25 Jahre Eventlocation: Capitol Theater feierte Jubiläum

Im großen Saal können die Besucherinnen und Besucher selbst Bewegung ins Capitol bringen: An einem Mischpult erfahren sie, wie Licht und Ton auf jeweilige Knopfdrücke reagieren. Frank Geisler vom Zimmertheater t-raum läuft mit einem Korken im Mund vorbei und macht Sprechübungen, bevor er mit Sarah C. Baumann auf die Bühne tritt. Die Gäste erleben, wie die Theaterleute mit Mikros verkabelt werden, wie sich ein Licht-Spot auf sie richten lässt – und wer Glück hat, erhält im Laufe der szenischen Lesungen eine Rose überreicht. 

Auch sonst steht das Publikum an diesem Tag im Fokus. „Wir wollen unseren Gästen, die uns teilweise seit Jahrzehnten die Treue halten, heute etwas zurückgeben“, sagt Birgit von Hellborn. Gemeinsam mit ihrem 13-köpfigen Team beantwortet sie geduldig alle Fragen: Wo ist das Orchester vor seinem Auftritt? Es nutzt die schlichten Räume im ersten Stock. Wo lagert das Mobiliar, um das Capitol immer wieder neu zu gestalten? Es befindet sich unter der Bühne der Stadthalle, berichtet die Geschäftsführerin der beiden städtischen Veranstaltungshäuser: „Lagerräume haben wir nicht.“ Warum gibt es im Theater einen Eisernen Vorhang? Er dient dem Brandschutz und kann im Ernstfall innerhalb von 30 Sekunden zwischen Bühne und Zuschauerraum hinabfahren. 

Eine Märchenwelt erwartet die Gäste im Max Dienemann Saal: Hier präsentiert der Theaterclub Elmar seine Requisiten, etwa die Bremer Stadtmusikanten oder den sprechenden Baum aus „Frau Holle“. Kinder dürfen sich auf einem Thron ganz königlich fühlen oder an einem Tisch die Dekoration für das traditionelle Weihnachtsmärchen basteln: „Für ,Schneeweißchen und Rosenrot‘ brauchen wir Hunderte Rosen aus Papier“, sagt Theaterchef Simon Isser. Angesichts des Besucherandrangs sollten die Ergebnisse für die Bühnengestaltung am 3./4. Dezember reichen. 

Am Abend kommen weitere rund 300 geladene Gäste, um mit dem Team den 25. Geburtstag der einzigartigen Eventlocation zu feiern. Sie erleben, was in dem Haus alles möglich (und sonst „nur“ bei Firmenevents zu erleben) ist. Im Atrium gibt es einen stimmungsvollen Steh-Empfang mit Sekt und Stelzenläufern. Im großen Saal spielt eine Kammer-Version des Capitol Symphonie-Orchesters (CSO) Stücke von Klassik bis Led Zeppelin. Dazwischen sorgt die Band 4 to the bar, die die Chefin des Hauses schon seit ihrer Schulzeit kennt, für entspannte Lounge-Musik. In ihrem Grußwort würdigt Bürgermeisterin Sabine Groß die Bedeutung des Capitol Theaters: „Mit seiner prunkvollen Ausstrahlung, die im Rhein-Main-Gebiet ansonsten nur im Kurhaus Wiesbaden zu finden ist, zahlt das Haus auf das Image unserer Stadt ein.“ Die Stadt könne sich ein solches Theater nur leisten, weil das kleine Team vor Ort – das zugleich die Stadthalle Offenbach betreut – so schlagkräftig und hochmotiviert sei, betont Groß. 

Der CSO- und Kulturamtsleiter Dr. Ralph Philipp Ziegler schwärmt von seinem „Lebensprojekt“ der Capitol Classic Lounge, die „eine der außergewöhnlichsten Sinfoniekonzertreihen des Landes“ sei. Moderatorin Evren Gezer plaudert mit Geschäftsführerin von Hellborn auf dem roten Sofa über ihre Erfahrungen mit Promis wie Senta Berger oder Coldplay-Sänger Chris Martin. Das Zwillinge-Duo Elja präsentiert atemberaubende Artistik an Vertikaltüchern unter der Kuppel – und zur Überraschung aller schwebt die Hauptspeise als fliegendes Büffet spektakulär von der Bühnendecke herab. Der Saal selbst verwandelt sich bis in die frühen Morgenstunden in eine Disco. Für ausgelassene Partystimmung sorgt DJ Silva – genauso wie vor 25 Jahren, als das Capitol Theater in Offenbach eröffnet wurde.

„Die Resonanz auf den Tag und Abend ist einfach großartig“, freut sich Birgit von Hellborn. Zeit zum Durchschnaufen bleibt dem Team nach diesem umfangreichen Jubiläums-Programm allerdings kaum: Mit Paul Carrack (Ex-Sänger von Mike & the Mechanics) am 25.10., Jürgen von der Lippe am 28.10. und den Candlelight-Konzerten am 29.10. läuft das Business as usual an der Goethestraße auf Hochtouren weiter.