MARC BEHRENS

Die Sensibilisierung der Wahrnehmung, Traumerzählungen, Ritual und Psychologie sind Themen, denen sich Marc Behrens in seiner Kunst und Musik widmet. So zum Beispiel im Hörspiel „Nachtsprache“ (hr2-kultur, 2021) oder mit den Masken des Ausstellungs- und Buchprojektes „Mask Behrens“. Seine skulpturalen Objekte „Traps“ erinnern an traditionelle Geisterfallen und Traumfänger oder an technische Vorrichtungen wie zylindrische Bassfallen, die zur Vermeidung von tiefen Resonanzfrequenzen in Tonstudios benutzt werden. Die „BBAS Trap“, ein langer Tubus aus Aluminium, dessen Segmente entfernt an Bambus erinnern, lässt in ihrem Hohlraum leise Basstöne vibrieren. Die „BBPS Traps“ aus Bambus und irisierendem Kunststoff schweben spielerisch im Raum und rufen die Bambusbarrikaden der demokratischen Proteste von Bangkok oder Hongkong ins Gedächtnis. Auch Dornenranken verwendet Behrens. Die Dornenhecke könnte man als pflanzliche Inspiration für Stacheldraht bezeichnen. Auch sie kann eine Falle sein, schnell bleiben Haut oder Kleidungsstücke an den Dornen hängen. Aber bei Behrens Kunstfallen geht es nicht um Abgrenzung oder Hindernis. Sie sind attraktive Aufmerksamkeitserreger, strange attractors, und die Freude des Entdeckens soll sich in ihnen verfangen. Skulpturen der Werkgruppe „Traps“ werden zusammen mit Fotografien der Serie „New Evidence“ von Peter Voigt gezeigt.