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Stadt Offenbach

Gründerinterview mit Marius Mersinger von „zeltHAUS”

Notunterkünfte bestehen seit es politische Krisen oder Naturkatastrophen gibt. Neue Standards setzen die Gründer von zeltHAUS® mit recycelten, gedämmten und modularen Unterkünften.

Fabian Hegner, Marius Mersinger und Jonas Eiden

Wer steckt hinter zeltHAUS®?

Wir sind ein Gründerteam bestehend aus Marius Mersinger, Fabian Hegner und Jonas Eiden. Wir alle suchen Sinnhaftigkeit in unserem Tun und Handeln und möchten helfen, wo Hilfe notwendig ist. Durch die Unterstützung sozialer Projekte setzen wir unser Wissen und unsere Erfahrung für die Gesellschaft gewinnbringend ein.

Was genau macht Ihr Startup und was ist das Besondere an Ihrer Geschäftsidee?

Das zeltHAUS® ist eine nachhaltige und temporäre Unterkunft, die als Notunterkunft in humanitären Krisen, aber auch bei Veranstaltungen oder diversen Outdooraktivitäten zum Einsatz kommen kann. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Zelt ist es gedämmt, so dass es wie ein Haus vor jedem Klima und zu jeder Jahreszeit Schutz bietet. Durch seine modulare Bauweise kann es in seiner Größe individuell angepasst werden. Neben dem kompakten Transport kann es aufgrund seines innovativen und durch ein Gebrauchsschutzmuster geschütztes Faltsystem einfach und ohne jegliche Vorkenntnisse in kürzester Zeit aufgebaut werden. Dabei besteht das zeltHAUS® aus einem neuartigen Mono-Material. Es handelt sich um recyceltes PET, welches nach seiner Verwendung erneut recycelt oder wiederverwendet werden kann. So wird unser Ziel – allen Menschen in Not ein würdiges Zuhause zu bieten – unserem Anspruch auf Nachhaltigkeit gerecht.

Aus welcher Situation haben Sie sich selbstständig gemacht?

Im Juli dieses Jahres haben wir das Hessen- Ideen-Stipendium erhalten, welches uns finanziell den Rücken frei hält. Zudem unterstützt uns das Stipendiaten-Programm inhaltlich wie fachlich bei der Arbeit am zeltHAUS®. Schritt für Schritt kommen wir so zu unserem gemeinsamen Ziel.

Gab es Vorbilder oder eine besonderen Auslöser für Ihren Schritt in die Selbstständigkeit?

2016 besuchten Jonas und ich mit dem Team Desert Taxi das durch die Medien bekannt gewordene Flüchtlingslager in Idomeni (Griechenland), um dort mit regional gesammelten Sachspenden zu unterstützen. Bei unserem Besuch konnten wir uns einen Eindruck von der katastrophalen Unterbringungssituation in temporären Lagern dieser Art machen. Bereits auf der mehrstündigen Weiterfahrt wurde viel über temporäre Notunterkünfte diskutiert und nach neuen Lösungen gesucht. Das Resultat: zeltHAUS®.

Wie läuft Ihr Startup jetzt? Wohin soll es sich einmal entwickeln?

Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck an der Umsetzung des Prototypens und führen Gespräche mit potenziellen Kunden. Wir hoffen, dass wir mit unserem Tun Menschen in Not ein würdiges Zuhause ermöglichen.

Was waren die größten Herausforderungen, die Sie auf Ihrem Gründungsweg überwinden mussten?

Die Idee für das zeltHAUS® besteht ja schon seit 2016. Neben Studium und Arbeit war es sehr schwierig Zeit und Geld für die Weiterentwicklung und Gründung aufzubringen. Jetzt ist es soweit und wir können durchstarten. Unsere aktuelle Herausforderung ist es, das zeltHAUS® auf dem Markt zu platzieren. Wir befinden uns momentan mitten im Prozess der Kontaktaufnahme zu NGOs und Hilfsorganisationen.

Wer hat Sie begleitet oder unterstützt auf Ihrem Weg?

Unterstützt werden wir durch die Frankfurt University of Applied Sciences und von der Forschungsgruppe Fabric Foam Textiler Leichtbau, in der die Idee, zusammen mit Frau Prof. Claudia Lüling, entwickelt wurde. Außerdem haben wir uns dieses Jahr für den Hessischen Gründerpreis beworben. Wir haben es ins Finale gepackt, aber auch schon nur durch die Bewerbung sehr an Aufmerksamkeit gewonnen.

Warum haben Sie sich für Offenbach entschieden?

Offenbach ist eine aufstrebende Stadt mit enormem Gründerpotential. Wir haben die Stadt kennen- und lieben gelernt. Nun ist sie der Startpunkt unserer gemeinsamen Reise.

Welchen Tipp haben Sie für andere Gründer?

An die eigene Idee glauben und fest davon überzeugt sein, ansonsten verliert man schnell den Enthusiasmus. Auch wenn der Investor absagt, weitermachen. Also: hinfallen – aufstehen – weitermachen. Und die Fehler zum Lernen nutzen!

zeltHAUS®



Kontakt

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Herrmann-Steinhäuser-Straße 43-47
63065 Offenbach

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