THOMAS DAHMEN

Den Dauernachrichtensender im Radio einschalten. Einen Satz hören und sofort wieder ausschalten. Den Pinsel in die Tusche tauchen und den Satz schreiben. Der Pinsel verwandelt die Wörter in spontane Zeichen. Sie sind jetzt isoliert, verfremdet und spielen keine Rolle mehr im Bedeutungstheater. Sie geben nicht mehr vor, die Welt zu erklären. Die Kamera in die Tasche stecken. Das Haus verlassen. Nicht suchen, sondern finden. Sehen. Hier hat eins zum anderen gefunden. Nicht eingreifen, nichts verändern, nur einen Augenblick lang staunen, dass die Dinge so sind wie sie sind. Ein Foto machen. Aufschreiben, was da war.