Einweihung der Synagoge
„Gott zur Ehre, unserer Gemeinde zur Erbauung und Freude und unserer Stadt zur Zierde.“ Mit diesen Worten begann der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde, Dr. Max Goldschmidt, seine Rede am 16. April 1916 zu der Einweihung der neuen Synagoge.
Von diesem ganz besonderen Moment für die Jüdische Gemeinde Offenbach erzählte die Ausstellung im Stadtarchiv im Haus der Stadtgeschichte, Herrnstraße 61, die im vergangenen Jahr zu sehen war. 1916 war die bisherige Synagoge in der Großen Marktstraße für die wachsende Gemeinde in Offenbach zu klein geworden.
Das markante Gebäude an der Goethestraße mit seiner großen Kuppel war nicht nur das neue Gotteshaus für die Gläubigen, sondern auch sichtbarer Ausdruck ihres neuen Selbstbewusstseins. Die in Offenbach lebenden Juden waren zu Anfang des 20. Jahrhunderts weitgehend in die Stadtgesellschaft integriert. Davon zeugt die Synagoge an der Goethestraße. Die Architekten Fritz Schwarz und Karl Wagner gewannen den Architekturwettbewerb, nach ihren Plänen wurde der Bau der neuen Synagoge ausgeführt.