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass die Stadtverordneten dem erweiterten Fördermittelantrag des Magistrats und der Bereitstellung der Eigenmittel zustimmen. Noch abzuwarten bleibt, wieviel Geld Offenbach aus dem neuen, drei Millionen Euro großen Fördertopf des Landes Hessen erhalten wird, da eine Beantragung erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein wird.

Derzeit steht noch nicht fest, wie eine Nachnutzung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes konkret aussehen kann. Die Wirtschaftsförderung hat aber eine klare Vorstellung, wie der Prozess für eine Nachnutzung durch die nun zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln unterstützt werden kann. Sie steht im engen Austausch mit dem Eigentümer der Immobilie, um gemeinsam mit ihm bereits bestehende Überlegungen für Zwischennutzungen in den Erdgeschossflächen zu prüfen. „Die Stadt steht außerdem bereit, den Eigentümer bei der Ausarbeitung eines dauerhaften und tragfähigen Nutzungskonzeptes zu unterstützen“, teilt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke mit und betont: „Wir haben immer gesagt: Die Stadt kann die Innenstadt alleine nicht retten, denn die Immobilien gehören fast ausschließlich Privateigentümern. Es ist aber völlig klar: Wir leisten unseren Beitrag, an uns wird eine neue Nutzung nicht scheitern. Im Gegenteil, unsere Vorschläge für die nächsten Schritte liegen auf dem Tisch.“

Die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung für die Innenstadt basieren auf den Zielsetzungen und Prioritäten des Zukunftskonzepts Innenstadt, das die Stadtverordneten im Jahr 2020 beschlossen haben. Von den 14 Zukunftsprojekten, die Schritt für Schritt in die Umsetzung gehen, wurde jetzt auch das Projekt „Testraumallee“ begonnen.  Erstes Ziel ist die Realisierung eines Pilotprojektes. Möglich wird die schnellere Umsetzung von Maßnahmen aus dem Zukunftskonzept auch dadurch, dass die Agentur Mitte, die die Projekte des Zukunftskonzepts koordiniert, seit dem 1. Juli beziehungsweise 15. August zwei neue Mitarbeiterinnen hat. Die Testraumallee soll dabei unterstützen, neue und vielfältige Anziehungspunkte mit Qualität von Handel, Gastronomie, Dienstleistungen, Handwerk etc. in der Kern-Innenstadt im Erdgeschoss anzusiedeln. Zentraler Baustein der Testraumallee ist eine innovative Raumvermittlung. Damit verbunden sind eine individuell passende Vermarktung von Flächen, wie sie beispielsweise schon beim Projekt Groundfloor gelungen ist, einfache und schnelle Genehmigungsprozesse sowie – wo möglich und vertretbar – auch Zuschüsse für Umbaumaßnahmen neuer Mieter.

Um eine dauerhafte Subventionierung von Privateigentum durch Steuermittel zu verhindern, liegt der finanzielle Fokus der Stadt auf eigenen Projekten wie die Klima- und Wetterwerkstatt und die Station Mitte, mit der eine Verlagerung der Stadtbibliothek in die Fußgängerzone geplant ist. Auch das Festeprogramm oder das Grüne Band zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sind Teil des Zukunftsprojekts zur Belebung der Offenbacher Innenstadt.

Weitere Informationen zum Zukunftskonzept Innenstadt: Zukunft Innenstadt | Stadt Offenbach

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