Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

15 - Schuhfabrik Hassia Gebr. Liebmann

Beschreibung

Historische Aufnahme

1901 gründete der jüdische Fabrikant Emil Liebmann, vorher Teilhaber der Firma Wallerstein, in der damaligen Sedanstraße eine neue Schuhfabrik und ließ nach Entwürfen des Architekten Fritz Bossert bis 1904 eine große Anlage samt neobarockem Hauptgebäude errichten. Unter dem Markennamen "Hassia sana" entstanden hier Schuhe, die später als „Komfortschuhe“ bekannt wurden.

1938 musste die Gründerfamilie aus der Firmenleitung ausscheiden und wurde gezwungen, ihren Aktienanteil aufzugeben. 1943 teilzerstört, wurde die Fabrik nach Kriegsende in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Die Fassade der Südseite an der Christian-Pleß-Straße blieb erhalten und steht heute unter Denkmalschutz. Der Schlussstein des Eingangsbogens ist im typischen Stil der Jahrhundertwende gestaltet.

Bis zur Werksschließung produzierte die überwiegend weibliche Belegschaft Schuhe im Hochpreissegment. In den 1990er Jahren musste die Firma Arbeitsplätze abzubauen und die Fertigung ins Ausland verlegen. Nach Konkurs 1997 wurde die Firma verkauft und die Herstellung in Offenbach beendet. 2001 baute Architekt Jochen Lehmann den teilweise denkmalgeschützen Fabrikkomplex zu einem Dienstleistungs- und Kommunikationszentrum um.

Schuhfabrik Hassia Gebrüder Liebmann

Christian-Pleß-Straße 13
63069 Offenbach

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise