Ferdinand-Kallab-Preis
Am 22. Juni 1981 hat die Stadtverordnetenversammlung die Vergabe des Ferdinand-Kallab-Preises beschlossen. Man hat sich im Beschluss darauf geeinigt, dass dieser Preis jährlich "einem Verband, einer sonstigen Vereinigung oder einer Einzelperson verliehen (wird), wenn eine exemplarische Leistung bzw. Anregung für unsere Stadt im Bereich der Alten- und Behindertenarbeit, der Kinder- und Jugendhilfe im Geist der Wertvorstellung von Dr. Kallab erbracht werden konnte".
Seitdem beschließen die Mitglieder des Sozialausschusses in nichtöffentlicher Sitzung, an wen der Preis vergeben wird. Die Preisverleihung findet in der Regel in der Novembersitzung der Stadtverordnetenversammlung statt.
Dr. med. Ferdinand Kallab
Der Preis ist nach dem Offenbacher Arzt Dr. Ferdinand Kallab (gestorben am 25.07.1979) benannt, der sich besondere Verdienste um das Offenbacher Theresien-Kinderheim erworben hat. Ein halbes Jahrhundert lang nahm er unentgeltlich die medizinische Betreuung in der Einrichtung wahr. Für diese beispielhafte Arbeit erhielt er 1972 vom damaligen Mainzer Bischof Hermann Volk die Sankt-Martinus-Medaille. Bereits vier Jahre zuvor war Dr. Kallab in Anerkennung seiner Leistungen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Noch im hohen Alter hielt Dr. Ferdinand Kallab die Nachtwache bei Frischoperierten im Ketteler-Krankenhaus. Er wurde 91 Jahre alt.
Preisträger 2019: MMM Offenbach
Menschen ohne Krankenversicherung in Offenbach medizinisch zu versorgen, das hat sich der Preisträger des Jahres 2019 auf die Fahnen geschrieben. Der MMM Offenbach - Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung bietet im Ketteler Krankenhaus jeden Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr medizinische Betreuung für Menschen ohne Versicherung. Das geht nur dank des unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatzes vieler Ärzte und Ärztinnen und unterstützendem medizinischen Personal wie Krankenschwestern/-pfleger und Artzhelfer/innen. Sie vereint "die Überzeugung, dass in Offenbach jeder Mensch, wer immer er ist, wo immer er herkommt, ärztliche Hilfe bekommen muss, wenn er sie braucht", beschreibt es Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber in der Laudatio. Weiter betonte er, sie "stehen dem Namensgeber Herrn Dr. Ferdinand-Kallab durch ihre segensreiche Arbeit in herausragender Weise nahe." Die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen des MMM Offenbach und ihre Arbeit "sind ein wichtiger Teil des sozialen Netzwerkes in unserer Heimatstadt Offenbach", so die Begründung für die Preisvergabe.
Weitere Informationen zu Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung finden Sie hier.
Preisträger 2018: Tandemclub Offenbach
Im Jahr 2018 ging der Preis an den Tandemclub Offenbach – für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde e.V. Der Verein zeige eindrucksvoll, wie eine Verbindung von sportlichen Leistungen mit gesellschaftlichem Engagement für die uneingeschränkte Teilhabe behinderter Menschen am öffentlichen Leben möglich ist, heißt es aus dem Sozialausschuss. Damit werde ein Angebot an sportlicher Aktivität für Sehbehinderte geschaffen, bei dem je ein sehender Pilot und ein blinder Co-Pilot gemeinsam ein Tandem fahren. Sport beeinflusse die Stimmung positiv und stärke das Selbstbewusstsein. Der Vorteil des Tandemsports liege auch darin, dass Menschen mit und ohne Sehbehinderung gemeinsam aktiv sind, so die diesjährige Begründung.
Die Preisträger/innen im Überblick
2019 | MMM Offenbach - Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung |
2018 | Tandemclub Offenbach – für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde e.V. |
2017 | Ehrenamtliche Mitarbeiter des Hospiz "Fanny de La Roche" |
2016 | "wellcome" Nachbarschaftshilfe für Frauen nach der Geburt |
2015 | Seniorenlotsen Lauterborn |
2014 | Igel OF e.V. "Initiative gemeinsam lernen in Stadt und Kreis Offenbach" |
2013 | Café Rapunzel - Projekt der „Offenen Stadtkirchenarbeit“ im evangelischen Dekanat Offenbach |
2012 | Projekt "AusZeit" im Freiwilligenzentrum Offenbach |
2011 | Medizinische Ambulanz für Wohnsitzlose im Sozialdienst des Diakoniezentrums Offenbach |
2010 | Frankfurter Tafel - Bereich Offenbach |
2009 | Konvent der italienischen Schwestern |
2008 | Freundschaftsverein Türkei in Offenbach und Umgebung e. V. |
2007 | Kinder- und Jugendfarm Offenbach e.V. |
2006 | Katholische Jugend der Pfarrei St. Nikolaus Offenbach-Bieber 1990 evangelische und katholische Gehörlosenseelsorge |
2005 | Annemie Herrmann und ihr Team vom Else Herrmann-Haus |
2004 | "Teestube Gerberstraße" |
2003 | "Grüne Damen" des Offenbacher Klinikums |
2002 | Rheumaliga Hessen e.V. - Selbsthilfegruppe Offenbach |
2001 | Hausaufgabenhilfe der Luthergemeinde |
2000 | Ökumenische Initiative Hospizbewegung e.V. |
1999 | Schwestern der Göttlichen Vorsehung des Ketteler Krankenhauses |
1998 | Projekt "Partnerschaft" der Leibnizschule und Fröbelschule |
1997 | Freundeskreis Lauterborn |
1996 | Hausaufgabenhilfe der evangelischen Lauterborngemeinde |
1995 | Offenbacher Schülerlotsendienst |
1994 | Ökumenische Initiative "Essen und Wärme" |
1993 | Sozialhilfeverein Offenbach |
1992 | Kreuzbund Gruppen |
1991 | Frauenselbsthilfe nach Krebs |
1989 | Kinderhilfsstiftung e.V. |
1988 | Frauengruppe im Eschig |
1987 | Theresienheim |
1986 | Rheumaliga Hessen e.V. - Selbsthilfegruppe Offenbach |
1985 | Verein Lebensräume e.V. / Laienhelfergruppe |
1984 | Frau Regine Seidewitz |
1983 | Frau Wilhelmine Aulbach |
1982 | Frau Elisabeth Crönlein |
1981 | Frau Gertraude Breidenstein |