Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Gründerinterview mit Marcel Gruß von „Caffè Marcello“

Seit Februar 2020 wird aus „Willys Bar“ am Wilhelmsplatz tagsüber das „Caffè Marcello“. Von morgens bis nachmittags bekommt man bei Barista Marcel Gruß beste Kaffeespezialitäten, dann wird umgebaut und ab dem frühen Abend schenkt Dennis Walger in der Bar wieder Bier, Cocktail & Co. aus.

Wer steckt hinter Caffè Marcello?

Marcel Gruß, 33 Jahre. Schon früh habe ich mir in der Gastronomie etwas dazuverdient. Ich stand hinter der Bar im Morleos am Wilhelmsplatz, dann kamen das Schaumahl und das Sugar. Hier lernte ich, dass die Produktqualität die Basis einer jeden gastronomischen Arbeit sein sollte. The Espresso Bar hat mich die Espressozubereitung und deren Lebenskultur gelehrt. Vorher war die Gastronomie ein Nebenjob während dem Studium. Hier wurde mir bewusst, dass in der Gastronomie meine Leidenschaft liegt.

Was genau macht Ihr Startup und was ist das Besondere an Ihrer Geschäftsidee?

Eigentlich ist es einfach ein Caffè mit italienischer Kaffeekultur: An der Bar bestellen, miteinander reden und in Kontakt kommen. Zwanglos aber doch wichtig, gerade in der heutigen Zeit.

Wirklich besonders macht das „Caffè Marcello“ erst die Zusammenarbeit mit „Willys Bar“ – wir teilen uns das Lokal, haben aber jeder ein komplett eigenes Konzept  und Gewerbe.

Aus welcher Situation haben Sie sich selbstständig gemacht?

Ich wollte mich schon länger mit einem eigenen Projekt verwirklichen. Für die erforderlichen Voraussetzungen war ich aber lange nicht bereit. Meine Gastro-Stationen zeigten mir das Handwerkszeug, um bestehen zu können. Selbstvertrauen, Offenheit, Ansprache, Respekt gegenüber Gästen und auch den Produkten. Aber erst meine Erfahrungen in The Espresso Bar, ließen es mich endlich wagen.

Erzwingen kann man es nicht, oft ist es einfach Glück, dass alles – Ort, Zeit, Menschen – zusammenpasst.

Gab es Vorbilder oder eine besonderen Auslöser für Ihren Schritt in die Selbstständigkeit?

Es gibt immer Menschen, die einen prägen. Am Wichtigsten ist es, seinen eigenen Weg zu finden. In Zukunft werde ich sehen, ob ich falsch oder richtig lag. Aber da ich gewartet habe bis ich bereit war, war ich auch offen für die Möglichkeiten um mich herum.

Wie läuft Ihr Startup jetzt? Wohin soll es sich einmal entwickeln?

Der Start stellt mich zufrieden. Mein erster Sommer in 2020 wird der erste Gradmesser. In der Gastronomie dauert der Start sicherlich zwei Jahre. Die möchte ich gerne überstehen, alles andere wird sich zeigen. Mir ist es wichtig, flexibel zu bleiben und das Konzept gibt das her.

Was waren die größten Herausforderungen, die Sie auf Ihrem Gründungsweg überwinden mussten?

Die größte Herausforderung war es, das Gewerbe überhaupt anmelden zu können. Meine Idee von der Teilung der Räumlichkeiten mit Willys Bar stieß zwar beim Barinhaber Dennis Walger auf offene Ohren, auch er wollte den Ort tagsüber beleben. Wir beide und auch der Vermieter waren uns auch schnell einig, aber es war ein Novum. Zum Glück waren  auch das Gewerbe- und Veterinäramt sowie die IHK sehr bemüht zu prüfen, ob diese Konstellation umsetzbar sei. Am Ende hat das Veterinärdezernat die finale und sehr zeitgemäße Entscheidung zu unseren Gunsten gefällt.

Wer hat Sie begleitet oder unterstützt auf Ihrem Weg?

Zum Glück habe ich Menschen um mich herum, die mich tatkräftig unterstützen. Vor allem meine Freundin. Sie ist Projektmanagerin in einer Offenbacher Werbeagentur und macht für das Marcello alles im Bereich Design und Unternehmenskommunikation. Sie behielt den Überblick über alle Schritte auf dem Weg zur Gründung. Ohne sie wäre es unmöglich gewesen.

Warum haben Sie sich für Offenbach entschieden?

Seit 30 Jahren lebe ich hier und liebe diese Stadt einfach. Man kann hier alles erleben – Kuriositäten, Absurditäten, aber auch ganz einfaches Glück.

Einmal lief ich eine Straße entlang. Ein Lied riss mich aus meinen Gedanken und als ich hoch blickte, sah ich die singende Person, die auch jetzt erst merkte, dass ich da war. Aus Verwunderung wurde ein kurzer gemeinsamer Moment der Freude. Das gibt es sicherlich auch woanders. Aber dort, wo man es erlebt, fühlt man sich wohl.

Außerdem zeigt meine Gründung, dass die Stadt offen für Neues ist. Ich möchte sagen weltoffen!

Welchen Tipp haben Sie für andere Gründer?

Lerne. Auch Vertrauen in dich. Und manchmal musst du einfach machen!



Kontakt

Gründerstadt Offenbach
Elisabeth Neumann und Ana Kammer
Herrmann-Steinhäuser-Straße 43-47
63065 Offenbach

gruendenoffenbachde


Gründerstadt Offenbach folgen auf:

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise