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Stadt Offenbach

Stolperstein für Hans Stoffers

Beschreibung

Hans Stoffers wurde am 14. Juli 1901 in Feldhausen/Württ. geboren. Er war studierter Historiker sowie Altsprachler und geistiger Mittelpunkt einer sozialdemokratischen Widerstandsgruppe in Offenbach. Ziel dieser Gruppe war, während der Nazi-Zeit Verbindungen unter Sozialdemokraten in der Rhein-Main-Region aufrecht zu erhalten, zum Sturz der Nazi-Diktatur beizutragen und später die SPD wieder aufzubauen.

In den Jahren 1933 bis 1936 versuchte die Gruppe, die Offenbacher Bevölkerung mit Flugblättern, die Stoffers Frau Edel auf einer alten Schreibmaschine in der Firma ihres Vaters abtippte, über die verhängnisvolle Politik Hitlers und seine Kriegspläne aufzuklären. Die Flugblätter wurden nachts heimlich in die Briefkästen gesteckt.

Auch mit sozialistischen Zeitungen, die aus dem Ausland ins Reich geschmuggelt wurden, verfolgten sie dieses Ziel: Per Fahrrad fuhren Mitglieder der Gruppe Hans Stoffers, Theobald Sturm, Valentin Unkelbach, Karl Appelmann und Albert Gasch zu Sozialdemokraten in Langen, Neu-Isenburg, Langenselbold und in die Wetterau, um heimlich illegale Zeitungen weiter zu geben wie die „Sozialistische Aktion“, aus Prag oder „Der Funke“, aus der Schweiz.

1936, kurz vor der Berliner Olympiade griff die Gestapo zu. Einer nach dem anderen wurde verhaftet. Hans Stoffers wurde gewarnt und konnte in letzter Minute nach Holland fliehen. Dort saß er zunächst im Gefängnis, wurde aber nicht ausgeliefert, sondern nach Belgien abgeschoben. In Brüssel arbeitete er für eine Emigrantenzeitung. Hans Stoffers wirkte bei der Gründung der „Deutschen Jugendfront“ gegen Hitler mit. Als deutsche Truppen in Belgien einmarschierten, versuchte er, nach Frankreich zu entkommen.

Der Zug, den Stoffers für seine Flucht benutzte, wurde am 16. März 1940 von Fliegern der deutschen Luftwaffe bombardiert. Hans Stoffers war unter den Toten. 

Stolperstein für Hans Stoffers

Ludwigstraße 42
63067 Offenbach

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