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Stadt Offenbach

In die Zukunft mit nachhaltigem Bauen

Stein auf Stein – so wurden die ersten Häuser der GBO Gemeinnützigen Baugesellschaft mbH Offenbach der Stadtwerke Offenbach vor knapp 100 Jahren solide gebaut. Die Wohnungen waren einfach und sollten die massive Wohnungsnot bei den Arbeitern und Arbeiterinnen in den Offenbacher Fabriken lindern. Der Baustoff Holz wurde damals für Notunterkünfte verwendet. Heute im Jubiläumsjahr der 1921 gegründeten GBO gilt das nachhaltige Material Holz als der Baustoff der Zukunft.

Eines der beiden in Holzhybridbauweise erstellten Systemhäuser in der Brandenburger Straße.

Bereits 2015, als der nachwachsende Rohstoff noch für viele Menschen bestenfalls für den Bau von Gartenhütten oder Baumhäusern denkbar war, errichtete die GBO ihr erstes Mehrfamilienwohnhaus als Holzhybridhaus in Modulbauweise an der Taunusstraße. Entworfen wurde es in Kooperation mit dem Unternehmen B&O. Heute wetteifern bedeutende Architekten, wer den höchsten Mehrgeschosswohnungsbau in Holzmodulbauweise errichtet.

Bauen mit Holzmodulen führt zu guten Ergebnissen

Die Vorteile von Holz klingen, als sei der Rohstoff für das Bauen in Zeiten des Klimawandels erfunden worden: Statt aufwendiger Produktion wächst das Baumaterial nach, produziert dabei Sauerstoff und speichert Kohlendioxid. Es dämmt gegen Hitze und Kälte gleichermaßen und sorgt für angenehmes Raumklima.

„Die Geschäftsführung hat schon vor sieben Jahren erkannt, dass das Bauen mit Holzmodulen nicht nur aus ökologischen Erwägungen zu einem guten Ergebnis führt“, sagt Daniela Matha, Geschäftsführerin des Geschäftsfeldes Immobilien der Stadtwerke Offenbach. „Da in Offenbach kaum noch freie Flächen für dringend benötigte Neubauten mit Mietwohnungen vorhanden sind, verdichten wir auch im Bestand nach. Und dafür ist das Bauen mit Modulen hervorragend geeignet.“

Kurze Bauzeit mit wenig Lärm und Dreck

Bereits an drei Standorten wurden solche nachhaltigen Systemhäuser in Holzhybridbauweise errichtet. Die Module werden fertig angeliefert und schnell zusammengesetzt, deshalb gibt es auf der Baustelle wenig Lärm und Dreck. Da kaum Material gelagert werden muss, sind auch Absperrungen oder Umleitungen seltener notwendig. Das verringert nicht nur die Baukosten und den Planungsaufwand sowie den Verkehr auf der Baustelle, sondern ist auch angenehm für die Anwohner und Anwohnerinnen.

Und die GBO-Mietshäuser aus Holz sehen auch noch so gut aus, dass sie von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen im Rahmen des Architekturpreises „Vorbildliche Bauten im Land Hessen“ ausgezeichnet wurden. Das Haus in der Taunusstraße sei eine „überaus angemessene Antwort auf die dynamischen Anforderungen des Wohnungsmarktes“, hieß es 2016 in der Begründung, und „ein sehr wertvoller Beitrag zum standardisierten, rationellen Wohnungsbau.“

Alle Mieterinnen und Mieter in Offenbach profitieren

Dank des schnellen Baus können die Wohnungen bisher zu einem Mietpreis von durchschnittlich 10 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Damit stellt die GBO  attraktiven Wohnraum auch für Mieterinnen und Mieter zur Verfügung, die weder Anspruch auf eine geförderte Wohnung haben, noch sich eine Eigentumswohnung leisten können. „Dadurch sorgt die städtische Tochter GBO mit rund 5.000 Wohnungen im Bestand, davon rund 2.100 geförderte, für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Davon profitieren nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner von GBO-Wohnungen selbst, sondern auch alle anderen Mieterinnen und Mieter in Offenbach durch den dämpfenden Einfluss auf den allen Mieten zugrunde liegenden Mietpreisspiegel“, sagt Martin Wilhelm, Kämmerer und Vorsitzender des Aufsichtsrats der GBO.

Zu den Herausforderungen für das Wohnen der Zukunft gehört für Daniela Matha, den Wohnungsbestand weiter energetisch zu sanieren: Fassaden und Dächer werden gedämmt sowie alte Fenster getauscht. Damit müssen die Mieterinnen und Mieter weniger heizen, gleichzeitig wird aber auch der CO2-Ausstoß gesenkt und die Stadt bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele unterstützt.

Und die Geschäftsführerin des Immobilien-Geschäftsfeldes der Stadtwerke, in dem unter anderem die Neubaugebiete An den Eichen und Hafen entwickelt wurden, möchte weitere Wohnungen mit der GBO errichten. Als städtische Wohnungsbaugesellschaft in einer wachsenden Stadt mit geringen Flächenreserven wäre es für alle Bewohner besser, neue Wohnquartiere gemeinsam mit anderen städtischen Akteuren zu entwickeln und umzusetzen, sagt Matha.

Ein erster Ansatz war Anfang des Jahres die Einlage von städtischen Grundstücken in das Eigentum der GBO. So kann sie rasch Neubauten für den Bedarf der wachsenden Stadt zur Verfügung stellen. Auch hier ist das nachhaltige, schnelle und qualitätsvolle Bauen mit Holz erste Wahl.

Eines der nächsten Projekte wird konkreter: die Ausschreibung für die Entwicklung der Grundstücke An den Eichen ist in Vorbereitung, so dass die Vergabe der Planungs- und Bauleistungen noch in diesem Jahr erfolgen kann.

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