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Stadt Offenbach

OB beantwortet Fragen zu Rumpenheim, Bürgel, Offenbach-Ost und Waldheim

05.12.2022

Die Verkehrssituation, Baustellen, Schulen und Fahrradwege beschäftigten in der Stadtwerke Sportfabrik 135 Bürgerinnen und Bürger. Sie waren der Einladung von Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke zu der regelmäßig und in verschiedenen Stadtteilen stattfindenden Fragerunde „OB vor Ort“ gefolgt. Der Oberbürgermeister hatte ein Team aus verschiedenen Ämtern und den Stadtwerken dabei, das Fragen direkt beantworten und zu Problemen Stellung nehmen konnte für Rumpenheim, Bürgel, Offenbach-Ost und Waldheim.

Schwenke erläuterte die „großen strategischen Linien“ der Stadtpolitik, von Wirtschaftspolitik über Digitalisierung bis zur Innenstadt-Entwicklung. Offenbach leidet noch immer an den Folgen des Strukturwandels, der die Stadt wirtschaftlich lange lähmte – hohe soziale Kosten, wenig Einkommen- und Gewerbesteuersteuereinnahmen auf der anderen Seite. Der Weg zu einer finanziell normalen Stadt ist, daran erinnerte OB Schwenke, noch sehr weit und wird noch mehrere Jahre dauern.

Offenbach ist als Standort gefragt

Immerhin stehen die Zeichen gut, die Talsohle scheint durchschritten und die Corona-Pandemie hat die positive Dynamik, die mit der Entwicklung der im Masterplan festgeschriebenen Vision für die Stadt im Jahr 2030 einherging, nur gebremst und nicht gestoppt. Offenbach ist als Standort gefragt – Unternehmen schätzen die gute Anbindung und die kurzen Wege auch in Genehmigungsfragen, Familien den hohen Freizeitwert und die Lage inmitten einer pulsierenden Region. Das alles geschehe nicht aus Zufall, dahinter stecke Arbeit, ein Plan und viele Gespräche, betonte Schwenke, damit Weltfirmen wie Hyundai, Danfoss oder die in Offenbach wichtige Helaba hier bleiben oder sich globale Unternehmen wie Samson und jüngst auch ein Werk des Biotechnologie-Unternehmens Biospring auf dem Innovationscampus ansiedeln. Gleichzeitig muss die Stadt dafür kämpfen, dass Bund und Länder ihre Sozialgesetze zahlen. Allein letztes Jahr hat die Stadt für Sozialausgaben immer noch einen zweistelligen Millionenbetrag an eigenen Steuergeldern aufgebracht.

Entscheidend für das Bild, dass die Menschen von Offenbach haben, ist die Entwicklung der Innenstadt. Bereits mehrfach ausgezeichnet wurde das Zukunftskonzept Innenstadt, mit dem neben dem Einkaufen auch andere Anlässe geschaffen werden, in die Innenstadt zu kommen.

Zu den weiteren zentralen Themen der Stadtpolitik zählen für den Oberbürgermeister bezahlbarer Wohnraum und eine gute Infrastruktur, die mit der Ansiedlung des Rechenzentrums und dem Glasfaserausbau Form annimmt. Auch Klima- und Umweltschutz sowie die Verkehrsinfrastruktur gehören dazu.

Auch zum Wohnen kommen immer mehr Menschen nach Offenbach: Mehr als 14.000 Menschen mit Arbeitsplatz sind in den letzten 8 Jahren nach Offenbach gezogen. Das ist im Städtevergleich bezogen auf die Einwohnerzahl die höchste Zahl bundesweit.

Mehr Busse gewünscht

Zur besseren Anbindung der Stadtteile mit Bussen erläuterte OB Schwenke: "Die Situation im ÖPNV ist nicht so, wie wir uns das wünschen. Das war die unangenehmste Entscheidung, welche die aktuelle Koalition treffen musste." Der in 2018 vorgesehene Nahverkehrsplan wurde erheblich schneller teurer als ursprünglich geplant. Viele Jahre investierte die Stadt Offenbach sechs Millionen Euro pro Jahr in den ÖPNV. "Wir haben jetzt ein Mindestangebot im Nahverkehr definiert und es wird mindestens 13 Millionen kosten, Tendenz steigend, selbst ohne Inflation." machte der OB deutlich, dass dennoch erhebliche Beträge in den Busverkehr fließen.

OB Schwenke setzt sich für eine Südtangente und eine Osttangente im S-Bahn-Netz und die Anbindung an den geplanten Fernbahntunnel ein. Ziel sei es, dass "Offenbach nicht ausschließlich zum Passieren von Güterverkehr genutzt" wird. Auch für den Ringschluss des Schienenverkehrs zwischen Fechenheim und Oberrad sei es wichtig, Grundlagen zu legen, woran die Magistratskollegen arbeiteten.

Sanierung der Schule eingefordert

Zu den angesprochenen Themen gehört auch die Sanierung der Friedrich-Ebert-Schule. Dafür sind 7,2 Millionen Euro von den Stadtverordneten beschlossen worden. Die Planung der Arbeiten für einen zweiten Rettungsweg, die energetische Fassadensanierung und die Sanierung der Toiletten sind in Vorbereitung. 2023 werden die Arbeiten per Ausschreibung vergeben und voraussichtlich ab Sommer mit der ersten von mehreren Bauphasen begonnen. Voraussichtlich dauert das dann rund 2 Jahre.

Gefragt wurde auch nach der Entwicklung in Bürgel-Ost. Die Eröffnung der Spielplätze, Ausgleichsflächen und die Begrünung der Lärmschutzwand ist für das vierte Quartal 2023 geplant.

Viele Menschen wünschten sich eine zusätzliche Querung des Mainzer Rings für Fußgänger. Diese hängt jedoch von Zählungen der tatsächlichen Nutzung ab. 2021 wurden die für eine Ampel oder einen Überweg notwendigen mehr als 50 Fußgänger pro Stunde nicht erreicht. Sobald die Zahl erreicht ist, kann eine Querung geplant werden. Auch die Stadtpolizei misst dort oft. Bei 13 Messungen zu unterschiedlichen Zeiten wurden 2120 Fahrzeuge gezählt und 88 Verstöße mit zu hoher Geschwindigkeit bis zu 60 Stundenkilometern. Dreimal wurde schneller als 66 Stundenkilometer gefahren.

Trotz der hohen Besucherzahl konnten viele Fragen direkt oder im Nachgang im Gespräch mit den Vertretern der Ämter und Stadtwerke geklärt werden. Über Fragen und Antworten informiert die Stadt unter www.offenbach.de/obvo im Internet. Hier sind auch kommende Termine dokumentiert. Auch die Anmeldung erfolgt dort.

Weitere Informationen: www.offenbach.de/obvo

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