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Stadt Offenbach

Neue Grundschule mit Kita im Hafen Offenbach geplant

08.03.2010 – 08. März 2010: Eine neue vierzügige Grundschule mit angeschlossener Kindertagesstätte wird bis zum Jahr 2014 im Hafen Offenbach entstehen. Einem entsprechenden Beschluss des Magistrats hat die Stadtverordnetenversammlung nun zugestimmt. Die Gesamtkosten des Bauprojekts werden auf 31 Millionen Euro geschätzt. Der Neubau ist erforderlich, um die Goetheschule als zuständige Grundschule im Nordend zu entlasten; zudem gilt er als wichtiger Standortfaktor für die Entwicklung des Hafengebietes.

„Wir möchten alle infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um im Hafen einen wohl ausgewogenen Stadtteil zu errichten“, betonte Oberbürgermeister Horst Schneider. Die neue Grundschule im Hafen helfe zudem, die Strukturprobleme im Nordend zu lösen.

An der Goetheschule, die als größte Offenbacher Grundschule bislang sechszügig geführt wird, sind die Reserven bereits ausgeschöpft – nach einer Bedarfs-Prognose des Stadtschulamts muss hier bis zum Schuljahr 2015/16 aber mit einer Neunzügigkeit gerechnet werden. Gründe hierfür sind steigende Schülerzahlen (von derzeit 550 auf rund 750 im Jahr 2015) und die vom Land vorgesehene Reduzierung der Klassengrößen auf maximal 25 Kinder, außerdem steigen die Anforderungen an Ganztagsunterricht und Betreuung.


Entlastung für die Goetheschule
„Eine Neunzügigkeit kann die Goetheschule absolut nicht bewältigen, zumal deren Grundstück nicht erweiterbar ist“, sagte Schuldezernent Paul-Gerhard Weiß. Auch ein Umverteilen von Schülern auf andere Bezirke sei angesichts der Zahlen keine Lösung: „Die Maßnahme bedeutet finanziell eine enorme Herausforderung, ist aber dringend erforderlich.“ Das Geld muss nun, zusätzlich zu dem auf zehn Jahre angelegten Schulbau- und –sanierungsprogramm, durch die Einstellung von weiteren Haushaltsmitteln aufgebracht werden. Wie OB Schneider mitteilte, stimme das Regierungspräsidium Darmstadt, das auf die Netto-Neuverschuldung der Stadt Offenbach achtet, diesen Plänen uneingeschränkt zu.

Die geplante, ganztägig arbeitende Grundschule soll die Goetheschule entlasten und wird daher vierzügig ausgelegt - auch die Goetheschule soll nach der Inbetriebnahme 2014 auf Vierzügigkeit umgestellt werden. Eine Machbarkeitsstudie veranschlagt für die neue Schule mit 2-Feld-Sporthalle und Tiefgarage sowie die neue Kita eine Grundstücksfläche von gut 5.600 Quadratmetern bei etwa 11.200 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Der Standort Hafen bietet entsprechend große Grundstücke – und er liegt im Schulbezirk der Goetheschule.

Neue Kita bietet Platz für 70 bis 100 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren
Die der Schule direkt angeschlossene Kita mit Krabbelstube kann 70 bis 100 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren aufnehmen; das deckt den vom Jugendamt prognostizierten Bedarf für dieses Einzugsgebiet ab. Die genaue Aufteilung der Plätze wird der Eigenbetrieb Kindertagesstätten (EKO) noch festlegen. „Mit diesem Zukunftsmodell organisieren wir von vorneherein eine gute Betreuung für Kinder aller Altersgruppen unter einem Dach“, sagte Bürgermeisterin Birgit Simon.

Die bisherigen Planungen beruhen auf einer Machbarkeitsstudie, die die Stadtwerke Offenbach Holding (SOH) als Grundstückseigentümerin für den Standort am Hafen Offenbach in Auftrag gegeben hat. Sie entsprechen den Vorgaben des Bebauungsplans 563 A/B für den Hafen sowie dem Energiekonzept für das neue Stadtviertel: Die geschätzten Gesamtkosten inklusive Grundstückserwerb von 31 Millionen Euro beinhalten auch die Errichtung des Neubaus im Passivhausstandard. Um eine endgültige städtebauliche Lösung zu finden, plant die Stadt aufgrund der hohen Bedeutung der Neubaumaßnahme einen Architektenwettbewerb. Wegen der erforderlichen Planungs- und Genehmigungsvorläufe ist mit einer Bauzeit von 2012 bis 2014 zu rechnen.

Abschließend wies Schuldezernent Weiß nochmals auf die Besonderheit hin, das Offenbach eine besonders junge, wachsende Stadt ist: „Wir bauen Schulen, während andernorts aufgrund der demographischen Entwicklung Schulen geschlossen werden.“ Dies sollte bei der Verteilung von Landesgeldern verstärkt berücksichtigt werden.

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