Stolperstein für Helene und Johanna Schüratzki, geb. Mannheim

Johanna Mannheim, geboren am 17.09.1871 in Posen, heiratete mit 22 Jahren den 37-jährigen "Reisenden" Gustav Schüratzki. In den folgenden vier Jahren wurden die Kinder Bernhard (25. Januar 1895), Helene (30. März 1897) und Adolf Elias (22. September 1898) geboren. 1911 kam die Familie nach Offenbach und wohnte in der Taunusstraße 30. Gustav Schüratzki starb 1914 im Alter von 57 Jahren. Am 23.Juli 1919 wurde die Familie eingebürgert.

Mit ihrer Tochter Helene wohnte die 70jährige noch in der Taunusstraße, als die Nazis sie im September 1942 abholten. Sie wurde mit 99 anderen Juden und Jüdinnen aus Offenbach nach Darmstadt zu einer zentralen Sammelstelle gebracht. Es handelte sich um einen Transport von überwiegend älteren Menschen, denen man ein gutes Leben im tschechischen Ort Theresienstadt versprach.
Die Deportationszüge vom Darmstädter Güterbahnhof fuhren am 27. September 1942 in das Lager Theresienstadt. Laut dem Arolsen Archiv (Öffnet in einem neuen Tab) verstarb Johanna Schüratzki dort am 31. Dezember 1942.'

Tochter Helene wurde drei Tage später über Darmstadt nach Treblinka deportiert. Über ihr Todesdatum ist nichts bekannt.
Auch ihr Bruder Bernhard, seine Frau Minna und deren Tochter Ruth wurden an diesem Tag verschleppt.