Wie Projekte Wirklichkeit werden: Immofrühstück gab Einblicke
24.11.2023
Es geht voran am Standort Offenbach – davon konnten sich beim Immofrühstück am Mittwoch, 15. November 2023, rund 100 Gäste überzeugen. „Wir beschließen nicht nur neue Projekte, wir lassen sie auch Wirklichkeit werden“, betonte Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. Die klare und konsequente Lösungsorientierung der Stadt zahlt sich aus, wie Schwenke anhand konkreter Fortschritte in fünf Kerngebieten verdeutlichte.
Einmal jährlich laden städtische Wirtschaftsförderung und die Stadtwerke Offenbach zu dem Branchentreffen ein, um über aktuelle Entwicklungen und Beteiligungsmöglichkeiten in Offenbach zu informieren. Die Veranstaltung fand im neuen, CO2-neutral betriebenen Bürohaus LEIQ im Kaiserlei statt, dessen Gebäudeteil A erst kürzlich eröffnet worden war. „Mit der neuen Verwaltungs- und Vertriebszentrale des Ankermieters Danfoss ist hier, auf dem Gelände einer ehemaligen Teerfabrik, ein wunderbarer Ort am Mainufer entstanden“, sagte Božica Niermann, die Leiterin der Wirtschaftsförderung, bei der Begrüßung der Gäste. „Das verdeutlicht, dass gerade am Kaiserlei wirklich etwas passiert.“
Fakten und Vorteile am Kaiserlei geschaffen
Den detaillierten Stand der Entwicklungen und die Zukunftspläne der Stadt stellte OB Schwenke vor. Er versprach den Anwesenden „die volle Ladung Offenbach“, bestehend aus Bürgermeisterin Sabine Groß, Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß, Stadtkämmerer Martin Wilhelm sowie Führungskräften aus städtischen Ämtern und dem Stadtwerke-Unternehmen OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH: „Wir alle stehen Ihnen nicht nur heute für offene Gespräche zur Verfügung.“ Wirtschaftspolitik sei gelebte Teamarbeit – und das unterscheide Offenbach ebenso von anderen Städten wie die lösungsorientierte Haltung der handelnden Personen.
Harte Fakten hat die Stadt seit dem vorigen Immofrühstück im Sommer 2022 vor allem im Kaiserlei geschaffen. Dessen „einzigartige Lage mit hervorragender Verkehrsanbindung und gleichzeitig am Flussufer“ suche nicht nur in der Region seinesgleichen, so der OB: Der Umbau des Kreisels zur smarten Verkehrssteuerung in Echtzeit sei abgeschlossen, zudem gebe es direkte ÖPNV-Anbindungen zum Frankfurter Hauptbahnhof und Flughafen. Die Realisierung des Parks am Nordkap – und damit einer neuen Aufenthaltsqualität am Main – rücke näher, da die Stadt dort vor wenigen Wochen neue Grundstücke erworben habe. Die Nachbarschaft am „Premium Standort“ mit Unternehmen wie Hyundai, Honeywell, Helaba, Fuji, AXA und auch der EZB könne sich sehen lassen. Flächendeckend stehe Glasfaser zur Verfügung, und auch für das Holzhochhaus NAMU wurde nun Baurecht geschaffen. Der im Frühjahr 2023 gegründete Wirtschaftsclub Kaiserlei bringe alle Beteiligten zusammen und entwickle erste Ideen wie einen Sport- und Kulturpark unterhalb der A 661.
Nicht zuletzt gebe es nun dank Jörn Stobbe von Becken Development eine Vision für das Areal der ehemaligen KWU-Türme, freute sich Schwenke: Dort könnten 1.500 Studentenwohnungen sowie ein Mix aus Wohnen, Gewerbe und Hotel entstehen. Die Finanzierung sei allerdings noch unklar, weshalb bis Ende Februar 2024 ein Rücktrittsrecht bestehe. „Wir vom Magistrat unternehmen alles, damit das Projekt durchstarten kann“, kündigte Schwenke an. Noch am gleichen Tag werde das Baurecht für die Becken-Pläne in einer Absichtserklärung angepasst: „Wir liefern pünktlich und arbeiten ernsthaft daran, damit das Projekt auch Erfolg hat.“
Dynamische Entwicklung auch am Hafen Offenbach
Der Hafen Offenbach entwickelt sich ebenfalls weiter dynamisch: Für den Neubau der HfG Hochschule für Gestaltung gab es einen Architektenwettbewerb, und das Land Hessen als Träger prüft nun, inwieweit der Sieger-Entwurf umsetzbar ist. Für die Inselspitze entwickelt die OPG einen Park, der ab Sommer 2024 öffentlich zugänglich sein soll, zudem hat sie für die benachbarte Marina im Hafenbecken einen neuen Betreiber gefunden. „Wir setzen nicht nur bei der Bebauung, sondern auch beim öffentlichen Freiraum auf Qualität und Nachhaltigkeit“, betonte OPG-Geschäftsführerin Daniela Matha am Rande der Veranstaltung. „Damit garantieren wir eine hohe Aufenthaltsqualität im Hafenviertel.“ Von diesem attraktiven Umfeld profitiere die Bevölkerung ebenso wie die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden. Dazu zählen bald auch die Mieter des Microquartiers Rockywood, das der Hamburger Projektentwickler Primus developments bis Jahresende 2023 nach nur 17 Monaten Bauzeit eröffnen will: In das vierstöckige Büroensemble ziehen unter anderem der E Bike-Hersteller Advanced Technologies, der Handelsmarketing-Spezialist TMS und ein Geo-Engineering-Cluster ein.
Einen großen Stellenwert bei der Wirtschaftsförderung nehme die Entwicklung der Offenbacher Innenstadt ein, sagte Schwenke: „Auch hier kommen wir voran, indem wir aktiv an der Umsetzung unserer 16 Zukunftsprojekte arbeiten.“ Beispielhaft nannte er die Testraum-Allee, deren Ziel es ist, leerstehende Flächen durch neue, vielfältige Angebote dauerhaft und qualitätsvoll zu nutzen. Einen ersten Eindruck davon könnten sich die Anwesenden vom 30.11. bis 3.12.2023 beim Modellprojekt „OFTEN“, einem Shopping- und Erlebnisformat in der Frankfurter Straße 10, verschaffen.
Abschließend berichtete der OB Neues aus dem Osten der Stadt: Auf dem Innovationscampus gehe die Erschließung voran, aktuell werde der Entwurf des Bebauungsplans in den Ämtern abgestimmt. Die Samson AG habe im Sommer den ersten Spatenstich für ihren neuen Stammsitz gefeiert und plane, bis 2026 mit ihrem Industrieunternehmen aus Frankfurt auf den neuen Standort umzuziehen. BioSpring, das andere „hochkarätige“ Unternehmen, das auf dem Areal investiere, wolle bis 2030 seine Produktion in Offenbach aufnehmen. „Dann werden auf dem ehemaligen Clariant-Gelände mehr Menschen beschäftigt sein als je zuvor“, kündigte Schwenke an. Im Quartier 4.0 wiederum laufen die vertiefenden Planungen für ein neues Gymnasium, das im Schuljahr 2027/28 bezogen werden soll. Das ehemalige Güterbahnhofs-Areal soll sich in den kommenden Jahren in ein lebendiges Quartier für Wohnen und Arbeiten, Kultur und Freizeit verwandeln. Hierzu führe der Projektentwickler Aurelis vielversprechende Gespräche mit potenziellen Nutzern. „Wir haben weiter den Schwung, um Ihnen bei jedem Immofrühstück neue Fakten zu präsentieren“, kündigte OB Schwenke an. „Das wird großartig für unsere Stadt – und für Ihre wirtschaftliche Entwicklung.“
Standort überzeugt Geschäftsführer und Investoren
Die Begeisterungsfähigkeit des Stadtoberhaupts beeindruckte Stefan König, Geschäftsführer der Danfoss GmbH: „Ihr außergewöhnlicher Elan steckt richtig an, während andernorts die Leute bei solch einer Veranstaltung schon eingeschlafen wären.“ Sein Technologieunternehmen mit rund 42.000 Mitarbeitenden in 100 Ländern freue sich über den attraktiven neuen Standort im Kaiserlei: „Gerade die zentrale Lage in Europa und die gute Anbindung ist für uns als Global Player extrem wichtig.“ Nach 50 Jahren in Offenbach-Bieber habe Danfoss nun einen neuen „Bürostandort zum Vorzeigen“, der neben der Fernwärme der EVO auch eigene Klimatechnik für die CO2-Neutralität des Gebäudes nutze. Der neue Standort ermögliche es, gute Fachleute für den Weltmarktführer zu finden. Auch bei Danfoss wird Teamarbeit großgeschrieben, und das Gebäude ohne feste Büros trage zur Innovationskraft vor Ort bei: „Arbeit ist kein fester Platz, sondern Aktivität – und es ist sensationell, wie viele Menschen ich als Chef durch das offene Arbeiten schon in wenigen Wochen kennen gelernt habe.“
Den hochmodernen LEIQ-Bürokomplex am Nordring hat die Hamburger HT Group gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Lupp entwickelt. Dass der Gebäudeteil A im August 2023 trotz Pandemie, Krieg und Inflation pünktlich an Danfoss übergeben werden konnte, bezeichnete der HT Group-Geschäftsführer Udo Stöckl als „Ritt auf der Rasierklinge“. In diesen Krisenzeiten sei die Vermietung des restlichen Gebäudes ein Thema, räumte er ein. „Die Begeisterung für die Lage und den Ausblick ist aber sehr groß.“ Auch die Räume der Begegnung, das eigene Restaurant und die zwei Dachterrassen sprächen Interessenten an. Stöckl versicherte: „Wir glauben an den Standort Kaiserlei – und dabei spreche ich auch im Namen von Investoren, die nicht aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen.“ Er lobte den Wirtschaftsclub Kaiserlei, der einen Kultur- und Sportpark unter der A 661 als Idee kreiert habe: „Darüber sprechen wir jetzt mit dem Verein VAIR, was nahtlos funktioniert.“ Um in Offenbach weiter voranzukommen, braucht es laut Stöckl „Innovation, Impulse und die Integration der Beteiligten. Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten – und die Voraussetzungen dafür sind da.“