Stadtbaukasten Offenbach – ein informatives Kompendium für die Grundschule

Erwachsene gehen ins Internet, die Bibliothek oder ins Museum, wenn sie mehr zu einem Thema wissen möchten. Kinder sind da eine anspruchsvollere Zielgruppe, sie wollen erst einmal für ein Thema interessiert werden. Noch komplizierter wird die Sache, wenn es um Geschichte, Orte oder Persönlichkeiten geht. Da winken die Heranwachsenden gerne erstmal ab, warum sollten sie sich für Goethe, Schriftkunst, das Rumpenheimer Schloss oder Stadtgeschichte interessieren, wenn sich ihr Leben doch im eigenen Mikrokosmos abspielt? Oder warum sollten Pädagoginnen und Pädagogen von auswärts mühevoll Lokalwissen aufbereiten, wenn es reicht, nur die großen Linien gemäß des Lehrplans zu bearbeiten? Weil erst das Wissen und Verständnis der eigenen Umgebung respektvollen Umgang mit ihr fördert, sagen Brigitte Brautmann und Marina Kampka. Deshalb arbeiten die beiden Künstlerinnen an einem Stadtbaukasten für Offenbach, der den Lehrenden der 24 Grundschulen der Stadt als Methodenkoffer Informationen, Tipps und Inspiration an die Hand gibt.

Es geht um Identität und eine andere Erzählung von Heimat: „Aus Gesprächen kennen wir dieses Überraschungsmoment, dieses „das gibt es hier? Wie spannend“, erklärt Brautmann, die genau diese Momente sammeln und fruchtbar machen möchte. „Offenbach ist eine Großstadt mit langer Tradition und interessanten Geschichten, das wollen wir aufbereiten und ansprechend gestaltet zur Verfügung stellen.“ Auch, um damit die Bindung zur Stadt zu fördern, denn neben der Wissensvermittlung geht es bei allem auch um die emotionale Bindung zu Stadt. „Die mit Respekt behandelt werden soll, auf die man stolz sein kann, für die man sich einsetzen kann“, ergänzt Kampka.   

Inhaltlich soll der „StBK_OF“ eine Bündelung von relevanten Orten, Menschen, Ideen, die mit Offenbach in Verbindung stehen, sein. Drinnen sind dann Publikationen, Karten, oder auch Ideen für eine Stadtrallye, Angebote der Museen, und vieles andere mehr.  

„Weil Identität auch den Zusammenhalt und im besten Fall das demokratische Miteinander fördert, passt der Stadtbaukasten auch gut zur Partnerschaft für Demokratie“, findet Frank Weber. „Wenn wir über Zivilgesellschaft reden, müsse wir über und mit den jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner unserer Stadt beginnen. Offenbach ist ihr Lebensraum, ihre Heimat, mit der sie sich identifizieren und für die sie sich engagieren und beispielsweise nicht mehr achtlos Papier wegwerfen, sondern auf ihre Umgebung aufpassen.“  

Die Partnerschaft für Demokratie Offenbach am Main setzt sich für Demokratie und gegen Extremismus ein. Sie wird organisiert vom AWO Kreisverband Offenbach Land e.V. im Auftrag der Stadt Offenbach am Main, Geschäftsstelle Kommunale Prävention (Ordnungsamt). Die Partnerschaft für Demokratie Offenbach am Main wird im Zuge des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Hessischen Ministeriums des Inneren und Sports gefördert.