Stolperstein für Karl Löffert
Beschreibung
Karl Löffert wurde am 21. Februar 1902 im Kreis Büdingen geboren und kam schon als Kind mit seiner Familie nach Offenbach. 1919 beendete er erfolgreich seine Schlosserlehre und musste in den folgenden Jahren wegen der schlechten Wirtschaftslage mehrmals den Arbeitsplatz wechseln.
1924 heiratete er die Blumenbinderin Lisa Mitze, die wie er ebenfalls bei den Naturfreunden aktiv war. Kulturelle Aktivitäten, Wandern, aber auch politische Diskussionen, gefielen beiden. Ihre Söhne Hans und Karl wurden 1929 und 1935 geboren.
1925 trat Karl Löffert in die Kommunistische Partei Deutschland (KPD) ein und war, nach dem Verbot der Partei Verbot 1933, zeitweise deren illegaler Leiter in Offenbach. Die kleinen KPD-Gruppen stellten heimlich Flugblätter her und verteilten diese.
Schon im Herbst 1933 wurde Karl Löffert zum ersten Mal verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis in Offenbach gebracht, aber wieder frei gelassen. Auch seine Frau war für eine Woche im Gefängnis in der Ludwigstraße inhaftiert. Ihre Widerstandsgruppe arbeitete trotzdem unter großer Vorsicht weiter.
Im August 1935 wurde Karl Löffert erneut verhaftet und kam ins Untersuchungsgefängnis in Darmstadt und wurde zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wurde nach Rockenberg und Butzbach gebracht.
1937 folgte die Verlegung in das KZ Aschendorfer Moor verlegt, wo er drei Jahre als Moorarbeiter schuftete. Im Jahr 1941 kam er in das Gefängnis in Zweibrücken, wo ihn seine Frau Lisa, seine Söhne Hans und Karl ihn einmal besuchen konnten. Seinen Zweitgeborenen, den sechsjährigen Karl, sah er dort zum ersten Mal.
Im November 1941 sollte er entlassen werden, aber als seine Frau ihn abholen wollte, wurde ihr mitgeteilt, dass er gleich nach seiner Entlassung wieder in "Schutzhaft" genommen worden sei.
Dazu brachte man ihn in das KZ Sachsenhausen, gestorben ist er am 29. Juli 1943 im KZ Buchenwald, angebliche Todesursache war eine Lungenentzündung.
Seine Witwe kaufte der Lagerverwaltung eine Urne mit Asche ab, die auf dem Alten Friedhof in Offenbach beigesetzt wurde.
Patinnen und Paten für den Stolperstein für Karl Löffert sind die Offenbacher Naturfreunde und sein Sohn Karl Löffert. Verlegt wurde der Stolperstein am 21. Oktober 2006.
Stolperstein für Karl Löffert
Liebigstraße 7
63069 Offenbach