Stolperstein für Karl, Cäcilie, geb. Herrscher, und Margot Hirsch
Beschreibung
Der jüdische Kaufmann Karl Hirsch, geboren am 25. September 1887 in Frankfurt, heiratete im August 1919 Cäcilie (Cilly) Herrscher aus Offenbach. Diese war geboren am 27. März 1893. Die Familie wohnte in der Domstraße 77 in Offenbach. Am 26. August 1920 wurde Sohn Stefan Ernst geboren, am 20.November 1923 folgte Tochter Margot.
Die Familie zog im Juni 1938 in das Haus des jüdischen Unternehmers Löwenberger in der Luisenstraße 69. Ende August 1938 emigrierte Sohn Stefan Ernst Hirsch im Alter von 18 Jahren in die USA. Offenbar hat das Ersparte der Familie nur für die Emigration eines Familienmitglieds gereicht. Karl Hirsch, seine Frau Cäcilie und ihre Tochter Margot blieben in Offenbach zurück. Sie erlebten - wie viele Offenbacher Juden - die Pogromnacht mit dem Brand in der Offenbacher Synagoge, die Plünderungen von jüdischen Wohnungen und Geschäften, die Misshandlungen und die Verschleppung von über 80 Offenbacher Juden nach Buchenwald und weitere 87 nach Dachau.
Im September 1942 bestellte die Gestapo Karl und Cäcilie Hirsch und ihre 18jährige Tochter Margot zum Sammelpunkt hinter der Offenbacher Synagoge. Kurz darauf wurden sie zusammen mit vielen anderen nach Darmstadt gebracht und von dort am 30. September 1942 nach Polen in das Lager Treblinka deportiert. In der Offenbacher Meldekarte des Ehepaares ist vermerkt: „27. Oktober 1942 abgem. ohne Angabe des neuen Wohnsitzes“.
Der Todeszeitpunkt von Margot Hirsch und ihrem Vater Karl ist unbekannt. Für die Mutter Cäcilie wurde 1964 vom Amtsgericht Offenbach der 8.05.1945 „als Zeitpunkt des Todes“ festgesetzt.
Stolperstein für Karl, Cäcilie, geb. Herrscher, und Margot Hirsch
Luisenstraße 69
63065 Offenbach