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Stadt Offenbach

Naturprodukte Bruno Bauer

Unter einem gelb-grün gestreiften Sonnenschirm bietet Bruno Bauer eine der wetterfühligsten Waren auf dem Offenbacher Wochenmarkt an: In kleinen lila Säckchen verpackt, wartet sie betörend duftend auf Kundschaft. Die lässt sich gerne locken.

Beschreibung

Feuchtigkeit oder gar Regen sowie Wind und Kälte mögen sie ganz und gar nicht, die veredelten Blüten des echten Lavendels aus der Provence. Während der gemeine Lavendel in hiesigen Gärten und auf Balkonen den Widrigkeiten des Wetters ausgesetzt ist, zeigt sich die sensible Ware von Bruno Bauer schon bei kleinstem Wetterumschwung verschnupft und muss mit dem Marktbeschicker zu Hause bei Aschaffenburg bleiben. „Im Winter pausiere ich und bin wie beim Reifenwechsel von O bis O - von Ostern bis Oktober auf dem Wochenmarkt“, erzählt Bruno Bauer, der früher Inhaber eines Antiquitätengeschäft in Schweinfurt war.

Schon seit 15 Jahren hat der Marktbeschicker, der stets ein Polohemd trägt, seinen Stand in Offenbach. „Vorher habe ich meine Runde im Frankfurter Nordwestzentrum, auf Märkten in Hanau und in Aschaffenburg gemacht. Doch hier habe ich einen kleinen, aber feinen Platz“, resümiert der Fachmann für Naturprodukte. Sein Bestseller neben Patchouliblättern und Rosenblüten – getrocknet und als Öl: Feinste Lavendelblüten, direkt importiert aus der Provence. Ein Tausendsassa in der Küche, im Schlafzimmer und anderen Räumlichkeiten: Als aromatische Zutat in Zucker, Brot und Gebäck, Infusion im Tee, Duftkissenfüllung, Säckchen im Kleiderschrank, Badezusatz und Potpourri für reineren Raumduft. 

Geschmacklich ähnelt Lavendel dem Rosmarin: sehr duftend, würzig bis bitter und in französischen Bäckereien traditionell als Zutat in Konfitüre und Gebäck zu finden. „Der Lavendel ist bis heute nicht ganz erforscht“, weiß Bauer, der jede seiner Chargen nochmals auf den Ölgehalt testen lässt. Denn „Je mehr Öl, desto besser. Der echte Lavendel wächst vor allem in den Bergen der Provence auf 600 bis 1.500 Metern Höhe. Es ist die Sorte mit dem wertvollsten Lavendelöl und der seit Jahrhunderten bekannten Heil- und Wirkkraft“, doziert er.

Sein Fachwissen hat sich Bauer autodidaktisch angelesen und erweitert an Regentagen sein Wissen beständig. Manches trägt ihm auch seine Kundschaft zu: „Ein Schälchen mit Lavendelöl am Esstisch auf der Terrasse oder auf dem Balkon, da kommen keine Wespen mehr“, hat ihm ein Stammkunde verraten. Die meisten Leute decken sich mit den lilafarbenen Lavendelsäckchen als Mottenschreck und Wäscheduft ein oder lieben den Duft einfach, weil er sie an ihren letzten Urlaub in Frankreich erinnert.

„Auch ich bin ein großer Provence-Fan, da war ich aber noch nie. Wenn andere dort Urlaub machen, ist ja hier meine Hauptsaison. Aber meine Kundschaft erzählt mir viel von ihren Ferien in der Provence. Da reise ich in Gedanken ein bisschen mit“, erzählt der Marktbeschicker mit noch leiserer Stimme. Laut muss er an seinem Stand auch gar nicht werden: „Läuft jemand vorbei und hat den Duft in der Nase, bleibt er meist bei mir stehen. Da muss ich keine Werbung machen oder als Marktschreier auftreten.“

Rezeptidee: Gute-Laune-Lavendel-Trunk

  • 2 TL Lavendelblüten mit
  • 150 ml kochendem Wasser

als Tee in einem Teeei oder Teefilter zubereitet, soll das Lila-Laune-Wunder eine entspannende Wirkung haben. Trinkt man eine Tasse kurz vor dem Schlafengehen, soll der Tee für einen ruhigen Schlaf sorgen. Etwa acht bis zehn Minuten ziehen lassen und warm genießen.

Lavendelzucker

Zutaten:

  • 5 EL essbare Lavendelblüten, getrocknet
  • 250 g Kristallzucker
  • Schraubglas (250 ml)

Zubereitung:

Schraubglas mit kochendem Wasser ausspülen und gut abtrocknen. Getrocknete Lavendelblüten schichtweise mit dem Zucker ins Glas füllen. Glas verschließen und den Inhalt mindestens fünf Tage an einem dunklen, trockenen Ort durchziehen lassen.

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