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Stadt Offenbach

70 Teilnehmende beim Fachtag Cannabis in Offenbach

22.11.2023

Anlässlich der anstehenden Gesetzesänderung zum Besitz und Konsum von Cannabis veranstaltete das Stadtgesundheitsamt der Stadt Offenbach in Kooperation mit dem Suchthilfezentrum Wildhof jüngst einen Fachtag zum Thema. Die Veranstaltung war Dank der Finanzierung durch den Verein „Sicheres Offenbach“ möglich. Bürgermeisterin und Gesundheitsdezernentin Sabine Groß begrüßte das Fachpublikum aus Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Schule, Justiz, Medizin, Polizei und Ordnungsamt sowie weiteren Institutionen. Rund 70 Personen kamen zum Fachtag im Hainbachtal zusammen. In ihrem Grußwort sprach die Bürgermeisterin die Herausforderung und Chancen, die eine solche Gesetzesänderung für die verschiedenen Akteurinnen und Akteure mitbringen, bereits an und hob hervor: „Mit der Legalisierung von Cannabis muss die Informations- und Präventionsarbeit ausgeweitet werden. Daher danke ich dem Verein „Sicheres Offenbach“, dass wir mit dieser Informationsveranstaltung und darüber mit dem Projekt „Grow Box“ starten können.“ Bei „Grow Box“ handelt es sich um ein Präventionsprojekt, entstanden in Kooperation des Stadtgesundheitsamts und des Suchthilfezentrums Wildhof. Im Anschluss begrüßte Kim Schön, von der Fachstelle für Suchtprävention und Vorstand des Suchthilfezentrum Wildhof, die Gäste und übergab an Elisabeth Statt, ProVita GmbH,die den Fachtag moderierte.

Fachbeiträge zum Thema Cannabis

Es folgten drei Fachbeiträge aus verschiedenen Disziplinen. Karsten Tögel-Lins, Geschäftsführer von Basis e.V. (Frankfurt) referierte zum Thema „Neue Psychoaktive Substanzen“. Er stellte in seinem Vortrag die Bandbreite der Substanzen von „Spice“ bis „Django“ vor und verdeutlichte deren gefährliches Potential. Die kompletten Inhaltsstoffe und deren unterschiedliche Wirkungen sind den Konsumentinnen und Konsumenten oft unbekannt und können erst, wenn überhaupt, im Nachgang in Laboren analysiert werden. Oft ist schon das nächste Produkt mit unbekannten Inhaltsstoffen auf dem Markt, wenn das Ergebnis der Analyse vorliegt. Die meisten, sogenannten Kräutermischungen, sind eine direkte Reaktion des Schwarzmarktes auf das Verbot von Cannabis. Tögel-Lins zeigte an Hand von internationalen Studien, dass eine Entkriminalisierung und Öffnung des Cannabisgebrauchs mit einem Rückgang der Nutzung von Drogen aus dem Schwarzmarkt einhergeht, deren Inhaltsstoffe nicht bekannt und verunreinigt sein können und gesundheitliche Gefahren bergen.

Dr. med. Matthias Zimmer, Notfallmediziner des Ketteler Krankenhauses in Offenbach, referierte mit seinem Fachvortrag zum Thema „Notfallmedizinische Aspekte des Drogenkonsums“. Dabei war ihm vor allem wichtig, wie Ersthelfer in Notfällen richtig helfen können. Er warb daher nachhaltig für die Teilnahme an erste Hilfe Kursen, im besten Fall alle zwei Jahre. In der Notaufnahme besteht das Problem, dass die Betroffenen oft die Ursachen ihrer Beschwerden nicht nennen wollen. Deshalb ist die Behandlung symptomorientiert und beobachtend.

Während einer Pause nutzte das Fachpublikum die Möglichkeit zum Austausch und zum Kennenlernen. Außerdem brachten sie ihre eigenen Standpunkte an einer Pinnwand ein.

Es folgte ein weiterer Fachbeitrag zum Thema „Sucht und Suchtentstehung“ von Lukas Storck, Suchttherapeut und Vorstand des Suchthilfezentrums Wildhof. Storck ging in seinem Vortrag auf die verschiedenen Aspekte, die für eine Suchtentstehung eine Rolle spielen, ein. Er benannte biologische, psychologische, ökologische und soziologische Faktoren, die Menschen beeinflussen und eventuell dazu führen können, eine Sucht zu entwickeln. Dabei stellte er insbesondere heraus, dass eine Gesetzesänderung zu Cannabis die Arbeit der Suchthilfe vermutlich nicht grundlegend verändern wird. Die Beratung von jungen Menschen stellt dabei den wichtigsten Pfeiler der Suchtprävention dar.

Nach den Fachvorträgen kamen Stefan Mohr (Präsident des Amtsgerichts Offenbach), Dr. Hans Rudolf Diefenbach (Apotheker), Getrud Umminger (Diplomsozialarbeiterin, Sozialtherapeutin) sowie Karsten Tögel-Lins und Lukas Storck zu einer Podiumsdiskussion zusammen. Mehrere Fragen zu Cannabis wurden ausführlich debattiert, insbesondere gesellschaftlicher Umgang mit Cannabis, die Rolle von Cannabis in der Medizin oder die Rolle der Prävention in Hinblick auf die anstehende Gesetzesänderung. Dabei zeigten sich sehr unterschiedliche Sichtweisen und Argumente, die zu einem besseren Verständnis aller Beteiligten führten.



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