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Stadt Offenbach

Gemüsebau Günter Buxmann

Seit fast 60 Jahren bietet Familie Buxmann auf dem Offenbacher Wochenmarkt Kartoffeln, Kohl, Karotten und anderes Gemüse an, das nur wenige Kilometer entfernt auf Feldern in der Wetterau geerntet wird.

Beschreibung

„Mein erster Markttag ist schon eine Ewigkeit her, da gab‘s Wurst und Pommes für mich“, erinnert sich Günter Buxmann. Damit er als Knirps mit der Kundschaft auf Augenhöhe war, wurde er von seinem Vater auf einen Schemel gestellt. So absolvierte er die Premiere seines „Außendiensteinsatzes“ im väterlichen Betrieb. Zuhause in Schöneck half der Junior bei der Bestellung der Felder und der Ernte. „Ich durfte auch mit zum Traktor- und Staplerfahren, das fand ich toll. In der Schule still zu sitzen, das war für mich eher langweilig“, erzählt der Marktbeschicker, rückt seinen jägergrünen Filzhut zurecht und ergänzt: „Unsere ganze Familie war auf dem Feld, auch die Großeltern und meine Geschwister. Wir haben Salat geschnitten und was wir halt als Kinder so machen konnten.“

Als Teenager und ältestes der vier Buxmannkinder war Günter streitbar und sportlich, verhandelte mit seinen Eltern, wie lange er auf Partys bleiben durfte und tobte sich auf dem Fußballplatz aus. „Aber wenn du so heftig eine reingetreten bekommen hast, dass du nicht mehr im Betrieb mitmachen konntest, hast du eben den Fußball an den Nagel gehängt“, beschreibt er sein jähes Karriereende als Nachwuchskicker.   

Jedes der Geschwister hat seinen Weg gemacht: Die jüngere Schwester ist Kinderpsychologin, einer der Brüder Arzt, der andere arbeitet mit Günter zusammen, der in dritter Generation den Familienbetrieb in der Wetterau führt. Bei Wind und Wetter. Mit Arbeitszeiten eines Top-Managers. „Mindestens 60 Stunden plus X in der Woche“, schätzt der Landwirt. Eine „längere Auszeit“ gönnt er sich mit seiner Frau Ulrike, die mit ihm auf dem Wochenmarkt arbeitet, „mal 14 Tage im Winter“. Selten sind auch kurze Auszeiten zwischendrin: Radtouren durch die Wetterau, ein Abend mit Freunden oder ein Besuch auf der Kerb. Dort hat er auch sein Markenzeichen erstanden - einen jägergrünen Filzhut mit breiter Krempe.

„Den hab ich mir vor ein paar Jahren mal gekauft, als es ziemlich kühl war“, lautet die Kurzfassung. In der Langfassung erfährt der Zuhörer, dass an jenem Samstagabend, Ende Oktober auf dem Kalten Markt in Ortenberg, einige Becher Glühwein im Spiel waren, es dem Wetterauer fröstelte und am Nachbarstand Hüte aller Art feilgeboten wurden. „Am Sonntag dachte ich mir: Oh, der is‘ doch e bissi zu groß. Aber als es am Dienstag darauf auch kalt war, hab‘ ich den Hut halt wieder aufgesetzt und er ist gut angekommen bei der Offenbacher Kundschaft. Der grüne Filz ist keine Show, der ist mein Wetterschutz“, betont der Marktbeschicker, lächelt und blickt der Kundschaft geradewegs in die Augen.

Rezeptidee: Steckrüben-Eintopf mit Speck und Kartoffelwurst

Dieser Eintopf wärmt wunderbar nach einem langen Markttag in der kalten Jahreszeit. Die Steckrübe, auch Butterrüben oder Erdkohlrabi genannt, galt zu Urgroßmutters Zeiten als „Kriegsgemüse“, weil man sie einfach selbst anbauen und vielseitig einsetzen konnte: Es gab Rezepte für Marmelade, Aufläufe, Suppen und sogar Kaffeeersatz aus Steckrüben. Mittlerweile trägt die Steckrübe den Adelstitel „Low carb- und Fitnessgemüse“. Das goldgelbe Innere ist nämlich sehr kalorienarm, enthält viele wertvolle Mineralstoffe und Vitamine sowie Carotin.

Zutaten:

  • Steckrüben (etwa 1 kg)
  • 1 Pfund Kartoffeln
  • 1 Stange Lauch
  • 1 große Zwiebel
  • 1 Bund glatte Petersilie
  • 4 Kartoffelwürstchen
  • 250 g geräucherter Bauchspeck
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1 EL getrockneter Majoran (z.B. von „Frank‘s Kräuter und Gewürzwelt“ vom Wochenmarkt
  • 3 EL Sonnenblumenöl
  • 2 EL Butterschmalz
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung: 

Steckrüben und Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden. Lauch abbrausen, das untere Ende abschneiden, am oberen Ende noch etwas vom dunklen Grün dranlassen, den Rest in schmale Ringe schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln. Petersilie abbrausen, Blättchen abzupfen und klein schneiden.

Gemüsebrühe ansetzen. Öl in einen hohen Topf geben, erhitzen und die Zwiebelwürfel darin goldgelb anschwitzen. Dann Lauch, Kartoffeln und Steckrüben hinzufügen und für einige Minuten anbraten lassen. Gemüse mit der Brühe auffüllen und nach Gusto würzen. 20 bis 30 Minuten sanft köcheln lassen. In der Zwischenzeit Bauchspeck grob würfeln, Würstchen in dicke Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit etwas Butterschmalz goldbraun anbraten. Zusammen mit der Petersilie etwa zehn Minuten vor Ende der Garzeit zum Eintopf geben.

Möglichst heiß auf Suppenteller verteilen und den deftigen Magen- und Seelenwärmer löffelweise genießen.

Tipp:
Die Suppe eignet sich gut zum Einfrieren. Dann besser ohne Speck und Würstchen einfrieren. Speck und Würstchen kann man aber schon auf Vorrat schneiden, portionieren, in einen kleinen Gefrierbeutel füllen und bei Bedarf anbraten.

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