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Stadt Offenbach

Kaiserleiumbau verläuft nach Plan / Eröffnung der Kaiserleipromenade Ende März

26.02.2018

Offenbach am Main, 26. Februar 2018 – Gut ein Jahr nach Beginn der Bauarbeiten am Kaiserlei startet im Frühjahr 2018 die nächste Bauphase. Mit der Freigabe der Kaiserleipromenade Ende März und der Sperrung zweier Fahrstreifen auf der Strahlenbergerstraße ändern sich wichtige Verkehrsbeziehungen rund um den noch bestehenden Kreisel. In einer Pressekonferenz erläuterten die Fachleute vom städtischen Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement Details und zogen eine erste Zwischenbilanz.

Wie so häufig bei Großbauvorhaben steckt der Teufel bekanntermaßen im Detail. Daher waren die Verantwortlichen auch nicht verwundert, dass während der Bauarbeiten Überraschungen auftraten. Von der üblichen Dynamik spricht Berit Bätz, die die Großbaustelle als Projektleiterin koordiniert. „Wir entdecken immer wieder, dass Leitungen nicht exakt dort liegen, wo sie in alten Plänen angegeben wurden. Dann müssen aufwändig neue Trassen umgeplant oder vorhandene Trassen verlegt werden.“ Es kommt vor, dass eine Leitung unter dem Gehweg liegen soll – tatsächlich aber unter dem Fahrradweg oder der Straße gefunden wird. Vor Unvorhergesehenem dieser Art sei man kaum gefeit, so Bätz. „Zur Herausforderung werden auch zusätzliche Versorgungstrassen, deren Verlegung in den Planungen nicht vorgesehen war.“ Zum Beispiel leistungsstärkere Stromleitungen, Kommunikationskabel, die die örtlichen Versorger vorher nicht angemeldet hatten, oder die neue Entwässerung der Autobahn.

Weitere Schwierigkeiten bereitete die Kampfmittelfreigabe für die Bohrung der neuen Brückenpfeiler neben der Autobahn und zusätzliche Anforderungen für die Verkehrssicherheit. Noch sei es aber zu früh, um von einer wesentlichen Verlängerung der Bauzeit zu sprechen. „Wir versuchen bei Verzögerungen andere Bauleistungen vorzuziehen.“ Ob am Ende der Kostenrahmen überschritten wird – auch das könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht belastbar sagen.

2 von 5 Bauphasen sind geschafft

Von diesen auf Großbaustellen üblichen Schwierigkeiten abgesehen, fällt die Zwischenbilanz nach einem Drittel der Bauzeit insgesamt positiv aus. „Zwei von fünf Bauphasen sind geschafft und die Bilanz ist bislang positiv“, betont Sigrid Pietzsch, stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamtes. „Wir stehen mit allen Gewerken, den Versorgern und der für die Projektsteuerung verantwortlichen Offenbacher Projektgesellschaft (OPG) im ständigen Austausch, um Abstimmungen und Entscheidungen möglichst zeitnah einzuholen und die verschiedenen Arbeiten neu zu synchronisieren.“ Ziel sei dabei, Kosten zu kontrollieren und weitere Zeitverzögerungen zu vermeiden.

Weitgehend reibungsfrei verlief bislang der Verkehr durch die Baustelle. „Die Bewältigung der Verkehrsmenge ist von dem einen oder anderen im Vorfeld sehr skeptisch betrachtet worden“, erinnert sich Baudezernent Paul-Gerhard Weiß: „Aber die großen Probleme sind ausgeblieben und wir blicken zufrieden auf das erste Baujahr.“

Nachdem in Bauphase Eins das Innere des Kreisels umgebaut wurde, folgte in der zweiten Bauphase die Gründung für die Auf- und Abfahrtsrampen der Autobahn mit 97 Pfählen bis zu 38 Meter tief in den Boden. Drei von insgesamt acht neuen Brückenpfeilern für die südliche Auf- beziehungsweise Abfahrt zur A 661 sind betoniert. Mit der Verlängerung der Kaiserleipromenade ist eine neue Tangente von der Berliner Straße zur Strahlenbergerstraße entstanden. Für die beginnende dritte Bauphase wird der Verkehr teilweise in die neue Kaiserleipromenade umgelegt.

Dass der Verkehr trotz einiger Einschränkungen bisher gut floss, lag auch an der Kommunikation: Auf www.kaiserlei-umbau.de konnten und können sich Verkehrsteilnehmer, Anwohner und Bürger aktuell über Baufortschritt, Umleitungen und Verkehrslage auf Karten, Grafiken und Luftbildern informieren.

Das erwartet die Verkehrsteilnehmer

Die Umstellung auf die dritte Bauphase erfolgt in mehreren Schritten über rund drei Wochen hinweg: Die Kaiserleipromenade soll Ende März eröffnet werden. Mit der Freigabe der Kaiserleipromenade wird der Verkehr von Frankfurt dort zunächst auf zwei Spuren gen Offenbach und Autobahnanschluss geführt. Voraussichtlich nach dem ersten Aprilwochende wird die südliche Strahlenbergerstraße ab der Einmündung zur Kaiserleipromenade bis zum Kreisel sowie im Osten vor der Helaba für den Verkehr gesperrt. Auch die Abfahrt des Kreisels in die östliche Strahlenbergerstraße fällt dann weg. Der Zielverkehr in Richtung Hafen Offenbach muss stattdessen in die Berliner Straße abfahren. Grundsätzlich bleiben aber alle Fahrbeziehungen erhalten: Ab dem Max-Willner-Platz kann Richtung Goethering oder August-Bebel-Ring nach Norden und Süden abgebogen werden.

Um auf den steigenden Verkehr auf der Berliner Straße zu reagieren, wird die Ampelsteuerung am Max-Willner-Platz dank neuer digitaler Technik angepasst. Wie bisher auch, werden die Verkehrsexperten der Stadt Offenbach den Verkehrsfluss dort von Anfang an beobachten und die Steuerung der Ampeln bei Bedarf nachjustieren.

Die Strahlenbergerstraße ist ab diesem Zeitpunkt nur noch in Richtung Frankfurt befahrbar, der Verkehr Richtung Offenbach und Autobahn wird über die neue Verbindung der Kaiserleipromenade fließen. Von der Gerbermühlstraße führt ein Provisorium kurz vor der neuen Kreuzung rechts auf die Kaiserleipromenade. In einem dritten Schritt wird ab Mitte April der Verkehr auf der Strahlenbergerstraße von den beiden nördlichen auf die beiden südlichen Fahrspuren verlegt. Auf der östlichen Strahlenbergerstraße findet der Spurwechsel etwa ab Höhe des Omega-Hauses statt (Helaba).

Nach diesen Vorbereitungen beginnen die Arbeiten zur Erneuerung der nördlichen Autobahn-Anschlüsse. Parallel wird die Strahlenbergerstraße ausgebaut. Dort werden in der 3. Bauphase jede Menge Leitungen verlegt, neue Beleuchtungs- und Ampelmaste gesetzt, Bäume gepflanzt sowie Fahrbahn, Fuß- und Radwege angelegt.

In der dritten Bauphase gilt für Radfahrer weiter die große Umfahrung entlang des Mainufers. Im Baugebiet sind jedoch schon einige neue Radwege entstanden. Für den Wechsel Berliner Straße / Kaiserleipromenade steht aktuell nur die Unterführung der S-Bahn zur Verfügung, da der Brückenbau den Verkehr dort beeinträchtigt. Die Kaiserleibrücke kann der Radverkehr in dieser Phase jeweils nur auf einer Seite in beide Richtungen nutzen. Die dortige Unterführung sollte von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt werden.

Hintergrund Kaiserlei-Umbau: Verkehr entflechten – Dynamik erhöhen

Der Kasierlei-Umbau ist das größte Infrastrukturprojekt in Offenbach seit dem Bau der S-Bahn Anfang der 90er Jahre. In insgesamt fünf Bauphasen wird der Kreisel bis 2019 zu einer leistungsstarken Kreuzung umgebaut, die den Verkehr von täglich 94.000 Fahrzeugen bewältigen kann. Hierzu werden der regionale Verkehr (zwischen Frankfurt und Offenbach) und der überregionale von der Autobahn 661 getrennt. Bis zum Beginn des Umbaus im Februar 2017 waren täglich bis zu 66.000 Fahrzeuge im Kreisverkehr gezählt worden.

Der Umbau kostet insgesamt 37,28 Millionen Euro. Der Bund übernimmt rund 8,9 Millionen Euro, das Land Hessen ist mit rund 15,6 Millionen Euro beteiligt, die Städte Offenbach und Frankfurt beteiligen sich mit rund 12,8 Millionen Euro inklusive Straßenbeiträge. Bauherr ist die Stadt Offenbach durch das Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement, Projektsteuerer ist die OPG – Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft.

Bildinformation:

Grafik Vorbereitung Bauphase 3ab - 1. Schritt: Freigabe der neuen Kaiserleipromenade und des zu ihr führenden Provisoriums

Grafik Vorbereitung Bauphase 3ab - 2. Schritt: Sperrung der südlichen Spuren der Strahlenbergerstraße östlich und westlich der Autobahn

Grafik Vorbereitung Bauphase 3ab - 3. Schritt: Sperrung der nördlichen Spuren der Strahlenbergerstraße im Westen und halbseitige Sperrung der Auffahrtsrampe zur A661 Richtung Bad Homburg.  

Grafik Bauphase 3ab zeigt das Prinzip der Verkehrsführung in der dritten Bauphase.

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