Offenbacher Rathaus-Pavillon: Das Podium »Offen denken« gab wichtige Impulse für die neue Nutzung
24.05.2022
Wie berichtet, ist der Polizeiladen Ende April aus dem Rathaus-Pavillon ausgezogen. Das Gebäude nimmt im Rahmen des Zukunftskonzepts Innenstadt eine zentrale Rolle ein, um die Fußgängerzone stärker zu beleben und neue Anreize für einen Besuch der Innenstadt zu schaffen. Auf Einladung der Agentur Mitte trafen sich Fachleute aus verschiedenen Bereichen zu einem Podium am vergangenen Freitag, 20. Mai, im Offenbacher Rathaus Plaza, um Ideen für die neue Nutzung zu erarbeiten.
Beim Podium „Offenbach denken – Strategien, Strukturen und Schlüsselprojekte für eine eigendynamische Transformation der Innenstadt“ diskutierten die Teilnehmenden eigene Projekte und Erfahrungen und gaben wichtige Impulse für die Überlegungen zu einer künftigen Nutzung. Die Teilnehmenden kamen aus dem Kreis der Vernetzungsinitiative, des Zukunftsclubs Innenstadt, der Lenkungsgruppe Zukunftskonzept Innenstadt sowie Personen der Stadtverwaltung.
“Es ist das zentrale Ziel unseres Zukunftskonzeptes Innenstadt, dass die Menschen auch weiterhin gerne in die Innenstadt kommen. Dafür wollen wir ihnen zusätzliche und neue Gründe geben. Der Rathaus-Pavillon ist ein wichtiger Baustein des Konzeptes. Erstens, weil wir uns von der künftigen Nutzung einen positiven Effekt für die Belebung des Stadthofes erhoffen. Und zweitens, weil das Gebäude erfreulicherweise in städtischem Besitz ist und die Stadt dort die Entwicklung in der eigenen Hand hat“, sagt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. Für die Stadt Offenbach und für die Entwicklung des Nachnutzungskonzepts ist es laut OB Schwenke eine große Bereicherung, dass viele Fachleute zusammengekommen sind, um gemeinsam an der Zukunft der Innenstadt zu arbeiten. „Wir können hier dankenswerterweise auf die vielen wertvollen Impulse und die fortwährende Unterstützung wichtiger Akteurinnen und Akteure zählen «, betonte OB Schwenke.
Sowohl für die Panelgespräche als auch für die gesamte Konzeption der Nachnutzung des Rathaus-Pavillons greift die städtische Wirtschaftsförderung mit der Agentur Mitte auf etablierte Netzwerke zurück. Zusätzlich wurden neue Verbindungen geknüpft. So wurde die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Initiative „Gemeinsam für das Quartier“ umgesetzt, einem Netzwerk der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, das durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung unterstützt wird.
„Die erste Praxiswerkstatt war für uns ein voller Erfolg“, berichtet Christian Huttenloher, Generalsekretär beim Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V, der Träger der Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ ist. „Dank der intensiven und sehr konkreten Diskussion zwischen unseren Praxispartnerinnen und –partnern sowie den lokalen Offenbacher Akteurinnen und Akteuren wurden weitere Perspektiven und Impulse für den geplanten Rathaus-Pavillon herausgearbeitet. Für unsere Vernetzungsinitiative wiederum stellt das Offenbacher Vorhaben sowie das Zukunftskonzept Innenstadt mit seinen ko-kreativen Ansätzen eine große Bereicherung dar“, so Huttenloher weiter. Ebenfalls konnten die Mitglieder des »Zukunftsclubs Innenstadt«, die 2020 schon maßgeblich an der Entwicklung des »Zukunftskonzepts Innenstadt« beteiligt waren, für die Veranstaltung und für eine weitere Beteiligung gewonnen werden. Der »Zukunftsclub Innenstadt« wird auch die Konzeptionsphase mit seiner Expertise begleiten.
Nach einer ersten Planungsphase in den städtischen Gremien markierte die Veranstaltung „Offen denken“ den Auftakt für die geplante Bürgerbeteiligung im Rahmen der Ausarbeitung eines Konzeptes für die neue Nutzung des Pavillons. Mit den Beteiligungsformaten sollen die Offenbacherinnen und Offenbacher umfassend über den Planungsstand und die Entwicklungsmöglichkeiten des Rathaus-Pavillons sowie über Möglichkeiten der Mitgestaltung informiert werden.
»Die Agentur Mitte ist seitens der Stadtverordnetenversammlung beauftragt, Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen und Wege zu finden, wie die Offenbacher Stadtmitte wieder lebendiger und attraktiver gestaltet werden kann. Der Erfolg des Zukunftskonzepts Innenstadt hängt maßgeblich von der Mitwirkung der Stadtgesellschaft ab, insbesondere auch den Gebäudeeigentümern in der Innenstadt“, erläutert Anna-Maria Rose, Projektmanagerin der Agentur Mitte und Gesamtkoordinatorin des Zukunftskonzepts Innenstadt. Eine entsprechende Informationskampagne soll in den nächsten Monaten umgesetzt werden.
Ein aktuelles Bild vom Stadthof und der temporären künstlerischen Intervention am Rathaus-Pavillon konnten sich die Podiumsteilnehmer und Teilnehmerinnen in der Mittagspause machen. Beim zubereiteten Mittagessen aus dem »UND Offenbach« hatten sie einen ungetrübten Blick auf das zur Diskussion stehende Gebäude. Dessen Außenfassade deutet mit räumlichen Grafiken und spielerischen Texten derzeit an, was hier künftig passieren soll: die Transformation und Wiederbelebung eines zentralen Ortes.
Über »Gemeinsam für das Quartier«
Die Vernetzungsinitiative ist ein Netzwerk der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Sie wird unterstützt durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Die Moderation der Vernetzungsinitiative liegt beim Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. und STADT ALS CAMPUS e.V.
Über »UND Offenbach«
Die experimentelle Projektplattform »UND Offenbach« bespielt von Mitte April bis Mitte Juni 2022 die städtische Pop-up-Fläche in der ehemaligen Bank-Filiale am Stadthof (Frankfurter Straße 31). Das »UND« reflektiert in experimenteller Umsetzung die Idee des »Kaufhauses Kosmopolis« – eines der räumlichen Schlüsselprojekte des Zukunftskonzepts Innenstadt - und trägt mit einem Mix aus internationalen und regionalen, merkantilen wie kulturellen Angeboten zur Belebung des Stadthofes bei.
»UND Offenbach« ist eine Initiative einer Arbeitsgruppe der Hochschule für Gestaltung (HfG) im Forschungsgebiet „Experimentelle Raumkonzepte“ und entstand 2020 auf Impuls von VAIR e.V. Offenbach, einem Verein zur Förderung von Vielfalt, Toleranz und Völkerverständigung. Die Schirmherrschaft für das Projekt haben Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, und der Offenbacher Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke gemeinsam übernommen.