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Stadt Offenbach

Diskussion um Transformationsprozesse und Nachhaltigkeit bei Expo Real

11.10.2022 – Klimawandel, Materialengpässe, steigende Kosten: 2022 ist das Jahr der Krisen und damit auch der Veränderungen. Das zeigte sich auch bei der Expo Real, Deutschlands wichtigster Immobilienmesse, die vom 4. bis 6. Oktober in München stattfand.

Eine hochrangige Delegation um Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, Bürgermeisterin Sabine Groß und Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß warb dort wieder in zahlreichen Gesprächen für den Standort Offenbach und Gewerbeflächen, unter anderem im Kaiserlei-Viertel. „Durch unseren harten wirtschaftlichen Strukturwandel sind wir in Offenbach daran gewöhnt, unter schwierigsten Bedingungen und Herausforderungen arbeiten zu müssen. Wir haben also zumindest den Vorteil, dieses Problem der schwierigen Herausforderungen, denen sich jetzt plötzlich alle stellen müssen, zu kennen. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich Wege gefunden, damit umzugehen. Das gilt für Unternehmensansiedlungen ebenso wie für den Klimawandel“, bilanziert Oberbürgermeister Schwenke nach seiner Rückkehr die Stimmung auf der zu Ende gegangenen Immobilienmesse.

Transformation der Bau- und Immobilienbranche

Die großen Krisen unserer Zeit zwingen auch die Bau- und Immobilienwirtschaft zu einer grundlegenden Transformation. Diese und deren Folgen für die Standortentwicklung standen im Mittelpunkt der Diskussion eines hochkarätig besetzten Panels, zu dem die Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach auf der Expo Real eingeladen hatte. OB Schwenke diskutierte dort mit Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster KG, Hannah Helmke, Gründerin des Unternehmens „right. based on science GmbH“, Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, und Jörn Stobbe, Geschäftsführer der Becken Holding GmbH, über die die nachhaltige Transformation der Immobilien- und Bauwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Standortentwicklung von Kommunen. Dabei berichtete OB Schwenke anhand konkreter Projekte darüber, was sich derzeit mit Blick auf die Immobilienwirtschaft in der Stadt tut. „Offenbach bietet Flächen und Gebäude im Bestand an, die das Potenzial für Veränderungen haben, beispielsweise für das viel diskutierte neue Arbeiten als auch für nachhaltiges Bauen“, so OB Schwenke. „Ein weiterer Standortvorteil, das wird uns in vielen Gesprächen immer wieder gespiegelt, ist die konsequente Ausrichtung der Verwaltungsstrukturen hin zu einer unternehmerfreundlichen Lösungsorientierung. Die Stadt verfügt über eine flexibel denkende Verwaltung und übersichtliche, verlässliche Strukturen.“ Auch Baustadtrat Weiß ist genau dies wichtig und er betont: „Hier wird das Ideal von der Stadt der kurzen Wege für Projektentwickler und Unternehmen unmittelbar greifbar, um in Abstimmung mit dem Magistrat und der Verwaltung neue Ideen und die eigene Firmenentwicklung voranbringen zu können.“

v.l.n.r.: Stadtrat und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß, Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und Bürgermeisterin Sabine Groß präsentierten Offenbach mit einem Stand auf der Expo Real in München.

„Nachhaltigkeits-Hub“ im Hafen Offenbach

Ausführlicher vorgestellt wurde auf dem Panel das Projekt eines „Nachhaltigkeits-Hubs“, der im neuen „Rocky Wood“ im Offenbacher Hafen entstehen soll. Für das Gebäude, das in nachhaltiger Holz-Hybrid-Bauweise errichtet wird, wurde erst vor wenigen Monaten der erste Spaten gestochen. Wie Daniel Imhäuser, Geschäftsführer des Frankfurter Entsorgungs- und Speditionsunternehmen Blasius Schuster KG, mitteilte, ist das Ziel des „Hubs“, möglichst viele Mitstreiter zu gewinnen, um im wöchentlichen Austausch darüber zu diskutieren, wie in der Praxis die Kreislaufwirtschaft gerade auch in der Bauwirtschaft verbessert werden kann. „Wir wollen kein Labor, kein Think Tank werden, sondern konkrete Praxisbeispiele liefern“, sagte Imhäuser. Das Rocky Wood sei mit seiner zentralen Lage am Hafen Offenbach und der damit verbundenen exzellenten Verkehrsanbindung, der innovativen Ästhetik des Gebäudes und seinem Blick auf den Main der absolut richtige Standort für einen solchen Hub. Denn der Transport von Baustoffen per Schiff sei und bleibe für die Rhein-Main-Region bedeutend, so Imhäuser. Mit dabei ist auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Wie Geschäftsführerin Dr. Christine Lemaitre deutlich machte, wolle auch die DGNB in diesen „Hub“ ihr Wissen und Knowhow einbringen. Denn nach diesem heißen, trockenen Sommer 2022 stehe fest, dass in den Städten Klimaschutz und Klimaanpassung „so schnell es geht umgesetzt werden müssten“. Bürgermeisterin Groß stimmte diesen Experteneinschätzungen ausdrücklich zu: „Gebäude haben einen wesentlichen Anteil am Gesamtenergiebedarf und an den Treibhausgasemissionen in Deutschland. Das Energiespar- und Klimaschutzpotenzial im Gebäudesektor ist groß. Den Energiebedarf von Gebäuden zu verringern ist aufgrund des Klimawandels erforderlich und liegt ebenso im Interesse aller Nutzer der Gebäude, die von geringeren Betriebskosten profitieren. Es braucht für den Klimaschutz und eine erfolgreiche Klimaanpassung ganz wesentlich ein kooperatives Hand-in-Hand von Politik und Bauwirtschaft. Von daher war es erfreulich zu sehen, dass sich viele Panels auf der Messe mit diesen Themen befasst haben.“

Nachhaltigkeit auf dem Innovationscampus

Um Nachhaltigkeit ging es auch bei der Vorstellung der Entwicklung des Innovationscampus Offenbach durch Daniela Matha, Geschäftsführerin der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft und der INNO Innovationscampus GmbH, und ihre Kollegin Sonja Schneider. Die Inno GmbH entwickelt und vermarktet im Auftrag der Stadt die Flächen auf dem Innovationscampus Offenbach – der größten innerstädtischen Entwicklungsfläche für moderne Produktionen in der Rhein-Main-Region. Dort wird in den kommenden Jahren die Samson AG Stück für Stück eine moderne Fabrik in der Stadt bauen und von Frankfurt nach Offenbach umziehen. Zudem errichtet die Biotechnologiefirma Biospring dort bereits derzeit eine hochmoderne Produktionsstätte. Matha und Schneider machten gemeinsam mit Gerhard Hauber, dem Projektverantwortlichen, deutlich, dass sich bei der Komplexität der Projektentwicklung die Zielkonflikte häufen und innovative Lösungen entwickelt werden müssen. Das hochgradig belastete Grundstück darf kein zusätzliches Regenwasser aufnehmen, um das Grundwasser nicht zu belasten, gleichzeitig soll verdunstendes Wasser die Umgebung abkühlen. Dazu müssen neue Ideen entwickelt werden, wie beispielsweise Baumrigolen oder bestehende oberirdische Leitungen für diesen Zweck weiter genutzt werden. Keller, die auf dem Gelände vorhanden sind, können ebenfalls als Wasserreservoir dienen. In der Diskussion wurden nicht nur die Herausforderungen des Projekts deutlich, sondern auch der in Offenbach als besonders wichtig erachtete Wille, jeweils gute, innovative und nachhaltige Lösungen zu finden. 


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