Stolperstein von Theodor Haas
Beschreibung
Aus dem Adressbuch und der Kartei der Gewerbetreibenden von 1937/38 ist zu entnehmen, dass Theodor Haas 1924 mit einem Kompagnon eine Handelsgesellschaft gründete, die Lederwaren und Reiseartikeln vertrieb. Bis 1938 hatte er diesen Betrieb in der Bernhardstraße 63 inne.
Gemäß der „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben vom November 1938“musste Theodor Haas das Unternehmen am 28. Dezember 1938 zwangsweise schließen. In einem Zeitungsausschnitt vom gleichen Tag ist vermerkt, dass das „Geschäft nebst Firma nach Auflösung der Gesellschaft“ an die Fabrikanten Dinges & Keinath „veräußert“ worden ist.
Entsprechend der „Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ vom 17. August 1938 musste Theodor Haas den Beinamen Israel annehmen, was aus der Eintragung des Standesamtes am 28. Dezember 1938 hervorgeht.
Nach Aussagen eines Zeitzeugen, dem Sohn des damaligen Hausbesitzers im Dreieichring, waren Gespräche mit dem Juden Theodor Haas von nun an in der Öffentlichkeit verboten, was dem Jungen in keiner Weise einleuchtete und in ihm die Frage aufwarf, warum „Juden plötzlich böse“ sein sollten.
Im Mai 1941 musste das Ehepaar Haas die Wohnung im Dreieichring für einen NS-Arzt räumen. Die neue Unterkunft befand sich in einem Haus in der Ludwigstraße 28, in dem noch andere Juden wohnten.
Über die weiteren Lebensumstände von Theodor Haas, - wann und wie er von Offenbach deportiert wurde - ist nichts mehr bekannt. In der Meldekartei ist lediglich vermerkt, dass er am 24. August 1943 in Auschwitz zu Tode kam.
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Aus dem Wohnregister geht hervor, dass die verwitwete Ehefrau Haas vom September 1943 bis 1968 wieder im Dreieichring 16 wohnte. Danach befand sich ihr Wohnsitz in der Kreuzstraße 27, dem Geburtshaus ihres Mannes.
Anreise
Adresse:
Stolperstein von Theodor Haas
Dreieichring 16
63067 Offenbach