BioSpring expandiert in Offenbach: Bis zu 1.500 neue Arbeitsplätze
19.12.2022
Kurz vor Jahresende gibt es gute Nachrichten für die Zukunft der Stadt Offenbach: Das Biotechnologie-Unternehmen BioSpring kauft eine Fläche von über 30.000 Quadratmetern auf dem Innovationscampus. Damit vervierfacht BioSpring dort seine Flächen und wird nicht nur wie schon im Januar entschieden auf seinem ein Hektar großen Grundstück an der Kettelerstraße eine Hightech-Produktionsstätte errichten, sondern auf der zusätzlichen Fläche an der Mühlheimer Straße bis zu drei weitere Produktionseinheiten bauen und damit insgesamt rund 1.500 neue Arbeitsplätze schaffen.
In der boomenden Biotechnologie-Branche zählt BioSpring zu Hessens Vorzeigeunternehmen. Im Jahr 1997 mit nur sechs Beschäftigten gestartet, sind für das von den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Dr. Sylvia Wojczewski und Dr. Hüseyin Aygün geleitete Unternehmen heute bereits knapp 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Biospring stellt Wirkstoffe für die Pharma- und Biotechindustrie her und ist weltweit führend in der Produktion synthetischer DNA- und RNA-Fragmente, so genannter Oligonukleotide, für die therapeutische Arzneimittelanwendung, beispielsweise in der Krebstherapie und bei Stoffwechselerkrankungen. Aufgrund des enormen Wachstums wurde BioSpring 2021 zum Hessen-Champion in der Kategorie Jobmotor gekürt.
Langfristig wird BioSpring in Offenbach Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe tätigen. Final ausgebaut, sollen dadurch auf dem Innovationscampus die weltweit größten Kapazitäten für spezielle Oligonukleotid-basierte Wirkstoffe entstehen.
Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke betont die enorme Bedeutung der Grundsatzentscheidung des Unternehmens, in Offenbach stark zu expandieren: „Offenbach wird damit zu einem bedeutenden Produktionsstandort eines sehr erfolgreichen Unternehmens in der Biotech-Branche werden. Wirkstoffe auf Basis der von BioSpring hergestellten Oligonukleotide haben das Potenzial, neue Therapieansätze für eine Vielzahl bislang nicht behandelbarer Erkrankungen zu ermöglichen. Eines meiner zentralen wirtschaftspolitischen Ziele, Offenbach unabhängiger von einzelnen Branchen zu machen, indem wir insgesamt eine breitere Mischung unterschiedlicher Unternehmen nach Offenbach bringen, wird damit in den kommenden Jahren Wirklichkeit werden.“
Geschäftsführerin Sylvia Wojczewski: „Wir sind sehr froh, dass wir mit diesem Expansionsraum in Offenbach unser enormes Wachstumspotenzial in den nächsten Jahren voll ausschöpfen können. Für BioSpring ist der Kauf dieses Industrieareals ein großer Schritt für die Gestaltung unserer Zukunft.“
BioSpring rechnet allein für das im Januar erworbene Grundstück an der Kettelerstraße mit bis zu 200 Arbeitsplätzen, die in Offenbach neu geschaffen werden können. Das Unternehmen wird dazu das ehemalige Sozialgebäude der früheren Farbwerke Hoechst umnutzen, die sich anschließende ehemalige Werkskantine abbrechen und durch eine moderne Produktionsstätte ersetzen.
Geschäftsführer Hüseyin Aygün zur Folge bietet das jetzt neu erworbene Areal an der Mühlheimer Straße zusammen mit dem Grundstück an der Kettelerstraße Raum für bis zu 1.500 zukunftssichere Arbeitsplätze für überwiegend hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Aufnahme der Bauaktivitäten ist für 2026/2027 geplant.
Die derzeitigen Produktions- und Laborstätten in Frankfurt-Fechenheim bleiben weiterhin erhalten und werden ausgebaut. Ein größerer Teil der dann ebenfalls ausgebauten Verwaltung wird langfristig in Offenbach angesiedelt.
Erhebliche Produktionssteigerung
Mit den enormen Erweiterungsmöglichkeiten könne BioSpring seine Produktionskapazitäten langfristig auf das bis zu 30-fache der aktuellen Kapazitäten steigern, so Hüseyin Aygün. Dadurch könnten in Zukunft hochinnovative Wirkstoffe im Multi-Tonnen-Maßstab in Offenbach hergestellt werden.
Hüseyin Aygün: „Mit den enormen Erweiterungsmöglichkeiten auf dem Innovationscampus ist BioSpring in der Lage, die gesamte Bandbreite an Produktmaßstäben für seine Produkte abzudecken. Außerdem werden die Bereiche Qualitätskontrolle und Analytik in Offenbach massiv ausgebaut. Zusätzlich entstehen neue Produkte und Servicesparten. Damit setzen wir ein starkes Zeichen für innovative und zukunftsorientierte Wirkstoffproduktion am Standort Deutschland.“
„Offenbachs Strategie zur Ansiedlung innovativer Unternehmen trägt Früchte“, attestiert Sylvia Wojczewski der Stadt. „Wir sind sehr glücklich über das Zustandekommen des Kaufvertrages mit der Stadtwerke-Gesellschaft INNO.“ Vorausgegangen waren intensive und vertrauensvolle Gespräche auf höchster Ebene zwischen der Offenbacher Stadtspitze um Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und der Geschäftsführung des Biotech-Unternehmens. Sylvia Wojczewski hebt in diesem Zusammenhang die „exzellente Begleitung der Stadt Offenbach“ und den „schnellen Prozess“ lobend hervor.
„Für mich als Kämmerer sind solche Tage natürlich auch erfreulich“, sagt Stadtkämmerer Martin Wilhelm. „Mit der Ansiedlung des Frankfurter Ventilherstellers Samson AG, einer der weltweit führenden Anbieter intelligenter Regelarmaturen, und dem Biotech-Unternehmen BioSpring, das in seiner Branche ebenfalls zu den weltweit führenden Unternehmen zählt, wird es in absehbarer Zeit wieder eine hohe Wertschöpfung für die Stadt in Form von Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätzen geben.“
„Es ist aber wichtig zu verstehen“, so Wilhelm, „dass es nun noch einige Jahre dauern wird, bis solche Tage nicht nur durch Bagger und Bauarbeiten, sondern auch in der für die Bürgerinnen und Bürger wichtigen Stadtkasse bemerkbar werden.“ Dies trübe keinesfalls die Freude, es sei nur wichtig im Blick zu behalten. „Man muss schlicht und ergreifend die Fakten anerkennen“ ergänzt Stadtbaurat Paul-Gerhard Weiß: „Nach weniger als fünf Jahren Arbeit des Oberbürgermeisters Felix Schwenke sind ganz wichtige Grundlagen für eine substanziell bessere Zukunft Offenbachs gelegt. Aussichten, die diese Stadt jahrzehntelang nicht hatte.“
Unterdessen arbeitet die Stadt mit Hochdruck am Bebauungsplan für den Innovationscampus, so Weiß weiter: „Das Bauleitverfahren befindet sich gerade in der Phase der Erarbeitung des Entwurfs einschließlich der Erstellung sämtlicher erforderlicher Gutachten und Konzepte.“
So gehe es in dem Verfahren um die äußere wie innere verkehrliche Erschließung, um ein innovatives Mobilitätskonzept und einen daran orientierten Stellplatzschlüssel sowie auch um energetische und ökologische Fragestellungen etwa zur Photovoltaik oder zur Dach- und Fassadenbegrünung. Dazu würden ein Energiekonzept, ein Klima- und ein Umweltgutachten erstellt. Voraussichtlich im Frühjahr werde die Stadtverordnetenversammlung einen Billigungsbeschluss zur öffentlichen Auslegung des B-Plans fassen können, so Stadtrat Weiß.
Oberbürgermeister Schwenke fasst zusammen: „Ich habe sehr großen Respekt vor der persönlichen Leistung der Geschäftsführung Frau Dr. Wojczewski und Herrn Dr. Aygün und bin sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit. Wir bieten dem Unternehmen die Chance, auf eigenen Flächen seine Erfolgsgeschichte fortzusetzen und erheblich zu wachsen. Solange das gelingt, ist es gut für die Gesundheit der Menschen, für das Unternehmen und für die Stadt. Wenn die Pläne von Samson und BioSpring aufgehen, arbeiten in absehbarer Zukunft möglicherweise mehr Menschen auf dem Innovationscampus als in den Hochzeiten der Nachkriegsjahrzehnte. Insofern ist heute ohne Zweifel ein sehr guter Tag für Offenbach.“ Schwenke betonte zudem ausdrücklich die hervorragende Unterstützung dieses Projektes auch durch Bürgermeisterin Sabine Groß, die derzeit im Urlaub ist.
70 Prozent des Campus vermarktet
Eigentümerin des Innovationscampus ist die INNO Innovationscampus GmbH & Co. KG, eine Immobiliengesellschaft der Stadtwerke Offenbach, die das Areal zusammen mit ihrem Schwesterunternehmen OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH im Auftrag der Stadt entwickelt und vermarktet.
„26 Hektar des Campus stehen für eine gewerbliche Entwicklung zur Verfügung“, erläutert Daniela Matha, die bei den Stadtwerken den gesamten Immobilienbereich verantwortet und zusammen mit Stadtwerke-Chef Peter Walther die Gesellschaft INNO leitet. „Über 18 Hektar, 70 Prozent der bebaubaren Fläche, sind inzwischen verkauft“, freut sich Matha über den raschen Vermarktungserfolg.
Mehr als die Hälfte davon, 14,3 Hektar, hatte die Samson AG vergangenes Jahr erworben. BioSpring wird seine Produktion zunächst wie geplant auf knapp einem Hektar im Osten des Campus unmittelbar neben Samson aufbauen und danach auf der neu erworbenen drei Hektar großen Fläche im Süden des Gewerbegebietes erweitern.
BioSpring
BioSpring ist ein Auftragsproduzent für die Biotech– und Pharmaindustrie und weltweit führend in der Produktion und Analyse von sogenannten Oligonukleotiden, die in Medizin, Diagnostik und Forschung eingesetzt werden. Oligonukleotide sind aus den gleichen Bausteinen aufgebaut wie menschliches Erbgut. Insbesondere für die therapeutische Produktion sogenannter Genscheren, die für das revolutionäre „genome editing“ als neuartige Behandlungsmöglichkeit eingesetzt werden, ist BioSpring der international bedeutendste Hersteller.
BioSpring wurde von den damaligen Studenten der Goethe-Universität, Dr. Hüseyin Aygün und Dr. Sylvia Wojczewski, in Frankfurt am Main gegründet und ist bis heute inhabergeführt. Das unterdessen knapp 500 Mitarbeiter starke Unternehmen hat seinen Produktionssitz in Frankfurt-Fechenheim sowie eine Tochtergesellschaft in San Diego, USA.
Die bei BioSpring hergestellten Wirkstoffe haben das Potenzial, Therapien für eine Vielzahl von Krankheiten zu ermöglichen, die bisher nicht behandelbar sind. Darunter befinden sich auch neuartige Wirkstoffe beispielsweise zur Behandlung von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Krebs.
Kontakt BioSpring:
Martin Schink, Senior Team Lead Marketing
BioSpring Gesellschaft für Biotechnologie mbH
Alt-Fechenheim 34, 60386 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0) 69 66055000
E-Mail: schinkbiospringde