Alfred Clouth, Dr. Wolfgang Kappus und Christine Sparr ausgezeichnet

„Wir ehren zwei Unternehmer und ehemalige IHK-Präsidenten sowie eine engagierte Frau, die sich für die Ärmsten dieser Stadt stark macht“, begrüßte Schwenke die Anwesenden. „Alfred Clouth, Dr. Wolfgang Kappus und Christine Sparr haben sich für Offenbacherinnen und Offenbacher verdient gemacht. Ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, engagieren sie sich ehrenamtlich für die Allgemeinheit. Ihr selbstloses Engagement übersteigt dabei den Rahmen des Üblichen“, ergänzte der OB.

Alfred Clouth war von 2000 sieben Jahre lang Vizepräsident der IHK Offenbach, von 2007 bis 2017 deren Präsident. Zusätzlich hatte er von 2009 bis 2013 die Position des Vizepräsidenten der DIHK in Berlin inne. Besonders wichtig ist ihm die Zukunft des Standortes Offenbach. Als Kammerpräsident wollte Alfred Clouth das geschmähte Image der Region und der Stadt ändern und forderte schon 2012 einen Masterplan für Offenbach. Dies hatte er mit Dr. Felix Schwenke gemeinsam, der in seiner damaligen Rolle als Vorsitzender der SPD, als Stadtrat für Arbeit und später auch Kämmerer in regelmäßigem Kontakt mit dem zu Ehrenden stand. „In meiner heutigen Rolle als Oberbürgermeister bin ich Ihnen sehr dankbar, dass Sie damals so fleißig nach Unterstützenden für die Idee gesucht haben und am Ende dank vieler Mütter und Väter, unter Ihnen der heute ebenfalls anwesende damalige Oberbürgermeister Horst Schneider, der Masterplan Wirklichkeit wurde“, betonte Schwenke, der Alfred Clouth als Urvater des Masterplans bezeichnete.   

Dr. Wolfgang Kappus folgte der Familientradition und wurde Unternehmer. Unternehmerische Initiative, vorbildhafte soziale Verantwortung und bürgerschaftliches Engagement zählen zu seinem Credo. Großzügige Spenden gehören dazu. Von 1994 bis 2000 war er Präsident der IHK Offenbach und hat sich auf dem Gebiet der Industrieansiedlung besonders verdient gemacht. Als Vorsitzender des Hochschul-Fördervereins ,,Freunde der HfG‘‘ ist der Standortwechsel der HfG auf die Hafeninsel ein langgehegter Wunsch, der sich nun erfüllt. 2026 sollen die Arbeiten beginnen. Oberbürgermeister Dr. Schwenke charakterisierte Dr. Kappus als Pazifist und bekennenden Unpatriot, der zum Rebellieren neigt und eine „spitze Zunge“ hat. „Es ging Ihnen immer um das Wohl Ihrer Heimatstadt. Sie waren und sind ein bekennender, kämpferischer Offenbacher, was in Unternehmerkreisen und zu dieser Zeit nicht zwingend zu Applaus geführt hat. Wenn Offenbach jemals an den Olympischen Spielen teilgenommen hätte, wären Sie der Fahnenträger gewesen“, dankte der OB, der den zu Ehrenden dafür lobte, das „Offenbach-Fähnchen“ immer hochgehalten zu haben.

Christine Sparr hat 2004 mit Unterstützung der Frankfurter Tafel die Offenbacher Dependance gegründet. Anfängliche Schwierigkeiten hielten sie nicht davon ab, weiter zu machen. Sie überzeugte ortsansässige Firmen zu Lebensmittelspenden. Weiterhin hat Christine Sparr über 40 Ehrenamtliche gewonnen, die beim Einsammeln, Lagern und Verteilen der Spenden helfen. Im Gemeindehaus der Marienkirche fand die Tafel schließlich ihr festes Verteilzentrum. Jede Woche verteilen die Helferinnen und Helfer an mehreren Ausgabestellen im Offenbacher Stadtgebiet Lebensmittel an bedürftige Menschen. „Bei der Offenbacher Tafel geht es mittlerweile um weit mehr, als alleine die Lebensmittelausgabe. Die immer weiter auseinandergehende Schere zwischen arm und reich führt dazu, dass die Armut mitten in einem reichen Land für die Betroffenen immer vielfältigere Formen annimmt. Du sprühst nur so vor Ideen für die Umsetzung neuer Projekte, um alle Auswirkungen der Armut abzumildern. Du bist immer im Dienst der Gemeinschaft. Nie lässt Du Dir Deine eigene Last anmerken. Immer gibst Du alle Kraft die Du hast für die Tafel und ihr Kundinnen und Kunden“, betonte der OB, der Christine Sparr als Löwin – die Löwenmutter der Armen – bezeichnete.