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Stadt Offenbach

Stolperstein für Berthold Kahn

Beschreibung

Berthold Kahn wurde am 13. März 1879 in Frankfurt geboren. 1913 heiratete er dort die evangelische Christin Hedwig Vulter, geboren am 22. Februar 1887 in Arnstadt, Thüringen. Von Beruf war Berthold Kahn Vertreter. Mit seiner Ehefrau wohnte er zunächst in Frankfurt, dann in Mühlheim. 1937 zog er mit ihr nach Offenbach-Bieber in die Weinbergstraße 11, wo das Ehepaar zu dem sozialdemokratisch orientierten Hausbesitzer Hans Oskar Rothe und seiner Ehefrau Anna Rothe ein gutes Verhältnis hatte. Nach Aussagen von Frau Rothe aus dem Jahr 2016, stellte sich ihr Ehemann 1938 der Aufforderung eines Bieberer Polizisten und NSDAP-Mitglieds entgegen, das Ehepaar Kahn aus der Wohnung zu vertreiben.

Kurz nach der Pogromnacht wurde Berthold Kahn verhaftet und kam vom 16. November - 21. Dezember 1938 in das KZ Dachau. Nach der Entlassung wohnte das Ehepaar noch bis Februar 1939 in Bieber. Wegen Anfeindungen und Verfolgung von Seiten national-sozialistisch gesinnter Bieberer in der Weinbergstraße, verließen Berthold Kahn mit seiner Ehefrau die Wohnung und zogen nach Frankfurt.

Das Ehepaar Rothe hat danach nichts mehr von der Familie Kahn gehört. Wann genau Berthold Kahn von Frankfurt aus deportiert wurde, ist unbekannt.
Laut „Gedenkbuch der Opfer des Nationalsozialismus" kam Berthold Kahn 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz, in dem er am 21. November für tot erklärt wurde.

Stolperstein für Berthold Kahn

Weinbergstraße 11
63065 Offenbach

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