Magistrat stimmt Umbau, Revitalisierung und Nutzungsänderung des Rathaus-Pavillons zu
08.03.2024
Der Rathaus-Pavillon muss saniert werden und soll eine neue Nutzung erhalten. Aus diesem Grund hat der Magistrat der Stadt Offenbach in seiner Sitzung am 6. März beschlossen, den Rathaus-Pavillon vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten zu sanieren und die bei der städtischen Wirtschaftsförderung angesiedelte Agentur Mitte damit zu beauftragen, einen neuen Betreiber für den Rathaus-Pavillon zu finden. Damit setzt der Magistrat den Beschluss der Stadtverordneten zum „Zukunftskonzept Innenstadt“ vom 18. Juni 2020 um, in dem die Umnutzung und Umgestaltung des Rathaus-Pavillons als eines von insgesamt 16 Schlüsselprojekten definiert wurde.
Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke erläutert: „Die Innenstadt ist das Herz unserer Stadt. Sie ist aber nicht mehr so, wie viele Menschen sich ihre Innenstadt vorstellen und wünschen. Man darf sich aber nichts vormachen: es wird nicht mehr wie früher werden. Deshalb arbeiten wir mit dem Zukunftskonzept daran, neue und andere Angebote, Anlässe und Gründe für einen Besuch der Innenstadt zu schaffen. Der Rathaus-Pavillon ist ein idealer Ort, an dem Menschen zusammenkommen können. Schon jetzt haben wir dort mit dem jugendraum, dem radraum und dem stadtraum vorübergehende Angebote geschaffen, die von zahlreichen Offenbacherinnen und Offenbachern genutzt und besucht wurden. Dieses Potenzial des Pavillons wollen wir jetzt dauerhaft absichern und ausbauen. Das ist mit dem jetzigen baulichen Zustand des Gebäudes aber nicht möglich. Um eben diese dauerhafte Nutzung möglich zu machen, haben wir im Magistrat jetzt den Beschluss für die Sanierung gefasst. Zeitgleich suchen wir einen zukünftigen Betreiber, der dort ein Konzept umsetzt, das die Ziele unseres Zukunftskonzepts Innenstadt mitdenkt.“
Sanierung und multifunktionaler Aus- und Umbau geplant
Der Pavillon, Teil des historischen Rathaus-Ensembles, wurde im Jahr 1972 gemeinsam mit dem Rathaus und dem Café-Pavillon errichtet. Aufgrund seines bauzeitbedingten Zustandes ist eine vollumfängliche Sanierung erforderlich, auch um den aktuellen klimatischen und energiepolitischen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem soll eine neue, flexible Nutzung des Gebäudes möglich werden. Hierfür ist ein multifunktionaler Aus- und Umbau geplant.
Oberbürgermeister Dr. Felix SchwenkeDamit wollen wir künftig unterschiedliche Nutzungen ermöglichen, wie etwa Gastronomie mit mobilen Thekenelementen, Workshops, Ausstellungen, Tanzveranstaltungen oder Co-Working-Arbeitsplätzen. All diese Nutzungen sollen idealerweise künftig durch einen zentralen Betreiber erfolgen.
Die Gesamtkosten für den Umbau, die Revitalisierung und die Nutzungsänderung liegen bei rund 3.8 Millionen Euro einschließlich Planungskosten und treuhänderischer Abwicklung durch die OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH. Die Sanierung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Wenn die Stadtverordneten dem Vorhaben in ihrer Sitzung am 21. März zustimmen, kann auch die Suche nach einem neuen Betreiber starten. Mit der Ausarbeitung des künftigen Nutzungskonzeptes und der Ansprache potenzieller Betreiber wird die Agentur Mitte beauftragt. Idealerweise soll der Zuschlag noch vor Ende der Umbauphase erteilt werden, sodass ohne Zeitverzögerung der Innenausbau durch den zukünftigen Betreiber mitgeplant und umgesetzt werden kann. Dazu wird es einen finalen politischen Vergabebeschluss geben.
Die Umnutzung des Rathaus-Pavillons ist eines von mittlerweile 16 Zukunftsprojekten des Zukunftskonzeptes Innenstadt. Seit Mai 2023 bieten drei temporäre Projekte dort verschiedene Veranstaltungen und Flächen zur Nutzung für Vereine, Initiativen, Kunst- und Kulturschaffende sowie andere Akteure an. Für die aktuelle temporäre Bespielung, die im Juni endet, konzipierte die Agentur Mitte den „stadtraum“ als offenen, niederschwelligen Veranstaltungsort. „Der stadtraum hat gezeigt, dass ein offenes Angebot von den Offenbacherinnen und Offenbachern, von Initiativen und Vereinen geradezu gesucht wird und dass das dann auch eine positive Ausstrahlung auf die Umgebung hat“, so Oberbürgermeister Schwenke. „Der stadtraum hat neue Angebote und Qualität gebracht und damit genau die Impulse gesetzt, die wir uns für die Innenstadt als lebendigen Raum der Begegnung wünschen. Er ist gewissermaßen die Blaupause für das künftige Nutzungskonzept.“
Auch die Betreiber und Betreiberinnen der beiden anderen Projekte „jugendraum“ und „radraum“ sind mit Hochdruck dabei, neue Räumlichkeiten zu finden. Ziel ist es, die Angebote so weiterzuentwickeln, dass sie als dauerhafte Angebote in der Innenstadt für die Stadtgesellschaft erhalten bleiben. Unterstützt werden beide Projekte bei dem Prozess unter anderem von der Agentur Mitte und weiteren Einheiten der Stadtverwaltung, wie etwa dem Jugendamt, dass die Jugendlichen bei ihrem Projekt „jugendraum“ von Anfang an begleitet.
Mehr Infos zum Zukunftskonzept Innenstadt:
„Es passiert in den Innenstädten gerade genau das, was Expertinnen und Experten vorhergesagt hatten. Deshalb haben wir uns schon 2020 mit den Offenbacherinnen und Offenbachern und den Planern des Hamburger Büros urbanista auf den Weg gemacht und 14 Zukunftsprojekte zur Belebung der Innenstadt entwickelt“, so OB Schwenke.
Das Zukunftskonzept Innenstadt umfasst mittlerweile 16 Projekte. Das sind umfassende Angebote, um das Herz der Stadt als Ort für neue Ideen, Erlebnisse und den Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern zu stärken. „Wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, sieht, wie die Innenstadt unter diesem Schrumpfen des Handels leidet“, so Schwenke weiter. „Unser Ziel ist, dass auch so viel Handel wie möglich bleibt, deswegen gilt es den verbleibenden Handel zu unterstützen. Aber völlig klar ist auch: Es wird nicht mehr so werden wie früher. Wir kämpfen daher mit aller Kraft, die Auswirkungen auf die Innenstadt abzumildern und mit neuen Projekten einen Beitrag für eine neue Innenstadt zu leisten. Der Transformationsprozess hat begonnen, die ersten Projekte sind bereits angestoßen, weitere folgen.“
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