„Wir für Uns“: Der Präventionstag stärkt das Gemeinwesen

Neben Informationsständen gab es auch Workshops für acht Schulklassen. In den Zelten vor dem Einkaufscenter lud die profamilia zum Thema „Typisch Mädchen / typisch Junge?!“ und diskutierte mit den Heranwachsenden über geschlechtliche Zuschreibungen und Identität. „Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“, hieß es bei den HeRoes vom Deutschen Roten Kreuz, das zusätzlich mit dem Theaterstück „Meschugge – Der Hass, der uns spaltet, geht uns alle etwas an!“ vertreten war. „Das Interesse an der Teilnahme war seitens der Schulen so groß wie nie zuvor, berichtet Daniel Krüger vom Ordnungsamt, das für die Organisation und Umsetzung verantwortlich war, und führt dies auch auf das Engagement der Lehrkräfte zurück. „Wir hätten leicht das doppelte an Workshops belegen können, weswegen wir nun über eine Ausweitung des Angebots im kommenden Jahr nachdenken.“

An den Ständen im Innen- und Außenbereich gibt es viele spannende Mitmachaktionen beispielsweise einen Rollstuhlparcours von Caritas und DAK am Linienbus der Stadtwerke, Rauschbrillenparcours des Suchthilfezentrums Waldhof, ein Glücksrad zum Thema Glücksspielsucht und eine Mitmachaktion des Kinder- und Jugendparlaments gemeinsam mit der Offenbacher Partnerschaft für Demokratie zu Rassismus in Schulen. Der Bereich der Extremismusprävention war darüber hinaus mit dem Violence Prevention Network (VPN) dem Verein Never Forget Adrian und der Fachstelle für Extremismusprävention des Ordnungsamtes (DEXT) vertreten.

Auf einer riesigen Leinwand der Landespolizei konnte jeder sein Statement zu „Wie sicher fühlst Du Dich in Offenbach?“ verewigen. Die Verkehrswacht hatte starken Zulauf am Bremssimulator. Der Weiße Ring informierte über das Angebot zur Hilfe von Kriminalitätsopfern und zum, besonders bei junge Menschen präsenten Thema, K.O.-Tropfen. Die Schillerschule präsentierte das Projekt „Fairplayer“ gegen Gewalt an Schule und für soziale Kompetenz. Am Stand des Stadtservices wurde auf spielerische Weise mit einem Glücksrad die Abfalltrennung in Offenbach erklärt. Das Gewaltbarometer des Ordnungsamtes sensibilisierte für die verschiedenen, meist auch unterschwelligen Formen von Gewalt und warb gleichzeitig für die Workshops Gewalt-Sehen-Helfen zur Gewaltprävention. Zu Mädchen- und Frauenrechte informierte das Frauenbüro gemeinsam mit Frauen helfen Frauen e. V., Songmoo e. V. und die AG Mädchenarbeit. Für die Themen Sucht- und Gesundheitsprävention standen das städtische Gesundheitsamt, das Suchthilfezentrum Wildhof und der Verein LOS – Leben ohne Sucht bereit.

Auf die Frage des Caritaszentrums Haus St. Josef „Du als OberbürgermeisterIn – für was setzt Du Dich ein?“ wurden besonders Themen die Kinder und Jugendliche betreffen, wie bspw. mehr Orte für Jugendliche und mehr Spielplätze, genannt.  

Die Stadtpolizei präsentiert sich vor dem Center mit einem Streifenwagen, informiert über ihr Aufgabengebiet und gab Tipps gegen Fahrraddiebstahl mit dem neu aufgelegten Flyer zur Kampagne „Sicher sichern“.

Neben den Box-Vorführungen des Boxclubs präsentierte das People’s Theater einen ausdrucksstarken emotionalen Tanz gegen Rassismus.„Wir können für uns vieles erreichen, wir können für uns stark sein und uns gemeinsam den Anfeindungen von außen, wie beispielsweise durch die vielen Facetten des Extremismus, widersetzen. Wenn jeder etwas zum Zusammenleben beiträgt, können alle davon profitieren“, sagte Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, der den 14. Präventionstag gemeinsam mit Polizeipräsident Daniel Muth eröffnete. Tag und Programm standen unter dem Motto „Wir für uns“, und dabei, so Weiß weiter, gehe es nicht um Egoismus, sondern um die Summe aller Einzelteile, in einem funktionierenden „Wir“. 

Ein Filmbeitrag zur Veranstaltung wurde vom Medienprojektzentrum Offener Kanal erstellt, der demnächst ausgestrahlt und in der Mediathek veröffentlicht wird.