#weremember: Erinnerung an die Auschwitz-Befreiung und den Holocaust
26.01.2024
Seit 2017 erinnert die weltweite Kampagne „weRemember“ jährlich rund um den 27. Januar an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau: Vor 79 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin die verbliebenen 7.600 Gefangenen, die meisten von ihnen waren in einem extrem schlechten körperlichen Zustand. In den so genannten Todesmärschen in Richtung Westen waren zuvor 58.000 Gefangene aus dem Lager getrieben worden. Unter der brutalen Herrschaft des deutschen Nazi-Regimes wurden in Auschwitz von Anfang 1942 bis Ende 1944 schätzungsweise über eine Million Menschen im Zuge ihrer Deportation umgebracht.
Die Kampagne „weRembember“ wurde 2017 vom Jüdischen Weltkongress (World Jewish Congress, WJC) zusammen mit der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, anlässlich des Holocaust-Gedenktages ins Leben gerufen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen rund um das europaweite Erstarken von Rechtsextremismus und dem Wiederaufflammen des Nahost-Konflikts gewinnt die Kampagne neue aktuelle Bedeutung: „Seit dem Überfall der palästinensischen Terrorgruppe Hamas auf jüdische Zivilisten am 7. Oktober und der deutlichen Reaktion des israelischen Militärs ergänzt der Ausspruch ,Nie wieder ist jetzt‘ die aktuelle Erinnerungskultur. Denn leider trauen sich seitdem wieder viele, ihrem Antisemitismus offen freien Lauf zu lassen. Die Zunahme antisemitischer Übergriffe ist erschreckend und die Verharmlosung dieses größten Zivilisationsbruches des 20. Jahrhunderts und anderer Nazi-Verbrechen ist nicht zu tolerieren“, so Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Nie wieder darf jemand wegen seines Glaubens, seiner Herkunft oder seiner politischen Einstellung vertrieben werden oder gar sterben müssen. Deshalb erinnern wir an die Millionen Menschen, die Opfer wurden. Ihr Tod ist auch mir in meiner Eigenschaft als Mensch moralische Verpflichtung und Auftrag, nicht nur zum Holocaust-Gedenktag, sondern zu jeder Zeit gegen Antisemitismus und alle anderen Formen von Rassismus und Diskriminierung einzutreten – und im Hinblick auf die Diskussion über ,Remigration‘, ein Begriff, der nichts anderes als Deportation meint, sage ich ausdrücklich: Solange ich Oberbürgermeister in Offenbach bin, wird niemand aus unserer Stadt vertrieben. Wir leben in einer weltoffenen und toleranten Stadt, deshalb unterstütze ich die Kampagne des Jüdischen Weltkongresses #weremember, die uns an unsere Verantwortung erinnert.“