Friedrichsweiher, Weiher im Martin-Luther-Park
In den Grünanlagen Martin-Luther-Park und Friedrichsring sind kleine Teiche
mit teilweise befestigtem Boden angelegt. Für den Naturhaushalt haben
solche künstlichen Gewässer mit geringem Grundwasseranschluss kaum
Bedeutung. Ihre geringe Tiefe führt im Sommer zu schneller Erwärmung
des Wassers und Verdunstungsverlusten. Trotz der geringen ökologischen
Qualität leben hier einige Paare der anspruchslosen Stockenten und Nilgänse,
da sie häufig gefüttert werden. Gelegentlich brütet hier auch die scheue
Teichralle. Im Gebüsch nisten anpassungsfähige Singvogelarten wie Amsel,
Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Zaunkönig.
In Folge des fehlenden Wasseraustauschs und ihres geringen Volumens
führt der Nährstoffeintrag durch Vogelexkremente und Herbstlaub der umstehenden
Bäume sowie durch übermäßige Fütterung der Wasservögel zu
Fäulnisprozessen, so dass diese Gewässer „umkippen“ können. Unter einer
geschlossenen Eisdecke kann es im Winter schnell zu Sauerstoffmangel
kommen, so dass Fische und andere Wassertiere ersticken.
Erlenbruchweiher und Weiher am Hessenring
Zwischen Hessenring, Buchhügelallee und Elisabethenstraße liegt in der eingezäunten
Grünanlage des dortigen Altenheims der „Weiher am Hessenring“.
Oberflächennahe Grundwasservorkommen eines längst verlandeten Mainlaufs
speisen dieses Gewässer und den benachbarten „Erlenbruchweiher“.
Bis zur Schließung des ehemaligen städtischen Schlachthofs westlich der Buchhügelallee wurde von den dortigen Kühlanlagen erwärmtes, sauberes Kühlwasser in den Altenheimweiher abgeführt. Dadurch blieb dieser im Winter größtenteils eisfrei und wurde als Überwinterungsquartier für Wassergeflügel aus den städtischen Parkanlagen genützt. Der Weiher am Hessenring ist das letzte Überbleibsel einer Gruppe sogenannter „Eisweiher“, aus denen im 19. Jahrhundert im Winter Eis zu Kühlzwecken in Blöcken geschnitten wurde, das in „Eiskellern“ am Nordabhang des Bieberer Berges gelagert wurde.
Südöstlich des ehemaligen Schlachthofs unterhält der „Geflügelzuchtverein Erlenbruch“ auf einer Fläche von ca. 2,2 Hektar eine Geflügelzuchtanlage mit Volieren und einem zentral gelegenen Teich. Dieser entstand im 19. Jahrhundert, als hier Ton für eine benachbarte Ziegelei abgegraben wurde. Ein Rundweg zwischen den Vogelvolieren und dem Ufer des Teichs vermittelt ein wenig Tiergartenatmosphäre. Bei niedrigem Wasserstand kann von dem in geringer Entfernung verlaufenden Hainbach bei Bedarf durch eine Pumpenleitung Wasser in beide Weiher geleitet werden.
Stand August 2021
Text stammt aus der Broschüre "Offenbach und seine Gewässer - eine mehr als tausendjährige Beziehung" aus dem Jahr 2016
Amt für Umwelt und Klima
Stadt Offenbach am Main - Kaiserpalais
Kaiserstraße 39
63065 Offenbach
Hinweise zur Erreichbarkeit
Weitere Hinweise
Parkhaus KOMM, Parkhaus IHK Offenbach, Parkgarage Rathaus, Öffentliche Parkplätze am Mainufer
Öffnungszeiten
Montag - Freitag:
09:00 - 12:00 Uhr
und nach Vereinbarung