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Stadt Offenbach

Umwelttipp des Monats März: Umweltfreundliches Gärtnern

Jeden Monat veröffentlicht das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz nützliche Tipps für nachhaltiges Verhalten, für den Klimaschutz und zum Energiesparen. Diesen Monat geht es um umweltfreundliches Gärtnern.

Umweltfreundliches Gärtnern kann einen wertvollen Beitrag gegen das Insektensterben und für die Erhaltung der Artenvielfalt vor der eigenen Haustür leisten. Laut NABU gibt es in Deutschland ca. 13 Millionen Privatgärten und sie zusammen nehmen etwa die gleiche Fläche ein wie alle Naturschutzgebiete im Land. Schätzungen zu Folge kommen wenigstens ca. 2.700 Arten unserer heimischen Fauna in den bestehenden Naturgärten vor. 

Nicht nur Gärten können Offenbacherinnen und Offenbacher umweltfreundlich gestalten. Für Insekten und Vögel sind abwechslungsreich bepflanzte Balkone im Stadtgebiet ein willkommener Rückzugsort und dienen der Nahrungsgrundlage.

Kräuter, Gemüse oder Blumen gedeihen genauso gut auf Balkonen in Hochbeeten oder in Kästen. Bereits bei der Auswahl der Erde gibt es wichtige Dinge zu beachten. Auf torfhaltige Blumenerde sollte verzichtet werden. Mit zugesetztem Kompost, Humus oder Holzfasern gibt es gute torffreie Alternativen. Durch den Abbau von Torf gehen unersetzliche Moorlandschaften verloren. Zudem werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt, da Moore etwa 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar binden – sechsmal so viel wie die gleiche Fläche Wald. Trotz ihres geringen weltweiten Flächenanteils von nur drei Prozent speichern Moore etwa ein Drittel des gesamten im Boden gebundenen Kohlenstoffs. Durch den Abbau wird der Klimawandel somit zusätzlich beschleunigt.

Für die Pflanzenauswahl eignen sich am besten heimische Sorten, da unsere Fauna an sie angepasst ist. Zudem sind sie winterhart und weniger anfällig für Pilze und andere Angreifer, was gleichzeitig den Einsatz von Pestiziden vermeiden kann. Was der Blattlaus schadet, wird auch für ihre Fressfeinde in der Nahrungskette zum Giftcocktail, zum Beispiel für den Marienkäfer aber auch für Vögel und Säugetiere. Eine variantenreiche Vorauswahl lassen Gärten und Balkone von März bis Oktober farbenfroh erblühen. Auf gefüllte Blüten sollte hierbei verzichtet werden. Ein zusätzliches Wildblumenbeet oder ein Balkonkasten ist einfach anzulegen, pflegeleicht und erfreut über eine längere Zeit. Sogar einige heimische Sträucher eignen sich für den Kübel. 

Eine „wilde Ecke“ wachsen zu lassen, die nicht gemäht oder beschnitten wird, sodass sich Brennnesseln, Klee und Co. frei entfalten können, sind für viele Insektenarten überlebenswichtig.

Durch das Problem der Lichtverschmutzung kann die Fragestellung, ob eine dauerhafte Beleuchtung in der Nacht im Garten oder auf dem Balkon wirklich nötig ist, sinnvoll sein. Licht spielt eine wesentliche Rolle für die Orientierung von Insekten aber auch viele andere Tiere wie Vögel, Fledermäuse und Igel werden durch künstliche Beleuchtung in ihrem natürli­chen Lebensrhythmus ge­stört. Besonders auf das Bestrahlen von Gehölzen sollte daher immer verzichtet werden. Hauptsächlich dort, wo es kaum Lichtquellen gibt, können Leuchten für Insekten zur tödlichen Falle werden. Sofern wirklich nötig, sind warmweiße LEDs, die bestenfalls nach oben abgeschirmt werden, besonders insektenfreundlich.

Oftmals unbemerkt, zählt Totholz zu den lebendigsten Lebensräumen der Natur. Es dient der Nahrung, zum Versteck oder als Baumaterial. Eine einfache und unkomplizierte Lösung ist, einen Baumstumpf stehen zu lassen oder einen Baumstamm an einem sonnigen Ort zu platzieren, der im Garten verrotten darf. Leider werden häufig unbewusst die Unterschlüpfe vieler Nützlinge beseitigt. In stehenbleibenden Stängeln überwintern unzählige nützliche Larven wie die der Blattlausjäger Marienkäfer und Florfliegen. Laubhaufen sind für den Garten wichtige Nährstofflieferanten und bieten Insekten, Vögeln, Amphibien und vielen Säugetieren wie Igel und Spitzmaus überlebenswichtige Überwinterungsquartiere.

Nicht vergessen: Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten Gehölze zwischen dem 1. März und dem 30. September zu schneiden, um Brut- und Niststätten heimischer Tiere nicht zu zerstören.

Nisthilfen für Insekten und Vögel sind eine willkommene Ergänzung im umweltfreundlichen Garten. In Deutschland leben rund 500 Wildbienen-Arten und mindestens jede dritte davon ist bedroht. Eine selbst gebaute oder gekaufte Nisthilfe lässt sich leicht anbringen. Empfehlenswert und besonders einfach herzustellen sind Nisthölzer. Die Befestigung der Nisthilfe an einem möglichst sonnigen, regen- und windgeschützten Standort ist ideal. Die „Flugbahn“ der zukünftigen Bewohner soll stets frei bleiben. Die Nisthilfen werden dann bestenfalls jahrelang ungestört draußen am gleichen Standort belassen, also auch im Winter.

Für Vögel ist die Anbringung von Nistkästen mittlerweile genauso wichtig. Immer mehr Bruthöhlen und Lebensraum gehen verloren. Spätestens bis Ende Februar sollten die Nistkästen hängen, die am besten schattig bis halbschattig sowie regen-, wind- und sonnengeschützt aufgehängt werden. Ideale Ausrichtung dafür ist Osten oder Norden. Zum Anbringen einer Halbhöhle eignen sich geschützte, für Katzen und Marder möglichst unzugängliche Orte an Hauswänden, auf Balkonen oder an Schuppen und Gartenhäuschen. Im Herbst sollten die Nistkästen gesäubert werden, denn in den kalten Monaten nutzen viele Vögel die Nistkästen als Schlafplatz. Aus diesem Grund müssen die alten Nester mit ihren darin enthaltenen Parasiten vorher entfernt werden.

Steinhaufen und Wasserflächen bereichern Gärten optisch, sind wertvolle Lebensräume und erhöhen den Erholungswert.

Egal ob winziges Minibiotop, Teich oder großzügiger Schwimmteich - bei naturnaher Gestaltung werden Gewässer schnell von einer Vielfalt an Tieren und Pflanzen besiedelt. Übrigens, auch Insekten haben Durst. Eine Schale mit Wasser lässt sich auf dem Balkon leicht aufstellen. Steine oder Murmeln helfen, dass die Besucher wieder herausklettern können, falls sie ins Wasser fallen. Hier finden auch Vögel auf dem m Stadtbalkon einen willkommenen Durstlöscher oder Badestelle.

Viele Insekten oder Reptilien sind wärmeliebend und mögen sonnige Plätze. Wer ihnen etwas Gutes tun möchte, kann einen einfachen Steinhaufen im Garten anlegen. Auch eine Trockenmauer ist eine gute Lösung und sehr leicht zu pflegen. Dort können sich wärmeliebende Arten in den Fugen verkriechen die bestenfalls mit Ton, Kies und Lehm hinterfüllt werden, damit sich Öffnungen verschiedener Größe bilden.



Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz

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Kaiserstraße 39
63065 Offenbach

Hinweise zur Erreichbarkeit

S-Bahn-Linien 1, 2, 8, 9 (Haltestelle Offenbach Marktplatz) Buslinien 103, 104, 108, 551, 41 (Haltestelle Rathaus)

Weitere Hinweise

Parkhaus KOMM, Parkhaus IHK Offenbach, Parkgarage Rathaus, Öffentliche Parkplätze am Mainufer

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09:00 - 12:00 Uhr

und nach Vereinbarung

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