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Stadt Offenbach

„Dienstleister für die Menschen in unserer Stadt“ / Frank Weber neuer Amtsleiter im Ordnungsamt

18.08.2022

Mit rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Ordnungsamt, das auch die Stadtpolizei umfasst, eines der größten Ämter der Stadt Offenbach am Main. Seit dem 1. August steht das Amt unter neuer Leitung. Frank Weber, vorher stellvertretender Leiter des Amtes, hat Peter Weigand abgelöst. Der 62-Jährige Offenbacher freut sich, das Amt leiten zu dürfen, das ein „herausragender kommunaler Akteur ist für Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in unserer Stadt“, so der Diplom-Verwaltungswirt.

„Die vielfältigen Aufgaben des Amtes haben spürbare Auswirkungen auf das geordnete Miteinander in unserer Stadt und sind wichtig für die Lebensqualität. Für die Stadtgesellschaft sind Sicherheit und Ordnung wichtige Grundpfeiler. Deshalb freue ich mich, dass wir mit der neuen Amtsleitung zum einen Kontinuität garantieren, zum anderen aber auch mit den vorhandenen Erfahrungen und Kompetenzen das Amt nach den zukünftigen Anforderungen ausrichten“, erläutert Stadtrat Paul-Gerhard Weiß. „Als gebürtiger Offenbacher kennt er unsere Heimatstadt in allen Facetten, nicht nur in der Stadtverwaltung ist er gut vernetzt.“

Als Abteilungsleiter für Kommunale Prävention, Sauberkeit und Ordnung im Ordnungsamt hat Weber ab 2006 die kommunale Präventionsarbeit ausgebaut, den Offenbacher Präventionsrat geleitet - und die AG Leistungsmissbrauch, die sich zuletzt mit anderen Behörden besonders auf Überbelegungen von Häusern fokussierte. Um extremistischen Haltungen und Handlungen vorzubeugen, gründete er im Auftrag des Magistrats 2017 die „Partnerschaft für Demokratie Offenbach“, die in der Offenbacher Stadtgesellschaft Projekte und Maßnahmen zur Stärkung demokratischer Haltungen unterstützt. Ziel ist es, Radikalisierungen zu vermeiden. Die Projekte werden von Bund und Land finanziert. Die seit 2021 im Ordnungsamt angesiedelte Fachstelle Extremismusprävention, finanziell gefördert vom Land Hessen, agiert auch in diesem Sinne. Sie konzentriert sich dabei mehr auf Verwaltung und Behörden.

Mit dem seit 2007 jährlich vom Ordnungsamt organisierten Offenbacher Präventionstag stärkt das Team um Weber die Vernetzung und den Dialog rund um Sicherheit und Prävention mit Bürgerinnen und Schulen. „Der Dialog und wertschätzende, offene Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern, Geschäftsleuten, Medien, Behörden, der lokalen Politik ist mir sehr wichtig“, so Weber.

Müllermittler und Mängelmelder

Den Bereich Abfallrecht organisierte er nach seinem Wechsel zum Ordnungsamt um: Er etablierte in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtservice Müllermittler. Sie sorgen neben Kollegen im Innendienst seit Jahren dafür, dass Müllsünder in erheblichen Umfang ermittelt und anschließend zur Kasse gebeten werden. Bußgeldeinnahmen im fünfstelligen Bereich pro Jahr sind mittlerweile die Regel. Mit der Offenbacher Wohnungswirtschaft schloss er einen Pakt gegen illegale Graffiti. Ausgesetzte Belohnungen für Hinweise halfen, Täter zu fassen oder von weiteren Straftaten abzuhalten. Er initiierte in Kooperation mit der GBO und dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit die Einführung des Mängelmelders 2012 in Offenbach, der die zuvor eingerichtete Müllermittler-Hotline ergänzte. Pro Jahr werden rund 5.000 Meldungen verarbeitet mit weiterhin steigender Tendenz.

In seiner Zeit im Straßenverkehrsamt vor 2006 war Weber „Bereichsleiter Verkehr“ und zuständig für Straßenverkehrsbehörde, Überwachung der Geschwindigkeit und Fahren bei Rot, Steuerung der Ampelanlagen sowie Genehmigung von Veranstaltungen und Sondernutzungen. Er erinnert sich noch an besondere Aufgaben wie die verkehrliche Begleitung des S-Bahnbaus in den 90er Jahren, später die Einführung der Parkraumbewirtschaftung und der Tempo 30 Zonen sowie des Anwohnerparkens und der Busbeschleunigung. „Ich habe das damals als wichtige Beiträge zur Aufenthaltsqualität in Offenbach empfunden“, so Weber. „Mit den Sondernutzungserlaubnissen für Podeste an den damaligen Straßen beidseitig des Wilhelmsplatzes ermöglichten wir die Anfänge der dortigen Außengastronomie“, erinnert er sich gerne. 

Aktuelle und zukünftige Herausforderungen für das Ordnungsamt sieht Weber einige. Im öffentlichen Verkehrsraum haben alle Verkehrsträger ihre Berechtigung, Nutzungskonflikte sind auch hier vorprogrammiert und verschärfen sich dort, wo dem einen oder anderen Verkehrsträger mehr Rechte eingeräumt werden sollen oder der Wohnraum verdichtet wird. „In einer heterogenen Gesellschaft wie Offenbach gilt es weiterhin genau hinzuschauen, wie sich das Zusammenleben entwickelt und antidemokratischen, extremistischen Entwicklungen präventiv vorzubeugen.“ Auch für mehr Sauberkeit zu sorgen ist ihm weiterhin ein wichtiges Anliegen, beeinflusse das doch die Aufenthalts- und Lebensqualität erheblich. Dazu arbeitet er eng mit der Stabsstelle Sauberes Offenbach zusammen. Illegalen Müll zu reduzieren, sieht er gemeinsam mit Stadtservice und Stabsstelle Sauberes Offenbach als Daueraufgabe - ebenso das rigorose Vorgehen gegen Müllsünder.

Ausbau Digitalisierung

„Als Dienstleister für die Menschen in unserer Stadt wollen wir wissen, wo in der Stadt der Schuh drückt und kümmern uns. Der Ausbau der Digitalisierungsprozesse ist mir dabei besonders wichtig, um den Bürgerservice stetig zu verbessern. Nachdem nun Gewerbe über unsere Homepage an- und abgemeldet werden kann und auch das Online-Fundbüro läuft, arbeiten wir aktuell eng mit dem Stadtservice und der Stabsstelle Sauberes Offenbach zusammen, um über die gemeinsame Nutzung von Software-Programmen Sperrmüll noch schneller ,von der Gass‘ zu bekommen.“

Zukünftig wünscht sich Weber eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Landespolizei und damit verbunden auch eine stärkere Präsenz und der damit verbundenen Wahrnehmung der Polizei- und Ordnungskräfte im öffentlichen Raum. Bei erweiterten Verkehrssicherheitsaktionen, insbesondere vor Schulen, sollen Kinder, Jugendliche, Bürgerinnen und Bürger die Stadtpolizisten als „Freunde und Helfer“ erleben.

Wichtig im Umgang mit den Bürgern ist Weber kompetentes Auftreten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, klar in der Sache, höflich im Ton. „Wir wollen konsequent ahnden, wenn sich jemand zu Lasten anderer falsch verhält – es braucht manchmal aber auch viel Fingerspitzengefühl. Nicht immer können wir es bei widerstreitenden Interessen allen Recht machen – dafür werbe ich regelmäßig um Verständnis.“

Wachsende Anforderungen an die Mitarbeitenden gehen einher mit einem Arbeitsmarkt, der es zunehmend erschwert, ausscheidende Kräfte durch neue entwicklungsfähige, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ersetzen. Durch gute Rahmenbedingungen, Qualifizierungsangebote, die Förderung teamorientierter Strukturen und eines guten Arbeitsklimas in seiner Behörde möchte Weber Abwanderungstendenzen entgegenwirken und qualifizierte Interessenten motivieren, sich beim Ordnungsamt zu bewerben.

Der versierte Hobby-Fotograf ist gerne am Wilhelmsplatz unterwegs und kennt Offenbachs schöne und weniger schöne Seiten. Er spielt Tennis und Volleyball und engagiert sich bei „Rudern gegen Krebs“.

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