Mini-Kaufhaus mit großer Wirkung: Das „Often“ in der Frankfurter Straße war ein Publikumsmagnet
21.12.2023
Erstmals öffnete sich am 30. November das reichverzierte schmiedeeiserne Tor in der Frankfurter Straße 10 und gab den Blick in einen charmanten Hinterhof frei. Dort, wo einstmals ein Metallwarenhändler ansässig war und das Treppenhaus zum Abmessen der Waren nutzte, bot das Mini-Kaufhaus „Often“ für vier Tage hochwertige Design-Produkte und internationale Kulinarik. Außerdem gab es persönliche Shopping-Beratungen, ein Livekonzert der Singer-Songwriterin Julie Kuhl, Zauberei für Kinder und gemütliche Beats im Hof. Dass sich bei dem Ambiente manch einer an Berlin, Amsterdam oder Wien erinnert fühlte, war kaum eine Überraschung. Dass es einen ungewöhnlichen Ort mit einem handverlesenen Angebot in der Offenbacher Innenstadt gibt, hingegen schon. Entsprechend groß waren Neugier und Besucherandrang: Die 14 regionalen Ausstellerinnen und Aussteller konnten sich über Interesse an ihren Produkten aus den Bereichen Mode, Kunst, Handwerk, Schmuck und Design nicht beklagen. Die Bilanz fällt entsprechend positiv und vielversprechend aus, mehr als 4.200 Besucherinnen und Besucher zählten die Verantwortlichen am Ende des vierten Tages.
„Die Premiere ist erfreulicherweise gelungen“, so Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Mit dem Often wollen wir die Wiederbelebung der Frankfurter Straße beginnen, das Mini-Kaufhaus war die erste Station der Testraum-Allee, die den Menschen weitere Gründe zum Besuch der Offenbacher Innenstadt einerseits und Einzelhändlern deren Potenzial aufzeigen soll. Denn das ist offenkundig da – das Often hat mit Qualität, Vielfalt und kuratiertem Kulturprogramm Aufmerksamkeit erzielt, den Ort und das Gebäude einer breiten Öffentlichkeit sowie interessierten Händlern und Händlerinnen vorgestellt und eine Atmosphäre geschaffen, die es von hier aus weiterzutragen und zu etablieren gilt. Nach diesen vier Tagen macht es absolut Sinn, die Strategie weiterzuführen und mit der Testraum-Allee Impulse für eine attraktive Innenstadt zu liefern, von der Unternehmen, Eigentümer und Eigentümerinnen, Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen profitieren.“
Möglich war dies auch durch die unkomplizierte und ämterübergreifende Zusammenarbeit, neben Bauaufsicht, Ordnungsamt und Feuerwehr, kooperierte die bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach angesiedelte Agentur Mitte bei dem Pilotprojekt „Often“ auch intensiv mit dem Verein Offenbach Offensiv e.V. und dem Frankfurter Projektentwickeler vav Fischer-Bumiller. Dieser hat das Objekt in der Frankfurter Straße 10 unlängst erworben und freut sich über die Kooperation: „Die Innenstädte Deutschlands laufen schon lange nicht mehr „wie von selbst“. Seit dem Internet stellt sich die Frage nach der Lage neu und anders. Daher freue ich mich über die Initiative der Stadt Offenbach, von der langfristig alle profitieren. „Often“ war ein toller Erfolg, an den wir jetzt anknüpfen können.“
Bereits an dem Wochenende gab es erste Gespräche mit interessierten Gewerbetreibenden. „Die positive Resonanz lässt hoffen“, erklärt Božica Niermann, Leiterin der Offenbacher Wirtschaftsförderung. „Es gab über 20 Interessenbekundungen. Diese werden wir evaluieren und im nächsten Schritt vertiefen. Unser erklärtes Ziel ist es, den Ort weiter zu entwickeln und tragfähigen Einzelhandel, kreative Gastronomie oder Dienstleistungen in der Frankfurter Straße 10 dauerhaft zu etablieren.“
Hierzu ergänzt Frank Achenbach, Geschäftsführer des Offenbach offensiv e.V.: „Im „Often“ war eine Aufbruchsstimmung spürbar. Kunden und Besucher waren überrascht, was in der Offenbacher Innenstadt möglich ist. Hauseigentümer haben gesehen, was man aus einer Immobilie machen kann. Nicht zuletzt den potenziellen Betreibern von neuen, attraktiven Angeboten wurde gezeigt, welches Kundenpotenzial Offenbach bietet. Das stimmt mich zuversichtlich, dass das auch an anderen Orten in der Innenstadt möglich ist und neue unternehmerische Konzepte in der Innenstadt eine Zukunft haben."
Die Testraum-Allee ist eines von insgesamt 16 Zukunftsprojekten aus dem Zukunftskonzept Innenstadt und bis Ende 2025 terminiert. Für die Umsetzung sind in den beiden kommenden Jahren jeweils 200.000 Euro vorgesehen.
Mehr Infos zum Zukunftskonzept Innenstadt:
„Es passiert in den Innenstädten gerade genau das, was Expertinnen und Experten vorhergesagt hatten: Der Handel hat es immer schwerer und wenn wir ihn erhalten wollen, müssen viele andere und neue Anlässe geschaffen werden, um in die Innenstadt zu kommen. Deshalb haben wir gemeinsam mit den Offenbacherinnen und Offenbachern sowie den Expertinnen und Experten des Hamburger Büros urbanista das Zukunftskonzept Innenstadt entwickelt und 16 Zukunftsprojekte zur Belebung der Innenstadt festgelegt“, so OB Schwenke.
Das Zukunftskonzept Innenstadt umfasst Ideen und Angebote, um das Herz der Stadt als Ort für neue Ideen, für Erlebnisse und den Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern zu stärken. „Wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, sieht, wie die Innenstadt unter diesem harten Wandel auch leidet“, so Schwenke weiter. „Längst ist nicht mehr alles Hochglanz, dass wissen wir im Rathaus auch. Unser Ziel ist, dass so viel Handel wie möglich bleibt, deswegen gilt es den verbleibenden Handel zu unterstützen. Aber völlig klar ist auch: Es wird nicht mehr so werden wie früher. Wir kämpfen daher mit aller Kraft, die Auswirkungen auf die Innenstadt abzumildern und mit neuen Projekten einen Beitrag für eine neue Innenstadt zu leisten. Die ersten Projekte sind begonnen, weitere folgen. Nachdem wir nun auch personell in der Agentur Mitte mehr Ressourcen haben, werden wir die Umsetzung jetzt beschleunigen."