Umwelttipp des Monats: Einsparpotential der Mobilität
10.10.2022
Trotz der zwangsläufigen Freisetzung von CO2 bei der Nutzung eines PkW mit Verbrennermotors, gibt es erheblich Einsparpotentiale. Ganz leicht beginnen kann man mit einem vorausschauenden Fahrstil. Beispielsweise kann der Autofahrende frühzeitig bei Sichtung einer roten Ampel sofort vom Gas gehen, um nur von der Schubregelung begrenzt, auf die Ampel auszurollen. Zudem wird der Abrieb des Bremsbelags hierdurch deutlich reduziert und kann weiter die Schadstoffbelastung in der Luft senken. Es sollte außerdem möglichst mit niedrigen Umdrehungen gefahren werden. Dies gelingt durch die frühzeitige Schaltung in den höheren Gang.
Würde man beispielhaft bei Autobahnen ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern, Landstraßen 80 Stundenkilometer und innerorts eine Regelgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometereinführen, könnten insgesamt jährlich 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel eingespart werden. Interessierte können an Spritsparkursen teilnehmen, die von einigen Umweltorganisationen übrigens kostenlos angeboten werden.
Generell sollte der Motor abgeschaltet werden, wenn die Leerlaufzeit mehr als 20 Sekunden andauert. So wird jährlich bis zu 85 Kilogramm unnötigen CO2-Ausstoß vermieden. Finanziell profitieren Autofahrende vom ausgeschalteten Motor: Wer jährlich 15.000 Kilometer mit dem Auto unterwegs ist und dabei im Stadtverkehr konsequent den Motor frühzeitig abschaltet, spart 45 Euro. Bei Bahnübergängen ist dies sogar nach StVO vorgeschrieben.
Es versteht sich von selbst, den Motor im Winter vor der Fahrt warmlaufen zu lassen, denn dies ist verboten. Es schädigt den Motor und die Umwelt. Schwere Gegenstände, wie Sitzinstallationen, Wasserkästen oder Dachgepäckträger sollten außerdem nicht unnötig durch die Gegend gefahren werden. Das unnötige höhere Gewicht wirkt sich ungünstig auf den Spritverbrauch aus. Der ADAC beziffert den Mehrbedarf an Treibstoff für die Standheizung mit 0,2 bis 0,5 Liter pro Stunde und für die Klimaanlage mit 0,3 bis 1,5 Liter pro 100 km.
Ebenso sollte stets mit dem richtigen Reifendruck gefahren werden. Eine regelmäßige Überprüfung lohnt sich. Schon 0,3 bar zu niedriger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand. Im Jahr summiert sich das auf einen Ausstoß von bis zu 140 kg CO2. Übermäßiger Reifenverschleiß und unnötiger Kraftstoffverbrauch verursachen Mehrkosten von etwa 90 Euro im Jahr. Reifenabrieb ist zusätzlich eine der Hauptquellen innerörtlicher Luftbelastungen und somit gesundheitsschädigend. Damit im Auto alles rund läuft, sollten am besten synthetische Leichtlauföle eingefüllt werden. Die sind gut für den Motor, senken den Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen um bis zu 140 kg. Um bis zu vier Prozent kann der Kraftstoffverbrauch durch die Verwendung von Leichtlaufölen gesenkt werden.
Alternativen zum Auto
Mit einer Klimabilanz von 2.300 Kilogramm CO2 kommt man per Flugzeug gerade mal von Rom nach New York – mit der Bahn könnte man damit schon einmal um die Welt fahren. Wer auf Flüge und Autofahrten verzichtet und sich stattdessen 2.000 Kilometer mit dem Zug fortbewegt, vermeidet etwa 520 Kilogramm CO2. Die Geldersparnis hängt ganz von den sonstigen persönlichen Reisegewohnheiten ab. Dank BahnCard und Frühbucherrabatten kann Bahnfahren unschlagbar günstig sein.
Wenn die nächste Reise nicht gerade über den großen Teich gehen soll, dann könnte eine Busreise anstelle des eigenen Autos eine Alternative sein, denn noch vor der Bahn ist der Reisebus das klimafreundlichste Transportmittel auf Fernreisen. Pro Person stößt ein Reisebus beispielsweise nur 32 Gramm CO2 aus, während ein Zug 41 Gramm, ein Pkw 142 Gramm und ein Flugzeug sogar 211 Gramm CO2 pro Personenkilometer verursacht. Im Vergleich zum Pkw ergibt sich mit dem Bus bei beispielhaften 3.000 Kilometern Fahrt pro Jahr ein beachtliches Einsparpotenzial von 335 Kilogramm CO2. Statistisch gesehen kommen Reisende mit dem Bus also sicherer und klimafreundlicher ans Ziel.
Wer täglich mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fährt, schlägt gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Die Parkplatzsuche entfällt, Bewegung ist gut für die eigene Fitness und man ist klimafreundlich mobil. Bei einem Weg von fünf Kilometern wird so jährlich 425 Kilogramm CO2 vermieden. Zudem werden beim Wechsel vom Auto auf das Fahrrad erheblich Kosten eingespart: Für die jährlich eingesparten 240 Euro bei einem Arbeitsweg von fünf Kilometern lässt sich das Fahrrad samt Fahrerin oder Fahrer wettertauglich ausrüsten.
Hinweis: Regelmäßig stellt das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz nützliche Tipps für nachhaltiges Verhalten, für den Klimaschutz und zum Energiesparen bereit. Einmal im Monat wird der Umwelt- und Klimatipp in unserem Presse-Newsletter veröffentlicht.
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