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Stadt Offenbach

Radweg nach Neu-Isenburg: Tour stellte Pläne vor

Die Partner im Verbundprojekt Bike Offenbach suchen neue Wege zueinander: Eine Fahrradachse soll für sichere und schnelle Verbindungen zwischen beiden Kommunen sorgen. Dass die Zeit dafür drängt, wurde im Herbst 2018 bei einer Radtour entlang der Sprendlinger Landstraße ebenso deutlich wie der gemeinsame Wille zur Umsetzung.

Unterwegs nach Neu-Isenburg (v.l.): Stefan Schmitt, Erster Stadtrat der Stadt Neu-Isenburg, Jürgen Weil, persönlicher Referent von Herrn Weiß, Paul-Gerhard Weiß, Planungs- und Verkehrsdezernent der Stadt Offenbach, Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands Frankfurt Rhein-Main, Ulrich Lemke, Projektmanager Bike Offenbach von der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Claudia Jäger, Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach, Gerald Richter von Hessen Mobil (Straßen- und Verkehrsmanagement), Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Follmann von der Hochschule Darmstadt.

Um eine planerische Lösung für den Radverkehr zwischen den Projektpartnern zu finden, fanden bereits fünf große Abstimmungsrunden statt. Nun verschafften sich die Beteiligten bei einer Befahrung von Offenbach nach Neu-Isenburg einen konkreten Eindruck vor Ort. An drei Stationen erläuterten Projektmanager Ulrich Lemke von der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH und Verkehrsplaner Prof. Dr.-Ing. Jürgen Follmann von der Hochschule Darmstadt die neuralgischen Punkte. Zu den rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählten auch Paul-Gerhard Weiß, Planungs- und Verkehrsdezernent der Stadt Offenbach, Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel, die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger vom Kreis Offenbach sowie Stefan Schmitt, Erster Stadtrat der Stadt Neu-Isenburg, und der Erste Beigeordnete des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Rouven Kötter.

Eine Spur der Sprendlinger Landstraße für Fahrräder vorgesehen
„Die Sprendlinger Landstraße ist eine Horrorstrecke: Hier wird viel zu schnell gefahren, und vor allem für Radler gibt es keine vernünftigen Wege, was wirklich gefährlich ist“, verdeutlichte Follmann. Sein Vorschlag:  Ein Fahrstreifen der vierspurigen Straße solle in Richtung Neu-Isenburg den Radfahrern und Fußgängern zur Verfügung gestellt werden. „Das ließe sich sehr schnell umsetzen.“ Erforderlich dafür ist jedoch die Zustimmung und Unterstützung von Hessen Mobil, die für ein Teilstück der Strecke als Landesstraße verantwortlich ist. Deren Vertreter signalisierte auf der Tour seine Unterstützung für das Vorhaben.

An insgesamt drei Stationen wurden die Planungen erläutert.

Die Verkehrsplaner rechnen auf der Strecke mit einem Potenzial von gut 2.000 Radlern pro Tag: „Aufgrund der aktuellen Lage nutzen noch fast alle das Auto, obwohl die Distanz zwischen beiden Kommunen kaum fünf Kilometer beträgt“, so Follmann. Planungsdezernent Weiß betonte, der Zeitpunkt sei günstig: Die Stadt Offenbach brauche ein glaubwürdiges Gesamtkonzept, um drohende Dieselfahrverbote bei der Verhandlung vor dem Wiesbadener Verwaltungsgericht Anfang 2019 zu vermeiden. „Da ist ein Spurverlust für Autofahrerinnen und Autofahrer das kleinere Übel.“

Die Hochschule Darmstadt schlägt vor, 2019 eine entsprechende Verkehrsführung einzurichten und sechs Monate lang provisorisch zu testen: „Eine zusätzliche Radspur neu anzulegen, würde viel länger dauern und auch Grünfläche kosten“, gab Follmann zu bedenken. Wichtig sei auch, den Radverkehr aus dem gefährlichen Kreisel heraus zu bekommen, der bisher verkehrsrechtlich den einzigen Rad-Weg auf der Strecke darstellt. Alternativ gibt es zwar auch einen Waldweg - dieser sei im Winter aber kaum befahrbar, und im Anschluss gelte es die vierspurige Straße zu überqueren, was ebenfalls Gefahren berge, sagte Lemke. Wenn die Sprendlinger Landstraße zur Fahrradachse ausgebaut sei, schließe sie in Offenbach direkt an die Schumannstraße an, in der eine Fahrradstraße eingerichtet wird: „Das schafft sichere Verbindungen bis in die Innenstadt und den Offenbacher Hafen.“ Der Waldweg könne dann in einem zweiten Schritt befestigt werden, auch eine neue Brücke zum Überqueren der Sprendlinger Landstraße ist dort mittelfristig vorgesehen.

Planungen beziehen auch andere Kommunen im Kreis Offenbach ein
„Jetzt ist es wichtig, dass sich wirklich etwas tut“, betont Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel. Zu den rund 2.000 Pendlern aus und nach Offenbach, deren Zahl weiter wachse, kämen Schüler und Freizeitsportler, die die Fahrradachse gerne nutzen würden. Grundsätzlich gelte es auch die Verbindungen nach Gravenbruch, Dreieich und Dietzenbach mitzudenken. „Gemeinsame Planungen der Kommunen sind heute viel eher möglich als noch vor fünf Jahren“, ergänzte Claudia Jäger, Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach. Das biete die Möglichkeit, zeitnah ganz neue Wege zu erschließen.

Die Vernetzung sieht zudem die Anbindung an den Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt als Pilotstrecke für ganz Hessen bevor. So rücken die Gemeinden in Stadt und Kreis Offenbach wie im Ballungsraum Rhein-Main auch für Radfahrerinnen und Radfahrer immer mehr zusammen.  Das Fahrradstraßenprojekt sei eine ganz wichtige Investition in die Infrastruktur, um Mobilität für alle sichern, sagte Follmann: „Und das Pedelec ist das Verkehrsmittel der Zukunft“.



Fahrradzählstation im Hafen

Auf einer der meistbefahrenen Radrouten der Region, dem hessischen Radfernweg R3 zwischen Offenbach und Frankfurt, visualisiert die OPG im Hafen Offenbach den Radverkehr mit Hilfe einer stationären Fahrradzählstelle und erhebt dabei konkrete Messdaten.

Seit April 2016 zählt die Zählstelle im Hafen Offenbach auf Höhe des Blauen Krans die Radlerinnen und Radler auf dem Mainradweg.

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