Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

LENI SCHWING

Beschreibung

INANNA, 2019

Die Arbeiten von Leni Schwing sind manuell gefertigt.
Mit Spitzeisen und Fäustel werden sowohl die Formen als
auch die Oberflächen artikuliert. Werkzeugspuren sollen
sichtbar bleiben.
Als Material wird Marmor (Statuario) und Sandstein aus
verschiedenen Regionen Deutschlands verwendet, direkt aus
den Steinbrüchen.
Gestalten der Mythologie sind vielfältig in reduzierten
konzentrierten Formen realisiert, die auf verschiedenen
Ebenen interpretierbar sind.
Hebräische Buchstaben bedeuten einmal einen Konsonanten
bzw. Vokalträger zum anderen eine Zahl. Darüber hinaus sind
sie Träger einer Idee, die in transzendente Welten weist. Diese
Bedeutung steht in den Arbeiten im Vordergrund. Auch hier
besteht eine Mehrdeutigkeit durch die den Buchstaben symbolisch
zugeordneten Beziehungsobjekte.
Schwings weiterer Schwerpunkt gilt den Figuren des Gilgamesch-
Epos. So spielen „Ereshkigal" und „Nammu“ eine
bezeichnende Rolle. Archetypische Urgöttinnen werden von
ihr in Beziehung zu nachpatriachalischen Formen von neuverstandener
Weiblichkeit gesehen, die in uns allen vorhanden ist.
Schwing widmet dem Jahrtausende alten Gilgamesch-Epos
eine Serie von Arbeiten. Dabei wird der Mythos des Königs
von Uruk, der seine Kräfte mit der ganzen Welt messen will,
auf die Frauenfiguren hin durchforstet. Inanna, die Göttin
der Tiefe, spielt darin eine ebenso große Rolle wie Ereshkigal
als Göttin der Unterwelt und Inannas Schwester, Nammu, die
Mutter von Gott Enki, Siduri und andere.
„In kraftvollen wie sinnlich weiblichen Formen wird das mythologische
Personal ins Bild gesetzt.“ (Dr. Reinhold Gries)
In Keilschrift-Tontafeln wird das vor rund 5000 Jahren erfundene
sumerische Schriftsystem sichtbar. Seit einigen
Jahren hat Leni Schwing ihr Repertoire um Zeichnungen mit
polychromen Farbstiften erweitert.
Die Arbeiten der Bronze-Skulpturen sind durch Abformen,
Gießen und Patinieren durch Leni Schwing selbst in einer
Kunstgießerei in Tschechien erfolgt.
Dr. Reinhold Gries, „Mythologie trifft visuellen Jazz“,
Offenbach-Post, 22.7.2019

ATELIER SCHWING

EG und Garten

LENI SCHWING

Wilhelm-Leuschner-Straße 32
63071 Offenbach

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise